Die Ermordung Rosa Luxemburgs
und die Mörderkarriere eines Konterrevolutionärs

Büchervorstellung von Richard Albrecht

11/11

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Das erste Buch (Klaus Gietinger, Eine Leiche im Landwehrkanal.) ist die überarbeitete, erweiterte und gekürzte Neuauflage der zuerst 1995 erschienenen und vielbeachteten Dokumentarrecherche zur Ermordung von Rosa Luxemburg in Berlin am 15. Januar 1919 durch konterrevolutionäre Militärs[1]. Klaus Gietinger klärt nicht nur in detailbezogener Kärrnerarbeit und unter teilweise erstmaliger Veröffentlichung wichtiger Dokumente die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht („auf der Flucht erschossen“) als Intellektuellen und Leitungsmitgliedern der Ende 1918 gegründeten KPD (SPARTAKUSBUND) in Berlin Mitte Januar 1919 sowie ihre schon damals sofort beginnende Verleugnung, Vertuschung und Verniedlichung auf, sondern präsentiert auch den Raubmord an Rosa Luxemburg mit anschließender Versenkung des Leiche im Landwehrkanal zu Verwischung der Tatspuren als Schlüsselereignis weiterer Soldateska-Morde etwa im März 1919 an ihrem Freund, dem KPD-Organisationsverantwortlichen Leo Jogiches, der als einer der ersten den Mord an seiner Genossin, deren Auftraggeber und Profiteure (in der KPD-Zeitung „Die Rote Fahne“, Berliner Ausgabe vom 12. 2. 1919) aufzuklären versuchte. Zugleich verdeutlicht Gietinger, daß und warum dieser (bis heute) ungesühnte Raubmord über bloße Revolutionswirren hinaus im Destruktionssinn die „politische Kultur“ im bürgerlichen Deutschland bis heute beeinflußt. Leider schade, daß die Neuauflage das politische Essay des Autors („Sieben Gründe, Rosa Luxemburg zu ermorden“) von 1995 nicht mehr enthält. 

Das zweite Buch ( Klaus Gietinger, Der Konterrevolutionär.) schließt an diese Fallstudie, deren Hauptergebnisse der Autor auch noch mal zusammenfaßt, an und führt zugleich ihre Grunderkenntnisse in Form einer weiteren, auch im dinglichen Sinn gewichtigen (das Buch wiegt 1,110 Kilo) Studie des Autors fort. Über das biographische Fallmaterial hinaus werden weiterreichende Konsequenzen nicht nur für die deutsche Politik im 20. Jahrhundert wie für eine linksunabhängig-syndikalistische und/oder selbstbewußt-sozialistische Arbeiterbewegung und ihre Kritik an einer sozial(staats)integrativ wirkenden deutschen Sozialdemokratie, deren politreformistischer Ideologie und konterrevolutionärer Praxis, angesprochen: Der von Gietinger als führender „Konterrevolutionär“ präsentierte Waldemar Pabst (1880-1970) ist auch in einer Publikation des Bundesarchivs nach Akten der Reichskanzlei erwähnt.[2] Und auch hier läßt sich erahnen: Pabst hatte  mehr auf dem politischen „Kerbholz“ als nur die terroristische Mordaktion in Berlin Mitte Januar 1919[3]. Der militant-gegenrevolutionäre Ex-Berufsoffizier und Mehrfachputschist im Majorsrang ist, so Gietingers verallgemeinernde und im Vorwort kurzgefaßte These, eine, wenn nicht die Schlüsselfigur, die die barbarisch-gewaltsame, offen-terroristische und destruktiv-kriegsbezogene Kontinuitätslinie – nach innen wie nach außen wirksamer – faschistischer Vernichtungspolitik verkörpert. Insofern geht Gietingers neues Buch weit über eine politische Biographie des Waldemar Pabst und dessen „deutsche Karriere“ hinaus. 

