Allgemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kämpfe

von
Max Beer
10/06

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V. WESEN DER KETZERISCH-SOZIALEN BEWEGUNG Zur Kapitelübersicht

1. Geistige Strömungen.

Dem Gesamtblick auf West- und Mitteleuropa vom elften bis um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts bietet sich ein ungemein bewegtes Panorama dar.

Die Städte erheben sich gleich zahlreichen Inseln aus dem flachen Lande; Gewerbe und Handel blühen in ihnen auf; Papsttum und Kaisertum halten die Welt in Spannung in ihrem Streit um die Oberherrschaft; Menschenmassen wallfahren mit Kreuz und Schwert nach dem Orient; die großen theologischen Schulen in Paris, Oxford und Köln ziehen das gesamte Wissen der Zeit in ihre religiöse Spekulation: die Scholastik feiert Feste; die bildende Kunst schenkt in der Gotik dem unendlichen Streben der Zeit unvergängliche Denkmäler; die Poesie gibt in Dantes „Göttliche Komödie" das Epos der Bewegungen und Taten, des Trachtens und Denkens, der Irrfahrten und Verheißungen jener Geschlechter und Jahrhunderte.

Innerhalb der Städte schafft das Bürgertum an neuen Grundlagen der Gesellschaft, kämpft um Selbständigkeit und Macht gegen kirchliche, königliche und feudale Herrschaftsansprüche; in Paris unterwirft Abälard(1) die Glaubenslehren einer Prüfung durch die Vernunft: er will Vernunftgründe anstatt Autoritäten; in Oxford grübelt einer der scharfsinnigsten Köpfe: der Franziskanermönch Roger Baco(2) über naturwissenschaftliche Probleme, entläßt die Vernunft aus ihrem Dienstverhältnis im Herrschaftsbereich des Glaubens und macht sie zur selbstherrlichen Macht im Bereich der weltlichen Forschungen (Nominalismus); in Köln predigt ein religiöses und ethisches Genie, der kühne Dominikanermönch und Schöpfer der deutschen Mystik, Meister Eckehart(3), über das Wesen der Gottheit, über den Entwicklungsprozeß des Universums, über die Vereinigung der Menschenseele mit ihrem das All durchdringenden Urprinzip, über Armut und Besitzlosigkeit.

Ketzerische, chaotische, geistig- und tugendstarke Kräfte, in allen europäischen Zentren, rütteln mächtig an den Fundamenten des von Paulus, Augustinus, Thomas von Aquino errichteten kirchlich-dogmatischen Baues. Arme Handwerker: Weber, Schuster, Maurer, Schreiner, organisiert in geistige Bruderschaften, Gilden, Zünfte, Innungen, sehnen sich nach evangelischer Lebensführung und religiöser Verinner-lichung, hoffen inbrünstig auf soziale Befreiung und chiliastische Verwirklichungen; ihre leiblichen Überreste werden in den Feuerflammen zu Asche verbrannt, aber ihr Sehnen wirkt fort, schwillt zu Orgeltönen durch Raum und Zeit, und kann nimmer gestillt und erstickt werden, es sei denn durch die Erfüllung.

Es sind drei Jahrhunderte von erhabener Größe und Schönheit, von titanischen Anstrengungen und glänzenden Offenbarungen des Menschengeistes, aber auch von tragischen Irrtümern und Mißerfolgen, von ungeheueren Verfehlungen und Schwächen des Menschencharakters, — und trotz alledem eine Stufe zur Höherentwicklung der Menschheit. Im ganzen ein Unterpfand für das nie ermattende Streben nach Vervollkommnung des sittlichen und sozialen Lebens der Völker.

2. Die Katharer

Um die Wende des zwölften zum dreizehnten Jahrhundert waren die Städte West- und Mitteleuropas von ketzerischen Sekten durchsetzt. Die Balkanhalbinsel, Nord- und Mittelitalien, Frankreich, Spanien, das ganze Rheinbecken vom Elsaß bis zu den Niederlanden, weite Teile Mitteldeutschlands von Köln bis Goslar wurden von Sektenbewegungen durchzogen, die zur Kirche eine oppositionelle Stellung einnahmen und im Zuge waren, ein neues religiöses Gemeinschaftsleben aufzurichten. Die Massen waren an der Kirche irre geworden und suchten, ihr religiöses, ethisches und soziales Leben auf urchristlicher Grundlage neu aufzubauen. Der allgemeine Name dieser Sekten war Katharer (vom griechischen katharoi = die Reinen). Seit Anfang des elften Jahrhunderts lesen wir von Beschlüssen der verschiedenen kirchlichen Synoden und Verdammungsurteilen gegen Katharer, die dann auch unter zahlreichen anderen Benennungen bekannt wurden, wie Piphilen, textores (Weber), Patarener, Arme der Lombardei, Pauli-cianer, Arme von Lyon, Leonisten, Waldenser, Albigenser, Bogumilen, Bulgaren, Arnoldisten, Passagier, Humiliaten (Demütige), Kommuniaten, Ortlibarier. (Hefele, Konziliengeschichte, 2. Auflage, 5. Band, Seite 568, 827 ff.; Mansi, Sacrorum Concil. Collectio, XXII, 477; Pertz, Monumenta Germaniae, Leges II, 328.) Später kamen auch die Beginnen und Be-gharden hinzu, die ursprünglich keine Ketzer waren. Diese Benennungen sind teils lokalen, teils persönlichen Ursprungs: man nannte die einzelnen Ketzerbewegungen oder Organisationen nach der Ortschaft, wo sie ihren Hauptsitz hatten oder nach ihrem bedeutendsten Führer oder nach ihrem Charakter. Im allgemeinen aber waren sie Katharer (wovon das deutsche Wort „Ketzer" abstammt). Im Schwabenspiegel (dem um das Jahr 1270 entstandenen süddeutschen Rechtsbuch) heißen sie „Käczer".

