Betrieb & Gewerkschaft

VW-Konferenz der "Linken"
Ein Korrespondentenbericht für Rote Fahne News
 

11/07

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onlinezeitung
Wolfsburg (Korrespondenz) - 29.10.2007:
Die Linkspartei hat am 26. und 27. Oktober eine VW-Konferenz im Wolfsburger Gewerkschaftshaus der IG-Metall durchgeführt, bei der es interessante Diskussionen gab.

Am ersten Tag hat unter anderem Oskar Lafontaine eine Rede gehalten. Am zweiten Tag waren ca. 50 VW-Kollegen und Mitglieder der Linkspartei anwesend, die sich auf drei verschiedene Foren aufteilten. Ich nahm am Forum „Gewerkschaftliche Solidarität oder Co-Management für konkurrenzfähige Standorte“ teil.

Nach einem Einleitungsbeitrag von Wolfgang Räschke (1. Bevollmächtigter der IGM Salzgitter) kam es zu einer lebhaften Diskussion. Einerseits gab es Kollegen, die meinten, dass Produktionsvolumen wieder nach Deutschland verlagert werden sollten, um hier Arbeitsplätze zu „sichern“. Im Gegensatz dazu vertrat ich und auch einige andere Kollegen, dass wir gemeinsam international kämpfen müssen, um unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu verteidigen und zu verbessern.

Ein Kollege stellte den Internationalen Automobilarbeiterratschlag vor. Gegen Vorbehalte, das sei "doch von der MLPD gesteuert“ betonte er, dass es die einzige Veranstaltung war, die er bisher besucht hat, die wirklich überparteilich organisiert ist.

Im Zusammenhang damit wurden die Unvereinbarkeitsbeschlüsse der IG-Metall gegen die MLPD angegriffen. Mehrere Kollegen, darunter der 1. Bevollmächtigte der IGM Salzgitter, lehnten sie ab. Es ist nötig, dass man in der Gewerkschaft über die gesellschaftliche Alternative des echten Sozialismus diskutieren kann.

Ein weiterer angesprochener Punkt war die Kriminalisierung der Verteiler der Kollegenzeitung "Vorwärtsgang" durch VW in Wolfsburg. Diese stieß auf breite Ablehnung.
Die Abschlussresolution, die im gemeinsamen Plenum vorgetragen wurde, orientierte darauf, dass das Land Niedersachsen doch jetzt 25% und eine Aktie von VW erwerben solle, um über die Sperrminorität die Arbeitsplätze zu sichern. Dass der Staat aber im staatsmonopolistischen Kapitalismus keine Arbeitsplätze „sichern“ wird, sieht man schon an der Firmenpolitik, welche VW betrieben hat, als Niedersachsen noch die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien besaß. Wenn man darauf orientiert, Hoffnung in die Landesregierung zu setzen, statt den Kampf um jeden Arbeitsplatz zu organisieren, führt das die Kollegen in die Sackgasse.

 

Editorische Anmerkungen

Dieser Artikel stand in http://www.rf-news.de wir spiegelten von dort.

Weitere Infos zur Tagung: http://vw-konferenz.wir-linken.de