trend spezial: Berichte aus Kosova | redigiert von Max Brym

Nord Mitrovica: Bewaffneter Angriff auf serbische, albanische und bosnische Arbeiter

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Montag, 29. September 2011

Arbeiter verschiedenster Nationalität  arbeiten an einem Umweltprojekt der US-Entwicklungsorganisation USAID. Plötzlich wurden sie gestern von einer Gruppe Serben angegriffen. Entgegen vieler Nachrichtenmeldungen und Zeitungsberichten aus Deutschland wurden dabei nicht nur albanische Arbeiter angegriffen. Im Auftrag der US- Entwicklungsorganisation USAID arbeiteten.

Der Arbeiter Agim Prishtina berichtet  Menschen mit verschiedener Nationalität am Fluss Ibar Verletzt wurden 7 albanische Arbeiter. Die rund 40 Arbeiter waren dabei den Fluss „ Ibar“ zu reinigen, während der Angriff erfolgte. Ein Augenzeuge berichtete in Top-Chanel: „ Plötzlich griffen uns bewaffnete Serben mit Handgranaten und Kalaschnikows an. Die Aktion dauerte ca. 3-4 Minuten . Einige von uns sprangen in den Fluss andere warfen sich in Deckung.“ Die Aktion wurde mit ziemlicher Sicherheit von einer serbischen Firma in Auftrag gegeben. Die meisten Arbeiter arbeiteten bis vor kurzem für ein serbisches Unternehmen. Wegen besserer Arbeitsbedingungen wechselten die Arbeiter ,die Firma welche den Fluss Ibar säubern soll. Unter den Angreifern sagen Zeugen sahen sie den Sohn des Besitzers der alten serbischen Firma . Es handelt sich ergo um den Angriff einer Bande von Söldlingen einer Firma gegen Arbeiter mit unterschiedlicher Nationalität. Dieser Angriff muss beantwortet werden durch die Solidarität zwischen den einfachen Menschen im Norden Kosovas. Es geht nicht an, dass rund 6000 albanische Bewohner im Norden Kosovas ständig in Angst vor nationalistischen Serben leben. Das GLEICHE widerfährt den Roma im Norden Kosovas. Diese leben größtenteils auf einer Müllhalde, des ehemaligen Kombinats Trepca. Nach Untersuchungen internationaler Institutionen gibt es dort eine enorm hohe Krebsrate und Kindersterblichkeit. Auch die normalen serbischen Arbeiter leiden unter dem serbischen Nationalismus. Sie dürfen wie der Angriff zeigt, nicht mit Albanern und Bosniern zusammenarbeiten. Das kann keine Perspektive sein. Im gemeinsamen Arbeiterinteresse gilt es die Privatisierung von Trepca zu verhindern und gemeinsam den Komplex zu reaktivieren Zudem verbergen sich hinter dem konkreten Angriff in Mitrovica schnöde Geschäftsinteressen eines serbischen Kapitalisten. Dies zeigt den wahren Charakter des Nationalismus auf. Es ist im Interesse aller Arbeiter, dass Mitrovica wieder zur offenen Stadt ohne Teilung wird.

Die Teilung verhindert die Inanspruchnahme gemeinsamer sozialer Interessen. Ohne Probleme müssen Albaner, Serben und Roma an ihre ehemaligen Wohnorte zurückkehren dürfen. Konkret- Vertriebene Albaner nach Nord Kosova und die Roma wieder in den Süden der Stadt Mitrovica.Letzteres gilt in Süd Mitrovica auch für unschuldige Serben, welche an keinerlei Kriegsverbrechen beteiligt waren. Schlussendlicht- Die Teilung Kosovas schadet den Arbeitern aller Nationalitäten. Die gemeinsame Arbeit ist der Schlüssel für gemeinsame Erfolge der Arbeiter. Um dies zu verhindern wurde der national gemischte Arbeitertrupp in Nord Mitrovica angegriffen.

Quelle http://www.zeri.info/artikulli/29/29/35185/rrefehen-shqiptaret-e-rrahur-nga-serbet/

 

Editorische Hinweise

Max Brym stellt in unregelmäßigen Abständen für TREND Nachrichten und Artikel zur Lage in Kosova zusammen. Max Brym hat eine eigene Homepage: http://www.a-i-z.net/maxbrym/ und ist Mitarbeiter bei "Kosova-aktuell".