Die Entstehungszeit der Katharer ist die letzte 1 Hälfte des zehnten Jahrhunderts; zuerst — merkwürdigerweise — in Bulgarien, wo sie die bäuerliche Opposition gegen den entstehenden Feudalismus zum Nährboden hatten. Dann hören wir von der katharischen Bewegung in Westeuropa, wo sie einen städtisch-gewerblichen Charakter hatte. Seit der bischöflichen Synode von Orleans 1022, wo 13 Ketzer wegen „freier Liebe" angeklagt und 11 von ihnen dem Flammentode überliefert wurden, hören bis zu Ende des Mittelalters die Anklagen nicht mehr auf. Im Jahre 1025 standen Häretiker vor der Synode zu Arras, weil sie behaupteten: Wesen der Religion sei Ausübung guter Werke, Leben von der Handarbeit, Liebe zu den Parteigenossen; wer diese Gerechtigkeit übt, brauche keine Sakramente, keine Kirche. Die Bewegung wuchs überall: in der Lombardei, in Languedoc (Südfrankreich), im Elsaß, im ganzen Rheinbecken, in Mitteldeutschland; in Goslar wurden 1052 einige Ketzer verbrannt, weil sie gegen Tötung von lebenden Wesen waren (gegen Krieg, Mord oder auch Tötung von Tieren). Schon zwei Jahrzehnte vorher (1030) hatten sich Häretiker (Katharer) in Montforte (bei Turin) zu verantworten, weil sie die kirchlichen Lebensführungen schroff zurückwiesen, Ehelosigkeit, Verbot der Tötung von Tieren, Gemeinschaftlichkeit des irdischen Besitzes forderten. (Hefele, Konziliengeschichte, 2. Auflage, 4. Band, Seite 674, 680, 687, 731; Landulf, Historia Mediolanensis in Pertz, Monumenta Germaniae, Scriptores, Band VIII, Seite 65.)

Eine derartige internationale Bewegung hatte selbstredend keine einheitliche Lehre, ebensowenig wie eine einheitliche Praxis und Taktik. In ihrer Weltanschauung kann man zwei Strömungen unterscheiden: die des gnostisch-manichäischen Dualismus (in strengerer oder gemäßigter Form) und die des amalrikanischen Pantheismus. Die erstere mit ihrem mehr oder weniger schroffen Gegensatz zwischen den beiden selbstherrlichen Mächten von Gut und Böse, von Geist und Materie, war in hohem Grade asketisch, sittenstreng, denn es galt die Materie zu überwinden. Die Anhänger der pantheistischen Strömung, die sich als Teile des Heiligen Geistes, oder als Glieder Christi, als von der Sünde Erlöste betrachteten, verwarfen alle Askese, alle Bindungen; wenigstens scheint es, daß manche Mitglieder dieser Richtung als Herrenmenschen jenseits von Gut und Böse lebten. Ihr Einfluß war jedoch nur ein sporadischer. Die große Masse der katharischen Richtungen lebte asketisch und stand auf dem Boden der gnostisch-manichäischen Weltanschauung.

Die gemeinsamen Kennzeichen fast aller ketzerischen Fraktionen waren die apostolische Armut, der Kampf gegen die Verweltlichung der Kirche und des Mönchtums, das Streben nach einem tugendhaften Gemeinschaftsleben, die Verwerfung der Sakramente, Dogmen und Autoritäten des offiziellen Christentums. Manche der Sekten waren in zwei Klassen geteilt: in Vollkommene und in Gläubige. Die erstere Klasse befolgte aufs strengste die katharische Sozialethik: lebte in Askese, Armut oder im Kommunismus, die andere Klasse trennte sich zwar von der offiziellen Kirche, hingegen ging sie im zivilen Leben den gewöhnlichen Beschäftigungen nach und hoffte auf die Zeit, wo es allen Katharern möglich sein werde, nach ihrer Sozialethik zu leben.

