Zum Beitritt der DDR
am 3. Oktober 1990

Kritisches von gestern und heute

ausgewählt von
der TREND-Redaktion

10/2020

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 Freie Deutsche Jugend
30 Jahre sind genug - Erklärung zum 3. Oktober 2020

Alles und jeden gegen diesen Staat. Der unsere Vorgänger verfolgte und einsperrte, aber nie besiegte. Die Jugend des Hochverrats. Daran sollten wir uns messen. Daran müssen wir uns messen.

Alles und jeden gegen diesen Staat des Mords. Kein Monat verging im 30. Jahr Großdeutschlands, der nicht bewies, mit ihm fertig werden zu müssen:
Der Angriff auf die Synagoge Halles; die Todeslisten und Waffenlager der Faschisten in den Spezialkommandos der Bundeswehr und Polizei; Kemmerich und die Nazis in Thüringen; die G20-Urteilssprecher der Hamburger Gerichte, die die reine Anwesenheit auf einer Demonstration mit Gefängnis ahnden; die Ideologie, die in Hanau tötete.

Alles und jeden gegen diesen Staat des Kriegs. Nach der Annexion der DDR führte er wieder Kriege wie gegen Jugoslawien; besetzte andere Länder, wie Afghanistan; pflanzte die Bundeswehr in alle Rathäuser; unterstellte ihrem Kommando zivile Hilfsorganisationen (wie die Feuerwehr und das THW) mit Millionen Mitgliedern; verseucht er jährlich hunderttausende Jugendliche durch seine Jugendoffiziere an Schulen; baute er sich selbst so um, dass seine Soldaten im Inneren gegen Streikende eingesetzt werden können und befiehlt mit seinen Offizieren den Mord an zigtausenden sich auf der Flucht befindenden Menschen im Mittelmeer.

Alles und jeden gegen diesen Staat einer immer kleiner werdenden Clique an Milliardären, die vor 30 Jahren die Fabriken der DDR in Beschlag nahm, um sie dem Erdboden gleich zu machen. Die dann folgende Barbarei lässt sich kaum messen, aber der Mensch ohne Arbeit wurde das Normale hinter der großdeutschen Realität.Alles und jeden gegen diesen Staat des Kapitals, der im 30. Jahr seines großdeutschen Bestehens 1,2 Billionen Euro des Volks einer räuberischen Klasse zur Verfügung stellt, weil ihre Produkte keinen Abnehmer mehr finden, weil ihre Produktion Gift und Tod in die Welt bringt, weil ihr Dasein schon immer durch den Raub begründet war, aber all das keine Wege mehr erklimmen kann, außer die Kassen im eigenen großdeutschen Lande zu plündern.

All das zeigt nur: Eine klitzekleine und untergehende Klasse kann nicht mehr anders, als auf die Gewalt zu setzen. Aber aus den Köpfen zu streichen ist nicht mehr: Dem letzten Ausbeutungssystem der Geschichte haben die Todesglocken bereits geläutet.

Die Arbeiterjugend muss voran gehen. Dafür und dafür, nie wieder der biedere Nachtraber, der Spießer im Gewand des Sozialismus zu sein, muss die FDJ stehen. Sonst steht sie für nichts. Denn selbst Teil der eigenen Niederlage des besseren Deutschlands gewesen zu sein, ist uns Lehre genug! Immerhin kann „der Mensch doch nicht so blöd sein, dass er nur unter dem Joch des Kapitalismus zu arbeiten imstande ist“ (Fidel Castro; 1953).

 

Quelle: https://www.fdj.de/Kampagne.html  | 27.09.2020