Von Kolleg_innen für Kolleg_innen
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 22. September 2016

10/2016

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Danke Frau Masswig, Danke Herr Giebe,

nach der erneuten Vorlage ihrer Frechheit, die sie als Angebot für einen Tarifvertrag bezeichnen, wissen wir doch wieder einmal mehr, was wir von ihren Freundlichkeiten auf Mitarbeiterfesten oder Weihnachtsfeiern zu halten haben. Geteilte Dienste, Überstunden frei nach ihrem Befehl, befristete Arbeitsverträge über 4 Jahre, Dienstplanveränderungen mit nur 72 oder sogar nur 24 Stunden Vorankündigung usw. Das ist der gleiche Dreck, für den Sie schon in den vergangenen Jahren immer wieder Papier verschwendeten. Doch dieses Angebot am Anfang der Tarifauseinandersetzung wird sich für Sie als Bumerang erweisen. Wir haben genug von ihren Angeboten und sind uns sicher: Dies ist eine gute Werbung für die Teilnahme an unserem Streik. Seien Sie sich sicher, wir werden uns auch nicht nur mit der bloßen Verhinderung Ihres Horrorkatalogs zufrieden geben.

Wohl bekomms!

Höchstens 150 von uns hatten am 07.09.2016 den Mut, sich am Warnstreik zu beteiligen. Das ist nicht genug! Klar, von 2011 haben wir noch einen ordentlichen Kater im Kopf, wir hätten bereits im vergangenen Jahr, spätestens Anfang diesen Jahres, in den Streik treten müssen, die Chefs der CFM haben sich gut vorbereitet durch den Einsatz von Leiharbeitskolleg_innen, die Einschüchterungswelle
rollt und überhaupt ist alles ganz besch… Wenn dem nicht so wäre, gäbe es aber wohl auch kaum einen Grund für einen Arbeitskampf. Eine Geschäftsführung, die sich nicht gegen unsere Forderung zur Übernahme des Tarifvertrages Charité wehren würde, benötigte auch all diese Maßnahmen der Arbeitskampfbekämpfung nicht. Sie wollen die Zustände der letzten 10 Jahre an der CFM festschreiben und sogar weiter verschlechtern. Sie wollen uns weiter mit miesen Löhnen abspeisen, uns Urlaubstage vorenthalten, uns durch Befristungen gefügig halten usw.usf. Dies schmeckt wohl den Wenigsten von uns. Doch eine Verbesserung können wir nicht erbetteln, sondern nur durchsetzen. Richtig, dazu benötigen wir den Streik. Und bei dem ist es wie am Tisch: Der Appetit
kommt mit dem Essen!

Die Notaufnahme ist – VOLL!

Alle Kolleg_innen aus der Rettungsstelle kennen wohl dieses Bild: ein Warteraum voller Patient_innen, viele sind genervt von den langen Wartezeiten und werden manchmal aggressiv. Sie beschimpfen die Pflegekräfte und Ärzt_innen oder werden sogar handgreiflich. Nun sollen neue Sicherheitskonzepte die Situation verbessern: Wachdienste sollen eingestellt und die Türen der Notaufnahmen
abgeschlossen werden!? Auch sollen Kurse zu Deeskalation und Kommunikation für die Beschäftigten angeboten werden. Herr Möckel, Leiter von verschiedenen Charité Notaufnahmen sieht dies skeptisch: „Mitarbeiter kämen in kritischen Situationen gar nicht dazu, das Wissen aus solchen Kursen anzuwenden. Gerade, wenn es voll ist.“ Vielleicht hilft auch einfach die eine oder andere Stelle mehr…

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"