Ihre Taktik war im allgemeinen eine pazifistische: die Katharer waren gegen jede Gewalt, gegen jeden äußeren Zwang; sie betrachteten auch die Kreuzzüge als Menschenschlächtereien. Nur in äußerster Notwehr, wo sie mit vollständiger Vernichtung bedroht wurden, griffen sie zu den Waffen. Das gilt besonders von den Waldensern, der stärksten Fraktion der Katharer. Alle vertrauten sie auf den endgültigen Sieg des Guten durch die Macht des Geistes, der Menschenliebe und der Wahrheit.

3. Katharer und Kommunismus

Über ihre Lehren und — was uns insbesondere interessiert — über ihren Zusammenhang mit den sozialökonomischen Ideen liegen keine direkten (von den Katharern selbst abstammenden) Nachrichten oder Dokumente vor, denn ihre Schriften wurden von den kirchlichen und weltlichen Behörden konfisziert und vernichtet. Was wir von den Katharern wissen, stammt von ihren Anklägern und Gegnern, die sämtlich auf kirchlich-dogmatischem Boden standen. Ihre Inquisitoren und Richter waren Bischöfe, Dominikaner und Päpste, die selbstredend ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die religiösen Lehren der Katharer richteten, hingegen die sozialwirtschaftlichen Momente wenig berücksichtigten. Im Mittelalter war eben die Religion die Hauptsache, vornehmlich wo die Kirche die Gerichtsbarkeit ausübte. Übrigens konnten doch Mönche als theoretische Anhänger der apostolischen Armut und als Zönobiten keine Häresie darin sehen, wenn die Katharer oder einzelne ihrer Schichten und Richtungen dem Gemeinschaftsleben, der genossenschaftlichen Wirtschaftsweise anhingen. Wir haben deshalb in den Anklageschriften gegen die Katharer sehr ausführliche Nachrichten über ihre religiösen Anschauungen und Gebräuche, aber nur wenig über ihre sozialwirtschaftlichen Lehren. Unzweifelhaft ist nur, daß sie die evangelische Armut als das Lebensideal vollkommener Christen betrachteten, daß sie das Privateigentum und die Ehe als ein Übel ansahen. Diese Lehre folgte sowohl aus ihrer gnostisch-manichäischen Weltanschauung, nach welcher das Materielle und Weltliche das Böse verkörpert, wie aus ihrer Hochschätzung der Traditionen des urchristlichen Zeitalters. Sozialethisch war die Bergpredigt Jesu die Grundlage der ketzerischen Lebensführung. Die Katharer nahmen es ernst mit dem Gebot der Feindesliebe, mit dem Verbot der Eidesleistung, mit der liebevollsten Fürsorge für ihre armen und kranken Brüder, mit der Friedfertigkeit und Demut, mit der geschlechtlichen Reinheit. Sie waren antinomistisch: die Sakramente, wie überhaupt alle kirchlichen Dogmen und Satzungen, galten ihnen nicht nur nicht als Heilsmittel, sondern schlechthin als Hindernisse. Ihre ganze Stellung gegenüber Kirche, Staat und deren Gesetzen war eine ablehnende. Uns interessiert jedoch, auch etwas über ihre Stellung zum Kommunismus zu erfahren. Wenn auch die mönchischen Inquisitoren wenig Interesse haben konnten, sich mit den sozialwirtschaftlichen Anschauungen und Bestrebungen der Ketzer zu befassen, so stoßen wir doch auch in der sehr umfangreichen Literatur gegen die Katharer auf Anzeichen, daß die kommunistischen und naturrechtlichen Lehren unter den Katharern verbreitet waren. Ein im zwölften Jahrhundert lebender Theologe namens Alanus (der entweder aus Lilie oder aus Südfrankreich stammte), der sich viel mit den Lehren der Katharer beschäftigte und ein Werk gegen sie schrieb („De fide ca-tholica adversus haereticos et Waldenses", Patro-logia Migne, T. 210) bemerkt (Seite 366): Die