Lesehinweis zur Geschichte der sozialdemokratischen Arbeiter*innenbewegung
Alwin Brandes (1866-1949). Oppositioneller – Reformer – Widerstandskämpfer

hrsg. von Siegfried Mielke und Stefan Heinz

10/2019

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Anlässlich des 24. Ordentlichen Gewerkschaftstages der IG Metall (6. bis 12. Oktober 2019 im Messezentrum Nürnberg) erscheint eine Biografie über Alwin Brandes. Sein Todestag jährt sich im November 2019 zum 70. Mal.

Während des Ersten Weltkriegs scharfer Kritiker der Burgfriedenspolitik der Sozialdemokratie, in der Novemberrevolution einflussreicher Akteur in Magdeburg und in der nachrevolutionären Phase „persönlicher“ Gefangener von Gustav Noske. Um wen geht es? Alwin Brandes, den „vergessenen“ Gewerkschafter! Als Vorsitzender des Deutschen Metallarbeiterverbandes (DMV) gehörte Alwin Brandes ab 1919 zu den einflussreichsten Gewerkschaftern der Weimarer Republik. Alwin Brandes war bis 1933 einer der Vorsitzenden des DMV, damals die größte Gewerkschaft der Welt.

Zugleich war Brandes Repräsentant seiner Gewerkschaft auf internationaler Ebene und – mit kurzen Unterbrechungen – zwischen 1912 und 1933 ein einflussreicher Sozial- und Wirtschaftspolitiker im Reichstag. Außerdem war er ein prominentes Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, damals die größte demokratische Organisation zum Schutz der Republik.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der Zerschlagung der Gewerkschaften war Brandes einer der Initiatoren eines illegalen Netzwerkes, in dem sich Metallgewerkschafter gegen das NS-Regime engagierten. Als Teil eines breiteren Widerstandsnetzwerkes war Brandes auch an den Umsturzvorbereitungen des 20. Juli 1944 beteiligt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Alwin Brandes zu den Kritikern des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Sowjetischen Besatzungszone.

Alwin Brandes durchlebte vier verschiedene politische Systeme, in denen er trotz unterschiedlichster Hindernisse seine Ziele verfolgte. Sein spannender Lebensweg spiegelt auf eindrucksvolle Weise die Umbrüche einer Generation der deutschen Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert.

Die Publikation erscheint am 1. Oktober 2019 in der Buchreihe Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration, hrsg. von Siegfried Mielke und Stefan Heinz, Freie Universität Berlin (Band 9)
 

Siegfried Mielke/Stefan Heinz
Alwin Brandes (1866-1949)

Oppositioneller – Reformer – Widerstandskämpfer.


Mit einem Vorwort von
Jörg Hofmann

Metropol Verlag [568 Seiten]

Gebundene Ausgabe, Hardcover
- ISBN: 978-3-86331-486-6
- 568 Seiten | 29,00 €

E-Book
- ISBN: 978-3-86331-936-6
- 568 Seiten | 23,00 €

 

Zusendung per Email von Stefan Heinz
http://www.gewerkschaftsforschung.info