Betrieb & Gewerkschaft

Von Kollegen für Kollegen...
Berliner
Betriebsflugblätter
Diesmal: 
Charité: "Vitamin C" vom 27.9.2012

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

10-2012

trend
onlinezeitung

Gulag CFM
Während jeder 18jährige das Schulgelände verlassen darf und wie ein Erwachsener behandelt wird, versuchen
CFM-Chefs in Mitte KollegInnen aus der Reinigung wie kleine Kinder zu behandeln. Einigen wurde verboten das
Gelände in ihrer Pause zu verlassen, um zu Lidl zu gehen (!). Manchmal fragt man sich wirklich, wie weit wir hier noch
von einem Arbeitslager entfernt sind. Endlich mal die Notbremse ziehen Wer von uns Pflegekräften saß nicht schon einmal da und starrte in den Abgrund der völligen Arbeitsüberlastung? Jeder kann von Glück sagen, wenn er noch nicht geheult hat, weil er oder sie das Pensum einfach nicht mit gutem Gewissen schafft. Doch was ist die Lösung? In ein anderes Krankenhaus oder in den privaten Pflegedienst wechseln? Woanders ist es eben nicht besser... Wir können nicht individuell aus diesem Arbeitskarussell aussteigen, dass sich täglich immer schneller dreht. Nur wenn wir endlich gemeinsam den Notaus-Knopf drücken, dann können wir für jeden einzelnen etwas verbessern.

Die Katastrophe ist schon da
Neuerdings werden einzelne Stationen für den Katastrophenfall geschult. Das ganze dauert vier Stunden und dann
sind die KollegInnen natürlich echte Spezialisten für den Katastrophenschutz. Selten so gelacht. Aber mit welcher Katastrophe rechnen die da oben eigentlich? Etwa damit, dass die „Märkte“ wieder angreifen, wie es
so schön seit Beginn der Krise heißt? Der An griff ist doch schon längst ausgeführt oder weshalb werden wir in Centren unterteilt und müssen wie ein Privatbetrieb untereinander die Kosten abrechnen? Der Angriff der „Märkte“
bzw. der Aktionäre hat schon längst begonnen. Die Katastrophe ist der Alltageskampf auf den Stationen... Lasst uns
den Laden endlich evakuieren!

Endlich wieder Zeit für Hygiene?
Letztens wurde bei der Reinigung in Mitte die Wochengarnitur von vier auf drei gekürzt. Gründe gibt’s wie immer
keine. War es schon mit vier Garnituren schwer gewesen über die Runden zu kommen, wird’s mit dreien fast unmöglich. Denn wenn man nach Vorschrift handelt, wie z.B. nach bestimmten Desis die Klamotten zu wechseln, kann man dann schon nach den ersten Tagen in Unterwäsche antanzen. Vielleicht ist das wieder eine dieser innovativen
Ideen der CFM, um die Hygienevorschriften wieder einzuhalten. Denn so würde es auch mit dem eigentlich vorgeschriebenen Duschen nach der Desi schneller gehen, wenn man schon im Schlüpper da steht.

Nachtarbeit bei der CFM 

Jeden Monat werden die Dienstpläne vom Betriebsrat überprüft und korrigiert. Und man denkt auch, dass sie so
bei uns ankommen. Aber falsch gedacht. Im Wirtschaftstransport in Mitte z.B. werden teilweise andere Dienstpläne
ausgehangen, als die, die vom Betriebsrat genehmigt wurden. So kann z.B. mal ganz schnell aus einer sieben Tageschicht eine acht Tageschicht werden. Sind da nachts etwa kleine, unbekannte Wesen, die die Dienstpläne nach
den Vorstellungen der CFM umschreiben?

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"