Katharer sagten auch „conjügium obviari legi naturae, quia lex naturalis dictat omnia esse communia" (die eheliche Verbindung ist entgegen dem Naturgesetz, denn das Naturgesetz befiehlt, alles sei gemeinschaftlich). Ein anderer zeitgenössischer Ketzertöter schlägt einen anderen Weg ein, um die Katharer zu diskreditieren. Er argumentiert mit ihnen: Euer Kommunismus ist doch nur ein äußerlicher, nur in Worten; nur als Agitatoren seid ihr Kommunisten, denn in Wirklichkeit gibt es unter euch keine Gleichheit, manche sind reich, manche arm („In vobis non omnia com-munia, quidam enim plus, quidam minus habenl", Eberhard von Bethune, Liber antihaeresis, Opera, Bd. XII, Ausgabe Greiser 1614, Seite 171). Auch Joachim von Floris ist unter den Anklägern der Katharer, denen er vorwirft, daß sie dem Volke alle möglichen Reichtümer und Lebensgenüsse versprächen. Beide Vorwürfe haben einen sehr modernen Klang: sie werden oft gegen Sozialisten und Kommunisten erhoben. Eine ähnliche antikommunistische Polemik finden wir in einer Anklage, die in den Jahren 1210—1213 in Straßburg (Elsaß) gegen ungefähr achtzig Ketzer (Waldenser) erhoben wurde. Die Anklageschrift bestand aus siebzehn Artikeln, die die Irrlehren der Angeklagten zusammenfaßten. Artikel 15 lautete: „Damit sy jhrer ketzerey desto mehr anhangs machen, haben sy jhr gütter under einander gemein gemacht ..." Es wird dann weiter den Waldensern vorgeworfen, daß sie das Geld nach Mailand zum Obersten der Ketzer, Pickhard, und dem Straßburger Führer, Johannes, zuschickten, damit sie die Ketzerei stärkten und alle „priester kunnten underdrucken und dottschlagen". Artikel 16 warf ihnen freie Liebe vor. Hierauf antwortete der angeklagte Führer Johannes, das Geld lege man zusammen zur Unterstützung der Armen, die bei ihnen sehr zahlreich seien; den Vorwurf der Unzucht müsse er aber als vollständig unbegründet zurückweisen (Kaltner, Konrad von Marburg, 1882, Seite 43 ff.). Wie man sieht, war es nicht die Gütergemeinschaft an sich, die man den Ketzern zum Vorwurf machte, sondern der mit den gemeinsamen Geldmitteln angeblich verfolgte Zweck. Hierher gehört ferner die oben erwähnte Anklage gegen die Katharer von Montforte (1030), die unter anderm aussagten (Pertz, Monumenta Germaniae, Scriptores, VIII, Seite 65): „Omnem noslram possessionem cum omnibus hominibus communem habemus" (allen unsern Besitz haben wir mit allen Menschen gemeinschaftlich). Bemerkenswert ist auch die Charakteristik der verschiedenen Sekten durch den Dominikaner Stephan von Bourbon (gest. 1261 in Lyon). Von den Waldensern sagt er, daß sie „damnant omnes terrena possidenles" (alle Besitzer irdischer Güter verurteilen) .. . Dann gibt es Communiati, die so genannt werden, weil sie sagen: „communia omnia esse debere" (alles soll gemeinschaftlich sein). Stephan macht sich lustig über die Spaltungen im Sektenwesen, meint aber, wo es sich darum handle, der Kirche und dem Mönchtum entgegenzutreten, da hielten alle Ketzer zusammen (inier se dissidenl, et contra nos conveniunl. Etienne de Bourbon, Anecdotes Historiques, Paris 1877, Seite 278—79, 280—81). Ein anderer Theologe oder Mönch, der um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts sein Amt ausübte, erzählt von den Waldensern: „Negotiationen (Handel) treiben sie nicht, um Unwahrheit, Eid und Betrug zu meiden. Reichtümer erstreben sie nicht, sondern sind mit dem Notwendigen zufrieden", zitiert von Keller (Die Reformation und die älteren Reformparteien, 1886).