Als konterrevolutionäre Schlüsselfigur von Gustav Noskes Gnaden und diesen militärpolitisch entscheidend stützend erhielt Pabst von diesem mehrheitssozialdemokratischen Berufspolitiker (1919 Volkskommissar, 1919/20 Reichswehrminister) auf Basis von dessen „Ich will säubern“-Erlaß als Oberbefehlshaber (11. Januar 1919) mit der „gegen Spartakus“ gerichteten Suggestivbehauptung: „Raub und Plünderung entpuppt sich als letztes und einziges Ziel der Aufrührer[4] das, was Gietinger „eine Lizenz zum Morden“ nennt. Entsprechend kannte Pabst in seinem von Noske zuerst veranlaßten und später gedeckten Vernichtungsbefehl vom 10. 3. 1919 vor allem das „sofort an die Mauer“ genannte „Erschießen“. Das bedeutete: „Grundsätzlich wurden keine Gefangenen gemacht“. Und so wurde seit Frühjahr 1919 die Pabst-Truppe mit ihren insgesamt etwa „50 000 Mann“ unter Waffen innert weniger Monate „der zentrale Machtfaktor in der Reichshauptstadt“ und übte monatelang als „militärische Verbrecherbande“ ein auf Waffengewalt beruhendes gegenrevolutionäres Terrorregiment gegen wirkliche oder vermeintliche Gegner mittels Bespitzelung, Einschüchterung und Denunziation bis hin zum Raubmord vorher „auf der Flucht“ erschossener Zivilisten aus. 

Als Verkörperung der Konterrevolution in Deutschland 1918/19 war Pabst ein überzeugter und militanter deutscher Frühfaschist, der im Hintergrund die Fäden zog. Mit dem letzten deutschen Reichskanzler und Volks(ver)führer Adolf Hitler, der ihm und dem von ihm verkörperten traditionell-preußischen Militärmilieu zu unterklassig-„sozialistisch“ und zu undiszipliniert-populistisch war, lag Pabst überquer, nicht zuletzt, weil er und seine Offiziers-„Kameraden“, darunter auch Noskes „Verbindungsoffizier“ Wilhelm Canaris, stärker im Hintergrund konspirativ wirkten und dazu auch aus taktischen Gründen politstrategisch kooperationswillige SPD-Führer benutzten. Das wird beispielsweise nicht nur an Pabst hintergründiger Beteiligung am gescheiterten Kapp-Lüttwitz-Pusch (1920) deutlich, sondern auch an den von Gietinger nachgewiesenen vielfältigen Politkontakten zu bayrischen rechtsextremistischen Cliquen, Kreisen und Attentätern[5] und an Pabsts Wirken für eine euro-faschistische „weisse Internationale“ unter Einbezug ungarischer, österreichischer und italienischer Strömungen, Kräfte und Gruppen. 

Um so erstaunlicher, daß Pabst nicht nur die Welle der Massenmorde des 30. Juni 1934 überlebte, sondern nach kurzer Festnahme anschließend zum für das „Dritte Reich“ wichtigen, mit Rheinmetall verbundenen, rüstungsindustriellen „Wehrwirtschaftsführer“ aufsteigen konnte, der sich 1943 in die neutrale Schweiz absetzte, dort als Waffenschieber überwinterte und nach Deutschland erst nach ihrer bundesdeutschen Konsolidierung, Restauration und Remilitarisierung als gut verdienender, wenngleich politisch einflußloser, Bomben-, Raketen- und Minenhändler, zurückkehrte. 

Nicht weniger verwunderlich auch, daß Pabst, dessen konterrevolutionäre Rolle zunächst vom Hamburger Montagsmagazin „Der Spiegel“ (1962; 1967) und später in einem im Januar 1969 gesendeten deutschen Fernsehdokumentationsspiel öffentlich wurde, sich so straffrei wie ungeniert zum Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht - „mit Billigung höheren Ortes“, wie Pabst stets formelhaft hinzufügte – öffentlich bekennen konnte – ein justiz- und politikgeschichtlich skandalöser Sachverhalt, der den bundesdeutschen „Zeitgeist“ als „der Herren eigener Geist“ (Goethe) bis Mitte der 1960er Jahre kennzeichnen mag. 

