Die Kanzlerin wird es nicht richten
Schülerinnen und Schüler werden selbst aktiv. Schulstreik-Aktionen am 12. November


Presseerklärung der SDAJ zu den kommenden Schulstreiktagen, November 2008

11/08

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Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend [SDAJ] unterstützt die SchülerInnen bei ihrem Protest für eine demokratische, gleiche und gerechte Schule.

Aus der Bundesrepublik Deutschland soll die Bildungsrepublik werden, wenn man unserer Kanzlerin Glauben schenken will. Auf dem Bildungsgipfel hatte man sich ganze zwei Stunden Zeit genommen um PISA Schock, Bildungsmisere und Facharbeitermangel in den Griff zu kriegen. Zählbares Ergebnis: Fehlanzeige.

Dabei liegt die Konsequenz auf der Hand: Schluss mit dem Dreigliedrigen Schulsystem. Eine Schule für Alle und Schluss mit den Elitären abgekanzelten Schulformen wie den Gymnasien.

Die Auswirkungen der Rotstiftpolitik der Koalition aus SPD und CDU merken die SchülerInnen in allen Teilen Deutschlands. Sie spüren die Auswirkungen der Sparpolitik in der gesamten Bildung jeden Tag: Lernen in überfüllten Klassen; Mangelnde Ausstattung der Fachräume; Kaputte Sportgeräte; Geschlossene Schulhallen; Kaputte Heizungen; Undichte Dächer; Und natürlich müssen immer größere Mengen der Materialien und Bücher aus der eigenen Tasche bezahlt werden; dazu kommen Fahrtkosten und fehlende Schulmittagessen; Wegen Lehrermangel fallen immer wieder Stunden aus und Fächerkombinationen werden gestrichen. Prüfungsvorbereitung wird zum Privatvergnügen und privat bezahlte Nachhilfelehrer haben Hochkonjunktur. Auf der Strecke bleiben diejenigen, deren Eltern keine teuren Nachhilfelehrer bezahlen können, die schon nach der Grundschule aussortiert wurden, weil in Deutschland immer noch der Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen der Kinder entscheidet.

Gerade einmal zwischen fünf und sechs Prozent des Bruttoinlandproduktes gibt die BRD für Bildung aus. Mit diesem Geld wird auch noch systematisch in Elitekonzepte investiert, während für die breite Masse der SchülerInnen nur ein paar Krümel übrig bleiben. Das Geld reicht hinten und vorne nicht, überall werden notdürftig Löcher gestopft. Der ständige Geldmangel führt zu einer steigenden Konkurrenz unter den Schulen, bei der wieder die Schwächsten das Nachsehen haben.

„Uns reicht es!“ Das haben Schülerinnen und Schüler zwischen München, und Kiel, Essen und Berlin beschlossen und für den 12. November einen bundesweiten Schulstreik ausgerufen. An diesem Tag werden in ganz Deutschland Schüler und Schülerinnen im Klassenzimmer, in der Schule und vor der Schule Protest gegen diese Bildungspolitik üben und gemeinsam für ihr Recht auf Bildung demonstrieren. Wir sehen nicht länger zu, wie uns durch Sparpolitik und Elitebildung die Zukunft verbaut wird.

Wir fordern die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, die Absenkung des Klassenteilers auf 20 SchülerInnen und die sofortige Einstellung von mindestens 20.000 Lehrern jährlich. Es ist Zeit sich zu wehren! Am 12. November haben wir die Chance zu zeigen, dass wir die Zustände an unseren Schulen nicht mehr hinnehmen.

Weitere Informationen unter:
www.schulaktion.org
www.sdaj-netz.de


V.i.S.d.P.:
M. Gruess | Bundesvorstand der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend [SDAJ]
 

Editorische Anmerkungen

DIe PE erhielten wir von den AutorInnen.