Einer der einflußreichsten und unerbittlichsten Ketzerverfolger, Bernhard von Clairvaux, ein Heiliger des Katholizismus, Zeitgenosse und heftiger Gegner Abälards und Arnolds von Brescia, sagt über die Sozialethik der Katharer: „Wenn ihr sie fragt, so kann es nichts Christlicheres geben, als diese Ketzer; was ihre Unterhaltung angeht, so kann nichts weniger tadelnswert sein, und mit ihren Worten stimmen ihre Taten überein. Der Katharer betrügt keinen, bedrückt keinen, schlägt keinen; seine Wangen sind bleich vom Fasten, er ißt nicht das Brot des Müßiggangs, seine Hände arbeiten für seinen Unterhalt." (St. Bernardi Sermones in Can-tica LXV, Kapitel 5; LXVI, Kapitel 7. Zitiert bei Lea, Geschichte der Inquisition, Band I, Seite 112. Bonn 1905.)

Von den ersten Waldensern, die als Deputation zum dritten Laterankonzil (internationalen Kongreß der Bischöfe usw.) in Rom (1179) erschienen und im Auftrage des Papstes über ihre Lehren ausgefragt wurden, sagt der englische Prälat Walter Map, der als Ausfrager und Berichterstatter damals füngierte, folgendes (De nugis curialium, Seite 65, Ausgabe Wright, London 1850): „Hü certa nusquam habent domicilia,... circumeunt nudi pedes, laneis induti, nil habentes, omnia sibi communes" (sie haben nirgends einen festen Aufenthaltsort, sie gehen barfuß, bekleiden sich mit wollenen Bußkleidern, sie haben kein persönliches Eigentum, alles ist ihnen gemeinschaftlich). Die Sekte der Humiliaten bestand aus religiösen Arbeitergenossenschaften, die gemeinsam arbeiteten (Preger, Verhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie XIII, i, 1875).

Aus diesen Berichten, wie überhaupt aus der gesamten geistigen Einstellung der Katharer darf der Schluß gezogen werden, daß diese ganze Bewegung den Idealen der urchristlichen Gemeinden mit ganzem Herzen anhing, im Prinzip das Sondereigentum und die auf ihm aufgebaute Gesellschaftsordnung verwarf und nach einem Gemeinschaftsleben strebte, in welchem sie imstande gewesen wäre, das Materielle zu überwinden und die Tugenden zu entfalten, die sie auf Grund ihrer Weltanschauung hochhielt. Daß die Katharer umfangreiche kommunistische Einrichtungen gehabt hätten, läßt sich nicht behaupten. Sie hatten ja gar keine Möglichkeit, ihre Ideen zu verwirklichen, denn seitdem sie zu einer Bewegung wurden, die sie befähigt hätte, an die praktische Lösung ihrer Probleme heranzutreten, setzte die rücksichtsloseste Verfolgung durch Kirche und Staat ein, die Scheiterhaufen loderten, Kerker und Schwert vernichteten Tausende und aber Tausende Katharer; in Massen starben sie für ihre Überzeugung. Rührend schildern die Katharer von Köln ihre Lage, als sie Mitte des zwölften Jahrhunderts sich vor den bischöflichen Richtern verantworten mußten: „Wir Armen Christi sind unstet und flüchtig von Stadt zu Stadt, wie Lämmer mitten unter den Wölfen (de civitate in civitalem fugientes, sicut oves in medio luporum); wir erleiden Verfolgungen wie die Apostel. Ihr aber liebt die Welt und habt mit ihr euren Frieden gemacht" (Eberwin, Propst in Steinfeld, Epistola ad S. Bernardum, Migne, T. 182, Seite 676 ff.). Es ist klar, daß bei einer derartigen Lebensführung an eine Verwirklichung des Kommunismus nicht gedacht werden konnte. Der gelehrte Kirchenhistoriker Döllinger, der mehrere Jahrzehnte hindurch die Sektengeschichte dokumentarisch studierte — er ist Verfasser des Werkes „Beiträge zur Sektengeschichte", dessen starker zweiter Band aus Dokumenten besteht, die er in den großen Bibliotheken gesammelt — schreibt: „Jede häretische Lehre, die im Mittelalter hervorbrach, hatte, klar ausgesprochen, oder in notwendiger Konsequenz, einen revolutionären Charakter, das heißt: sie mußte in dem Maße, als sie zur Herrschaft gelangte, eine Auflösung des bestehenden Staatswesens, eine politische und soziale Umwälzung herbeiführen. Jene gnostischen Sekten, die Katharer und Albigenser, welche eigentlich die harte und unerbittliche Gesetzgebung des Mittelalters gegen Häresie hervorriefen und in blutigen Kriegen bekämpft werden mußten, waren die Sozialisten und Kommunisten jener Zeit. Sie griffen Ehe, Familie und Eigentum an. Hätten sie gesiegt, ein allgemeiner Umsturz, ein Zurücksinken in Barbarei und heidnische Zuchtlosigkeit wäre die Folge gewesen. Daß auch für die Waldenser mit ihren Grundsätzen über Eid und Strafrecht der Strafgewalt schlechterdings keine Stätte in der damaligen europäischen Welt war, weiß jeder Kenner der Geschichte" (Kirche und Kirchen, Papsttum und Kirchenstaat, 1861, Seite 51). Döllingers Worte haben einen apologetischen Zweck; er schrieb für die Autorität des Katholizismus. Er sah jedoch nicht, daß auch bei strikter Befolgung der Sozialethik des Evangeliums, der Bergpredigt und der christlichen Urgemeinden eine feudale oder bürgerliche Welt unmöglich gewesen wäre. Im Grunde genommen war schon das Mönchtum ein theoretisches Eingeständnis, daß die feudale und bürgerliche Welt das Evangelium Christi nicht verträgt. Das bezieht sich allerdings auf die ersten Jahrhunderte der Zönobien. Und als auch die Zönobien sich verweltlichten und dem Evangelium untreu wurden, erschienen die Katharer, die franziskanische Linke, die Spiritualen, die Waldenser usw. Immerhin ist Döllingers Meinungsäußerung ein weiterer Beweis für die kommunistische Strömung unter den Katharern.