Der deutsche Zeitgeschichtler und Sozialhistoriker Karl Heinz Roth, der die Studie von Gietinger mit auf den Weg brachte und das vorliegende Buch bevorwortete, hat über transnational-historische Fragestellungen wie etwa die Bedeutung der auch konterrevolutionär verhinderten „proletarischen Revolution“ in Deutschland 1920/22 mit Blick auf das post-leninsche „Projekt“ vom  „Aufbau des Sozialismus“ allein in der seit 1923 real-existierenden Sowjet-Union (UdSSR) hinaus in behutsam-fragender Form weiterführende Gesichtspunkte als projektive Aspekte von Gietingers Investigativstudie für selbstbewußt-klassistische Arbeiterbewegungspolitik angesprochen und (als auch künftig nicht auszuschließendes) konterrevolutionär-terroristisches Abwehrbündnis von herrschaftlicher „Bürokratie und Klasse“ gegen „das gesellschaftliche Leben und die egalitären Bedürfnisse der Unterschichten“ angedeutet. 

Aber wie auch immer diese innerlinken Debatten sich entwickeln mögen: Gerade weil Gietinger, der sich auf ausgreifende Forschungen der Historikerin Doris Kachulle stützen konnte[6], als Recherchejournalist für sein Buch eine auch weltgeschichtlich wichtige dreißigjährige Strecke, vor allem vom Beginn des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, zur kritischen Darstellung seines Negativprotagonisten akribisch abschreitet – hat dieses Buch, das mehr ist als nur die (an sich schon beachtenswerte) politische Biographie eines meist im verborgenen wirkenden konterrevolutionären Strippenziehers, bei mir einen wissenschaftlich ambivalenten Eindruck hinterlassen: So legitim etwa Gietingers dokumentar-literarische Arbeitsweise immer dort ist, wenn und wo der Autor, auch wegen fehlender authentischer Primärquellen oder/und „Selbstzeugnisse“, beispielsweise zur Kennzeichnung der militärischen - und militaristischen - Kadettenanstalten als preußische Drillschulen mit ihrem durch „kasernierte Vergesellschaftung“ (Hubert Treiber) erzwungenen männlichen Aufzuchts- und Ertüchtigungsritualen, Autorentexte von Leopold von Wiese, Ernst von Salomon und Kurt Tucholsky benutzt, so berechtigt seine - auch harsche - Kritik an angeblich geschichtswissenschaftlich gesicherten Forschungsergebnissen (etwa von Gerd Hankel zur „Haager Landkriegsordnung“ und den Leipziger Nachkriegsprozessen 1920, die Gietinger als Wiedergabe bloßer „Gerüchte“ kennzeichnet) sich darstellt und so argumentativ auch seine rechtslogisch entwickelte These zur „Rolle der MSPD“ als Motor der historischen Staats- und Regierungskriminalität sein mag: „Aus der Rechtswidrigkeit des militärischen Handelns der Freikorps leitet sich nämlich ab, daß auch die MSPD-Regierung verbrecherisch handelte“ – so sehr setzt der Autor mehr als einmal, etwa am Beispiel des „Schlieffenplans“ als frühe „Vernichtungskrieg“-Strategie zur Vorbereitung des Ersten Weltkriegs und der bewußten völkerstrafrechtsrelevanten „Verletzung“ der Neutralität Belgiens im August 1914 (zu) viel voraus. So kommen auch Gietingers Wertungen oft begründungslos daher und sind auch mir manchmal nicht nachvollziehbar. Darüber hinaus sind sowohl Gietingers eigene wie die von anderen Autoren übernommenen Spekulationen darüber, was hätte passieren können wenn ´s politisch anders gelaufen wäre, als auch seine auktorialen Erzählerkommentare zu noch so kritikablen Politfiguren wie dem mehrheitssozialdemokratisch-präfaschistischem „Bluthund“ Gustav Noske (der, so Gietinger im Ausblickskapitel[7], 1925 „immer noch nichts begriffen hatte“) wissenschaftsjournalistisch überflüssig. 

