Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 15. Oktober 2015

10/2015

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Von Kollegen für Kollegen...

Und es geht doch!
Pflegekräfte und Ärzte gemeinsam auf der Straße für mehr Personal und Gehalt in den Krankenhäusern? Hierzulande denkt man ja – wenn man den Gewerkschaftsoberen so zuhört – dies wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Doch die Wiener machen es vor! Dort waren tatsächlich am 5. Oktober alle gemeinsam zu hunderten auf der Straße. Super Aktion, welche hier in Deutschland gut und gerne Schule machen darf!

Should I stay or should I go…
Parken in Mitte? Unmöglich. Und wer infolge dessen naiv auf´s Fahrrad umstieg, musste bitter erfahren, warum Mitte zu den Bezirken mit der höchsten Fahrraddiebstahlquote zählt. Auch wir möchten immer weniger Autoverkehr in der Innenstadt haben. Deswegen haben wir ein gewisses Verständnis für zu bezahlende Parkflächen in diesen Bereichen. Jedoch ist es absolut unklar, warum dann nicht
für Leute, die in der Innenstadt arbeiten müssen, Regelungen getroffen werden können. Denn es ist in der Praxis so, dass die Leute vom CCM dort schön malochen gehen, um die Knete direkt in den Parkautomaten stecken zu können. Das geht gar nicht! Früher gab es im Pott extra „Schicht-Busse“, welche die Kollegen zur Arbeit brachten und dort auch wieder abholten. Wenn die Stadt bzw. der
Bezirk es ernst meinen würden mit ihrer „Autofreien Stadt“, müsste man solche alternativen Systeme einführen!

Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt
Auch im Siemenskonzern folgt ein Sparprogramm auf das andere – damit der Siemensclan in der gerade veröffentlichten Liste der reichsten Deutschen nicht etwa Plätze verliert. Damit das nicht passiert, sollten im Gasturbinenwerk in Moabit weitere 500 KollegInnen gehen. Ende September feierten sich nun Betriebsrat, IGMetall und Werksleitung für die Vereinbarung, diese Zahl auf 250 reduziert
zu haben. Dafür sollten die verbliebenen KollegInnen auf Zulagen und Sonderzahlungen verzichten, insgesamt bis zu 35% Lohnverlust. Als das bei einer Versammlung am 1.10. vorgestellt wurde, verliessen etwa 200 nach lautstarkem Protest den Saal und beschlossen, am Folgetag vorm Tor zu protestieren. Ab 6 Uhr am Freitag sorgten 300 KollegInnen dafür, daß die Produktion bis 18 Uhr zum
Stehen kam. Die Werksleitung verrechnete den Tag als „Freizeitausgleich“. Doch die Kollegen haben die Kraft des gemeinsamen Kampfes gespürt.

Kleine Leute! Keine Leute?
Ja, sie würden ja so gern das Richtige tun – aber dann fehlt es wieder am Personal. Die Anweisung, dass Minderjährige durch die CFM nur in Begleitung transportiert werden dürfen, hat ja bisher durch begleitende Verwandte halbwegs funktioniert. Doch nun tauchte das Problem der „unbegleiteten Flüchtlingskinder“ auf. Lösung? Statt genügend Personal einzuplanen, wurde die Anweisung einfach aufgehoben.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"