Der Schmerz über das Versagen der Kirche brachte das Mönchtum hervor; auf das Versagen des Mönch-tums folgten die Katharer. Solange das Urchristentum sich behauptete, gab es und brauchte es kein Mönchtum; und solange das Mönchtum die evangelischen Tugenden pflegte, gab es keine katharische Bewegung. Das sind Erscheinungen, die nicht post hoc, sondern propter hoc erzeugt wurden, das heißt, sie folgten nicht zeitlich aufeinander, sondern verhielten sich wie Ursache und Wirkung, wobei nie zu vergessen ist, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse in diesem Prozesse kräftig mitwirkten.

4. Die Inquisition

Dreierlei sind die Quellender Duldsamkeit. Erstens, die Überzeugung, daß Gewalt und Zwang in geistigen Dingen nutzlos sind; zweitens, die Achtung vor der menschlichen Persönlichkeit; drittens, der Zweifel an der Möglichkeit, endgültige religiöse und wissenschaftliche Wahrheiten zu begründen. Die letztere Quelle scheidet für uns sofort aus; sie kann nur in kritischen Zeitläuften und bei sehr großer Forschungsfreiheit entstehen. Auch die zweite Quelle kann für uns nicht in Betracht kommen; sie setzt eine liberale, individualistische Gesellschaftsformation voraus, die im Mittelalter fast nirgends vorhanden war(4). Es bleibt uns nur die erste Quelle, die tatsächlich in den Jahrhunderten der Entstehung und der Jugend des Christentums existierte, aber sie war eine der edelsten Errungenschaften der Kulturarbeit der Antike, also einer damals im Absterben begriffenen Periode.

Die Reorganisation des Römischen Reiches durch geistig tiefstehende Heerführer und intrigierende Staatsmänner, wie sie in den Wirrnissen der Auflösung der Alten Welt an die Oberfläche kamen (Diokletian, Konstantin); die Völkerwanderung, das Erscheinen der Germanen mit ihrem primitiven Solidaritätsgefühl, sowie das allgemeine Bedürfnis nach Wiederaufbau der Zivilisation machten aller Duldsamkeit ein Ende. Gehorsam und Unterwerfung des einzelnen wurde zur Forderung, die Staat, Kirche, Mönchtum und andere Körperschaften an ihre Mitglieder stellten. Das ist eine wichtige Lehre für alle Perioden des Wiederaufbaues.

Je primitiver eine gesellschaftliche Organisation oder geistige Körperschaft ist, desto stärker ist ihre Solidarität. Das Gefühl, daß alle für einen und einer für alle verantwortlich sind, veranlaßt aber alle und jeden, über die Gedanken und Handlungen der einzelnen Mitglieder zu wachen und sich in deren persönliche Angelegenheiten zu mischen. Sind alle gleichsam Glieder eines Körpers, so ist das Wohl und Wehe des Ganzen von dem Tun und Lassen jedes einzelnen abhängig. Hieraus entspringt die für den modernen Menschen so unangenehme Seite der Solidarität: die Unfreiheit.

Und wo noch die weltlichen Angelegenheiten mit den göttlichen vermengt werden, wie in der Theokratie (Regierung durch religiöses Oberhaupt), da wird auch das geistige Leben in Bande geschlagen, und die Zentralgewalt fühlt sich verpflichtet, auch Gott vor Beleidigungen zu schützen, und die Einzelmitglieder gewaltsam selig zu machen. So wurde auch die einzige Quelle der Duldsamkeit, die in der Zeit des Urchristentums noch floß, im Laufe des Mittelalters verstopft.

Über die erste Ketzerverbrennung in Trier (385) wurde oben berichtet, aber auch über den allgemeinen Abscheu, den dieses Verfahren in der damaligen Christenheit hervorrief. Der wahre Sinn der evangelischen Lehre konnte sich noch — trotz vereinzelter Ketzerrichter — einigermaßen behaupten, um so mehr, als bis zu Anfang des elften Jahrhunderts die Ketzerei eine seltene Erscheinung war. Das Mönchtum hatte die mit der Kirche und der Welt unzufriedenen Christen absorbiert und sie von der Außenwelt abgeschlossen. Als aber das Mönchtum demoralisiert und das Kulturleben lebhafter wurde, erschien die Ketzerei als Massenbewegung und bedrohte die kirchliche und soziale Struktur des Mittelalters. Von den ersten Ketzerverbrennungen wurde bereits oben gesprochen, aber noch im Jahre 1048 erhob Bischof Wazo von Lüttich Protest und schrieb an seinen Amtsbruder von Chalons: „Gott will den Tod des Sünders nicht... Genug der Scheiterhaufen. Töten wir nicht mit dem weltlichen Schwert diejenigen, welche unser Schöpfer und Erlöser leben lassen will... Die Bischöfe sind die Gesalbten des Herrn, nicht um den Tod zu geben, sondern um das Leben zu bringen." Ebenso verurteilte Wazos Biograph, Anselm von Lüttich, das Vorgehen des Kaisers Heinrich III. gegen die Ketzer in Goslar (1052): „Man möge zusehen, ob es mit Fug und Recht geschehen sei, daß die Ketzer von Goslar, nachdem man ihren Aberglauben lange untersucht und gerechterweise mit dem Kirchenbann geahndet, dieselben überdies noch gehängt habe, bloß deshalb, weil sie keine Hühner töten wollten." (Kaltner, Konrad von Marburg, Seite 15; Lea, Geschichte der Inquisition, i. Band, Bonn 1905, Seite XV.)

