trend spezial:  Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym
Wau-Großartig
So viele waren es noch nie- Thaci unter Druck

Von M. J. Prishtina - 30.September - Übersetzung Max Brym

10/2018

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Gestern fand in Prishtina ein massiver Protest gegen die geplante Teilung Kosovas statt. Bekanntlich haben Kosovas Präsident Hashim Thaci, sowie der ehemalige Propagandaminister von Milosevic, der jetzige Präsidenten Serbiens Vucic, einen Gebietsaustausch zwischen Serbien und Kosova vorgeschlagen. Vor allem geht es Serbien um den reichen Norden Kosovas.

Serbien geht es um die direkte Kontrolle über den für ganz Kosova wichtigen See Ujmani, (Liqenin e Ujmanit- Serbisch Gazivodën ) Wegen dem See und wegen dem mineralstoffreichen Trepca wurde der Norden Kosovas durch serbische Tschetnik Verbände von Albanern im Jahr 2000 ethnisch gesäubert. .Dagegen protestierten gestern unzählige Menschen. Die Regierung und „ Präsident“ Thaci steht unter massivem Druck. Immer wieder wurde soziale Gleichheit sowie die Einheit mit Albanien, sprich das Recht auf Selbstbestimmung gefordert. Der Protest zeigt, dass die linksdemokratische (Bewegung für Selbstbestimmung) VV immer stärker wird. Arbeiter, Jugendliche, Studenten und viele Frauen unterstützen VV. Auf der Demonstration traten selbständige Arbeiterblöcke mit ihren Gewerkschaftsfahnen, sowie studentische Blöcke auf. Besonders gefeiert wurde Albin Kurti ( Vorsitzender vn VV) als er ein „ souveränes auf der Basis der sozialen Gleichheit existierendes Kosova“ forderte. Die Zahl der Teilnehmer war nicht zählbar. Der Skanderbeg Platz war voll. Die Mutter Theresa Straße gefüllt. Die Straße bis hoch zur Universität war dicht. Es dürfte der größte Massenprotest in Kosova gewesen sein.

Thacis Ablenkungsmanöver

Präsident Thaci unternahm gestern einen medial inszenierten Ausflug über den See Ujmani. Dabei war natürlich kosovarische Spezialpolizei. Dagegen positionierte sich sofort der serbische Präsident Vucic. Offiziell wurde die serbische Armee in Alarmbereitschaft versetzt. Alle serbischen Gemeindevertreter in Nord Kosova protestierten gegen die Visite Thacis. Allerdings ist der serbischen Staatsführung klar, dass das nur ein Propaganda- Cup von Thaci war, um aus der Kritik zu geraten.

Heute haben sich zehntausende Bürger in Prishtinë versammelt, um ein klares Zeichen gegen Hashim Thaçi und seinen Plänen, Teile Kosovas an Serbien abzutreten, zu setzen. Niemandem, auch nicht Thaçi, ist es gestattet Kosovas Souveränität und territoriale Integrität durch einen prinzipien- und bedingungslosen Dialog mit Serbien infrage zu stellen. Mit seinem Handeln tritt Thaçi die Verfassung unseres Staates mit Füßen und macht sich damit strafbar. Die Bürger Kosovas werden sich dem autoritären Verhalten einer Person nicht unterwerfen!