Als besonders gravierenden Doppelmangel schließlich erachte ich das Fehlen eines einleitenden Übersichtskapitels zum „state of the art“ als Forschungsübersicht zum Stand konterrevolutionärer Politik im 20. Jahrhundert in Deutschland im allgemeinen[8] und speziell die fehlende hermeneutisch-quellenkritische Diskussion zweier Texte, ohne die das Buch von Klaus Gietinger so nicht hätte geschrieben werden können – nämlich beider durchgängig als zeitgeschichtliche Quelle(n) benutzter Erinnerungstexte bzw. Memoiren im „Nachlass Pabst“ aus den verschiedenen Lebensphasen dieses „Inbegriffs der Konterrevolution“. 

Wir erhielten diesen Text (2009) und den Angang (2011) vom Autor anläßlich der Erstsendung des zweiteiligen Dokumentarfilms Gewaltfrieden. Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles (Gesamtlänge etwa 180´), Autor Dr. Klaus Gietinger, Regie Bernd Fischerauer, ARTE, Freitag 11. November 2011, ab 20.15 Uhr: http://www.arte.tv/de/programm/242,date=11/11/2011.html - Der Beitrag wurde gekürzt in „Marxistische Blätter“, 47 (2009) 3: 104-107 („Eine Schlüsselfigur der Konterrevolution“) und „Zeitschrift für Weltgeschichte“, 10 (2009) 1: 180-184, gedruckt. 

Anhang 

„DIE BERLINER MORDE VOM 15. JANUAR 1919 

Ein Kurzbeitrag zur politikhistorischen Erinnerungskultur in Ganzdeutschland, geschrieben von Richard Albrecht am 15. Jänner 2011 ( http://data6.blog.de/media/534/5281534_31c3a841f8_d.pdf )

I. Das von mir vor gut fünfunddreißig Jahren[1] kritisierte Haupt der „Bielefelder Deutschen Gesellschaftsgeschichte“ (Eric J. Hobsbawm), Herr Wehler, polemisierte zuletzt vor zwei Jahren, 2009, im Radiointerview gegen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht anläßlich des 90. Jahrestag von deren Ermordung am 15. Jänner 1919 und unterstrich seine auch als allgemeine politische Apologie verstehbare, damit auch den politischen Mord als solchen und den bald folgenden am Rosa-Luxemburg-Freund und KPD-Funktionär Leo Jogiches[2] rechtfertigenden, in Form seiner politischen Mordthese so - ich zitiere (wie üblich genau und mit Quelle/Fundstelle):

„Wer den Bürgerkrieg entfesselt, lebt immer im Angesicht des Todes"[3].

II. Wolf(gang) Abendroth schrieb dazu und zur politischen Verantwortlichkeit damaliger SPD-Spitzenfunktionäre in der „Deutschen Volkszeitung“ 1979:

„Am 13. Januar 1919 hat - nie darf es vergessen werden - Artur Zickler im „Vorwärts“, damals der wichtigsten Tageszeitung jener Mehrheitssozialdemokraten, die sich ihrer während des Krieges mit Hilfe der kaiserlichen Regierung und ihrer Behörden bemächtigt hatten, geschrieben: 

„Vielhundert Tote in einer Reih - Proletarier! Karl, Rosa, Radek und Kumpanei - es ist keiner dabei, es ist keiner dabei! Proletarier!“ 