Aber mit dem Wachsen der Verweltlichung und des Reichtums der Kirche und der parallelen Erscheinung: dem Wachstum der Ketzerei wurden die Kaiser, Könige und Fürsten von den Päpsten gedrängt, die Katharer mit Feuer und Schwert auszurotten. Im dreizehnten Jahrhundert war die geistliche Inquisition vollständig ausgerüstet; mit schrecklichem Fanatismus wüteten ehrliche, schwärmerische Dominikaner, große Kirchenfürsten, habsüchtige Päpste, ablaßgierige Raubritter und allerhand beutesüchtiges Gesindel gegen Bogomilen, Waldenser, Al-bigenser und sonstige manichäische Asketen und sozialdenkende Arbeiterschichten, bis sie ihnen in regelrechten Schlachten, in Kerkern und in den Flammen ein grausames Ende bereiteten.

Die Lehre der Kirche über das Ketzertum gibt Thomas von Aquino: „Die Ketzerei ist eine Sünde, durch welche man verdient, nicht nur von der Kirche durch die Exkommunikation, sondern auch von der Welt ausgeschlossen zu werden. Bleibt der Ketzer bei seinem Irrtum, so soll die Kirche es aufgeben, ihn zu retten, und soll für das Heil der übrigen Menschen sorgen, indem sie ihn durch ein Exkommunikationsurteil aus ihrem Schöße ausschließt; das übrige überläßt sie dem weltlichen Richter, damit er ihn durch den Tod von dieser Erde verbanne." Der „doctor angelicus", der engelsgleiche Lehrer, wie Thomas von Aquino genannt wurde, hat hier nur die seit langem bestandene Inquisitionspraxis mit seiner Autorität gedeckt.

Der verurteilte Ketzer verlor außerdem seine Besitzungen, in die sich die Dominikaner oder die Päpste mit den weltlichen Behörden teilten. Ein wegen Ketzerei Angeklagter hatte fast gar keine Aussicht, sich zu retten, da das Gerichtsverfahren praktisch keine Verteidigung zuließ. Die Zahl der Verbrennungen war verhältnismäßig nicht groß; die Scheiterhaufen hätten die Ketzerei nicht ausrotten können. Die Ausrottung vollzog sich durch Kreuzzüge gegen ketzerische Gegenden, wo Tausende dem Schwerte zum Opfer fielen, sowie durch die massenhaften lebenslänglichen Einkerkerungen und sonstigen Quälereien, die Körper und Geist der ketzerischen Masse brachen. Noch nach dem Tode wurden Ketzer verfolgt: ihre Gebeine wurden ausgegraben und verbrannt und das Vermögen ihrer Erben konfisziert. Zuweilen gelang es zwar den Freunden der Verfolgten, einige Inquisitoren zu ermorden, aber diese wurden dann heiliggesprochen oder sonst von der Kirche verehrt, und der Ausrottungsprozeß der Ketzer ging ungestört bis zum bittern Ende vor sich. Die schlimmsten Gesetze gegen die Ketzer tragen den Namen des Kaisers Friedrich II. (1220, 1224, 1231, 1238), eines Freigeistes und Freundes der arabischen Philosophie (die die Weltschöpfung und die Unsterblichkeit der Seele bestritt), aber eines diplomatischen Imperators, der die Ketzerei teils als staatsgefährlich betrachtete, teils als Mittel in seinen Verhandlungen mit den Päpsten benutzte. Der Hohenstaufer Friedrich II. erinnert lebhaft an den Hohenzollern Friedrich II. (den Großen): beide waren Ketzer und Zyniker; beide verkehrten mit den freigeistigen Philosophen ihrer Zeit; in ihrer weltlichen Regierung waren beide jedoch despotisch, kriegerisch, zentralistisch und bereit, mit der Kirche zu paktieren; beide waren geistig in der romanischen Kultur zu Hause. Beide sind Muster von „aufgeklärten" Despoten.

An seinem Krönungstage in Rom (1220) setzte Kaiser Friedrich II. seinen Namen unter ein Edikt, das alle Häretiker als infam und in Acht erklärte und ihre Güter der Konfiskation überlieferte; 1231 nahm er die Dominikaner als Inquisitoren für ganz Deutschland in Schutz. Feuertod und Zungenausreißen waren die Strafe der Ketzer und falls sie aus Furcht vor dem Tode Buße tun wollten, mußten sie lebenslängliche Einkerkerung bei Brot und Wasser erleiden; 1232 setzte er Ketzer und Rebellen gleich und erklärte es für seine Pflicht, Kirche und Reich gemeinsam zu schützen. Diese Kompromisse mit der Kirche haben ihm jedoch wenig genützt. In seinem Ringen mit dem Papsttum zog er schließlich den kürzeren. Friedrich II. ist ein Musterbeispiel für den sozialistischen Grundsatz, daß das rücksichtslose Streben nach weltlicher Macht auch den freiesten Geist korrumpiert.

Die geistliche Inquisition oder — wie man sie nannte — das heilige Offizium verurteilte die Angeklagten als Ketzer, exkommunizierte sie, dann übergab sie sie dem weltlichen Arm, denn theoretisch durfte kein Geistlicher Blut vergießen.

Am grausamsten und rachsüchtigsten tobte die Inquisition in Frankreich und Spanien. Die Opfer, die die ketzerisch-soziale Bewegung jedoch überall brachte, waren enorm. Wir wollen sie im nächsten Abschnitt würdigen.

Heiliger Boden ist es, den wir nunmehr betreten; es ist der blutgetränkte Boden der ketzerisch-sozialen Martyrologie — einer Martyrologie, wie sie keine Kirche aufzuweisen hat. Von Päpsten und Kaisern und Königen als kirchen- und staatsfeindlich verdammt, von Bischöfen, Priestern und Mönchen als ungläubig verurteilt, wurden die ketzerisch-sozialen Männer und Frauen von der ganzen kirchlichen und weltlichen Menge verhöhnt und verfolgt. Hingebungsvoll war ihr Leben, furchtlos ihr Sterben:

„Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet:
Das Lebend'ge will ich preisen,
 Das nach Flammentod sich sehnet...

Und solang du das nicht hast
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde."
(Goethe.)

Anmerkungen

1) Peter Abälard (geb. 1079, gest. 1142) war einer der freimütigsten scholastischen Denker des Mittelalters. Seine Schriften wurden von Papst Innozenz II. im Jahre 1140 als ketzerisch verurteilt. Sein berühmtester Schüler war Arnold von Brescia.

2) Roger Baco (geb. 1214, gest. in Oxford 1292), der große Förderer der empirischen Forschungsmethode und Pionier der Naturwissenschaften, wurde wegen seiner scharfen Kritik der Kirche ins Gefängnis geworfen.

3) Johann Eckehart (geb. bei Gotha um das Jahr 1260, gest. 1327 in Köln) ist durch ungemeine Tiefe des religiös-philosophischen Denkens, durch schöpferische Sprachkraft, volkstümliche Beredsamkeit und nie versiegende Menschenliebe ausgezeichnet. Sein religiös-ethisches Denken ist nahezu „ketzerisch". Seine Schriften wurden auch als solche angeklagt und schließlich von Papst Johann XXII. verurteilt. Eckehart verkehrte mit Begharden, die damals bei den Dominikanern und allen kirchlichen Kreisen so viel Abscheu erregten wie heute die Bolschewisten bei den Ordnungsparteien. Er stand ihnen auch sozial sehr nahe. Berühmt ist sein Ausspruch: „Wäre einer in solcher Verzückung wie weiland Sankt Paulus und wüßte einen siechen Menschen, der eines Süppleins von ihm bedürfte, ich achtete es weit besser, er ließe von Verzückung und diente Gott in einer größeren Liebe!" — Erst seit der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Eckeharts Gedanken dem Verständnis näher gebracht, insbesondere durch Adolf Lassons „Meister Eckhart" (Berlin 1868), dessen Neuauflage wünschenswert wäre. Auch Hermann Büttners Einleitung zu „Meister Eckeharts Schriften und Predigten" (Diederichs, Jena) ist wertvoll.

4) Eine Ausnahme bildete Languedoc, wo im n. und 12. Jahrhundert ein geistiger Liberalismus herrschte.

 

Editorische Anmerkungen

Max Beer, Allgemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kämpfe, mit Ergänzungen von Dr. Hermann Duncker, S.187-203

Der Text ist ein OCR-Scan by red. trend vom Erlanger REPRINT (1971) des 1931 erschienenen Buches in der UNIVERSUM-BÜCHEREI FÜR ALLE, Berlin.

Von Hermann Duncker gibt es eine Rezension dieses Buches im Internet bei:
http://www.marxistische-bibliothek.de/duncker43.html