Die Freikorps, von einem „Rat der Volksbeauftragten“ und ihrem militärischen Verantwortlichen Gustav Noske herbeigerufen, um die Berliner Arbeiter „zur Ordnung“ zu bringen, haben diesen Wink in der Weise verstanden, wie es zu erwarten war. Am 15. Januar 1919 wurden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet […] Darf die deutsche und die internationale Arbeiterklasse, darf irgend einer, der für den Sozialismus oder - ohne auch die volle innere Verbindung zwischen sozialistischen Umgestaltung und diesen Zielen selbst zu erkennen und anzuerkennen – für Demokratie und Humanität eintritt, diesen Tag jemals aus dem Gedächtnis verlieren?“[4]

[1] Richard Albrecht, Anmerkungen zur Konzeption der ´modernen deutschen Sozialgeschichte´; in: Marxistische Blätter, 1/1975: 62-67  

[2] Eindringlich zu Leo Jogiches: http://www.erich-koehler-ddr.de/dkb/jogiches.html  

[3] http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/904356/ „Hans-Ulrich Wehler zum Mord an Luxemburg und Liebknecht“

[4] Wiederveröffentlicht im Anhang von Richard Albrecht, „...denkt immer an den ´mittleren Funktionär´“... Wolfgang Abendroth (2. Mai 1906 bis 15. September 1985). Erstdruck in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (iwk), 4/2004, 465-487 [erweiterte kostenfreie Netzversion http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/109653.html ]

Anmerkungen

[1] Klaus Gietinger, Eine Leiche im Landwehrkanal. Die Ermordung der Rosa L., Berlin: Verlag 1900, 1995, 190 S. (ISBN 3-93028-02-02); zusammenfassend Klaus Gietinger,  Eberts Terrortruppe […]; in: junge Welt, 15. 1. 2005 (Wochenendbeilage: http://www.kommunisten-online.de/historie/liebknechtluxemburg.htm [10.01.2009]). 

[2] „Militär *24.12.1880 Hamburg †29.5.1970 Düsseldorf / 1899 Offizier / 1919 Generalstabsoffizier der Gardekavallerie-Schützen-Division / 1919 Mitverantwortlich für Morde an Liebknecht und Luxemburg / Geschäftsführer der „Nationalen Vereinigung“, Mitorganisator des Kapp-Ludendorff-Putsches / 1920 Flucht nach Österreich, dort Organisator und Stabschef der „Heimwehr“ / 1927 Mitorganisator des „Heimwehr-Putsches“ in Österreich / 1934 kurzzeitige Inhaftierung nach dem „Röhm-Putsch“ / Chef der Waffenabteilung bei Rheinmetall-Borsig / 1943 Emigration in die Schweiz / 1955 Rückkehr nach Deutschland“
(
http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/adr/adrmr/kap1_4/para2_3.html [10.01.2009]).
 

[3] Zur Bedeutung Rosa Luxemburgs und ihrer Ermordung vgl. anstatt weiterer Wolf Abendroth, Rosa Luxemburh. 60 Jahre nach der Ernordung der Revolutionärin am 15. Januar 1919 [1979; in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung [iwk], 40 (2004) 4, S. 487; Sebastian Haffner, Der Verrat 1918/19 – als Deutschland wurde, wie es ist [1979], Berlin 1994², hier besonders S. 139-150. 

[4] Zitiert nach dem erheblich verkleinertes Faksimilé in: Illustrierte Geschichte der deutschen Revolution. Berlin 1929, S. 276. - Noskes Erlaß ist auch dokumentarliterarisch verarbeitet worden: Alfred Döblin. November 1918. Eine deutsche Revolution. Dritter Teil: Karl und Rosa [1950], München 1995³, S. 468-470. 

[5] Als frühe politische Kritik vgl. Carlo Mierendorff, Arisches Kaiserreich oder Judenrepublik [1922]; neu herausgegeben und mit Anmerkungen und Hinweisen zum traditionellen Quellsumpf des deutschen Antisemitismus zu Beginn der 1920er Jahre versehen von Richard Albrecht, in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, 40 (2004) 3, S. 321-337; eine an Hitler von dessen Lazarettentlassung bis zum Münchner Putschversuch (November 1918 bis November 1923) prismierte Milieudarstellung findet sich im Kapitel „Le tremplin“ [Das Sprungbrett] in Marlis Steinerts Hitler-Biographie ( Paris 1991, S.  95-165). 

[6] Doris Kachulle, Waldemar Pabst und die Gegenrevolution. Vorträge, Aufsätze aus dem Nachlaß. Hg. Karl Heinz Roth, Berlin 2007; dies., Waldemar Pabst, Brückenbauer zwischen Konservatismus und Faschismus in drei Ländern [2002]: http://www.de.indymedia.org/2008/01/204389.shtml [10.01.2009].

[7] Gekürzt unterm gleichen Titel („Vergangenheit, die nicht vergeht…“) in: junge Welt (10.01.2009: Thema; http://www.jungewelt.de/2009/01-10/008.php [10.01.2009]). 

[8] Dokumentation von Klaus Gietinger; Karl Heinz Roth, Die Massaker der deutschen Gegenrevolution, in (der inzwischen eingestellten Zeitschrift): Sozial.Geschichte, 3 (2007) 1, S. 83-102.

Editorische Hinweise

Wir erhielten den Text vom der Autor für diese Ausgabe.

Richard Albrecht lebt als reflexionshistorisch arbeitender Sozialforscher (Ph.D.; Dr.rer.pol.habil.), Freier Autor und Editor in Bad Münstereifel. Letzte Buchveröffentlichungen: StaatsRache. Justizkritische Beiträge gegen die Dummheit im deutschen Recht(ssystem). München: GRIN, 2005; ²2007 - Genozidpolitik im 20. Jahrhundert. Drei Bände. Aachen: Shaker; Bd. 1: Völkermord(en), 2006; Bd. 2: Armenozid, 2007; Bd. 3: Hitlergeheimrede, 2008 - Crime/s Against Mankind, Humanity, and Civilisation. München: GRIN, 2007 - DEMOSKOPIE ALS DEMAGOGIE. Kritisches aus den Achtziger Jahren [mit CD]. Aachen: Shaker, 2007 - SUCH LINGE. Vom Kommunistenprozeß zu Köln zu google.de. Sozialwissenschaftliche Recherchen zum langen, kurzen und neuen Jahrhundert. Aachen: Shaker, 2008 - HELDENTOD. Kurze Texte aus Langen Jahren. Aachen: Shaker Media, 2011 - FLASCHEN  POST. Beiträge zur reflexivhistorischen Sozialforschung (Hg.) Bad Münstereifel: VerlagsKontor, 2011. – Der Autor veröffentlichte vor zwanzig Jahren seinen Forschungsbeitrag The Utopian Paradigm (Communications, 16 [1991] 3: 283-318; gekürzte kostenfreie Netzversion -> http://www.grin.com/en/e-book/109171/tertium-ernst-bloch-s-foundation-of-the-utopian-paradigm-as-a-key-concept). 

Bio-Bibliographischer Link http://wissenschaftsakademie.net

Kontakt zum Autor eingreifendes.denken@gmx.net

Klaus Gietinger
Eine Leiche im Landwehrkanal.
Die Ermordung Rosa Luxemburgs.

Neu durchgesehene, überarbeitete Ausgabe. Hamburg 2009.
Edition Nautilus Verlag Lutz Schulenburg,
192 S. (ISBN 978-3-89401-593-0; 14.30 €)
 
Klaus Gietinger
Der Konterrevolutionär.
Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere
Vorwort Karl Heinz Roth.

Hamburg 2009.
Edition Nautilus Verlag Lutz Schulenburg,
539 S. (ISBN 978-3-89401-592-3; 39,90 €)