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trend onlinezeitung für die alltägliche wut
Nr. 9/1998


Wir dokumentieren

"Alt und Jung sangen gemeinsam deutsche Lieder und verabschiedeten sich
am Ende bis zum nächsten Mal in der Gewissheit: Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu..."
Alf Torsten Werner im WITIKO BRIEF vom Februar 1995 über das 8. Kulturpolitische Seminar des Witikobund - Landesverbandes Bayern. Der Autor verschweigt das Ende des Liedes: "...dass immer noch auf Erden, für Euch ein Fähnlein sei." - es handelt sich um das SS - Staffellied, mit dem einst jede Zusammenkunft der SS beendet wurde.

GEGEN DEN REVANCHISTISCHEN
WITIKOBUND VORGEHEN!!!
SCHAFFT DIE ANTIFASCHISTISCHE EINHEIT !!!

Vom 2. bis 4. Oktober 1998 will der nazistische Witikobund in Neu - Ulm
sein Jahrestreffen abhalten. Beim Witikobund (Selbstbezeichnung:
"nationale sudetendeutsche Gesinnungsgemeinschaft") handelt es sich um
eine elitäre Organisation im "Vertriebenen" - Spektrum, die eine extrem
revanchistisch - chauvenistische Politik vertritt. Es steht fest, dass
es für Nazis und Revanchisten keinen Platz in Ulm und Neu - Ulm gibt.
Dies zu verdeutlichen wird unsere Aufgabe am 3.10.98 sein.


Der Witikobund:

Bundesvorsitzender des rechtsextremen Witikobundes ist Horst Rudolf
Übelacker (Ex - REP, Referent beim neofaschistischem Deutschen Seminar).
Als Stellvertreter wirken Friedrich Seemann und der ehemalige bayrische
NPD - Bundestagskandidat Friedrich Zirwick. Beisitzer ist z.B. Alfred
Ardelt (Unterzeichner des Neonazi - Demonstrationsaufrufs "Unsere
Grossväter waren keine Verbrecher" vom 1.März 1997).
"Schriftleiter" des Witiko Briefes ist der Neofaschist Hans - Ulrich Kopp
(Burschenschaft Danubia, Ex - REP, früher bei der rechtsextremen
Wochenzeitschrift Junge Freiheit).


Unter den rund 1000 Mitgliedern des elitären Witikobundes (bei
Neumitgliedern müssen je 2 Mitglieder als Bürgen dienen) finden sich
zahlreiche Aktivisten und Funktionäre faschistischer Parteien und
Organisationen, einige Beispiele:

Heilwig Holland, REP - Kreisrätin im Landkreis Biberach, gehörte dem
REP - Landesvorstand Baden - Württemberg an und trat für die
rechtsextremen Republikaner zu den Landtagswahlen an.

Rolf - Josef Eibicht, kandidiert in Bayern auf der Liste der DVU für den Bundestag.

Heinrich Piebrock, mehrfacher Redner bei den mittlerweile verbotenen
neonationalsozialistischen "Hetendorfer Tagungswochen" von Jürgen Rieger,
beim faschistischen Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes und beim
Nationaldemokratischem Hochschulbund.

Rigolf Henning, Verden, war sowohl bei den Republikanern, als auch
im Bundesvorstand der Deutschen Liga für Volk und Heimat aktiv.

Friedrich Köberlein, München, Vorsitzender des rassistischen Schutzbund
für das Deutsche Volk (SDV).

Helmut Schröcke, München, Mitglied im bayrischen Landes.- und
Bundesvorstand des Witikobunds, SDV, bei der "revisionistischen"
Grossveranstaltung "Wahrheit macht frei". 1990 im Münchner Löwenbräukeller Ehrengast neben dem Rechtsterroristen Manfred Roeder und Holocaust - Leugner Otto Ernst Remer.

Ernst Anrich, lange Jahre Chefideologe der neofaschistischen NPD.

Kurt Beckmann, Ex - Landesvorsitzender der REP's in NRW

Karl Bassler, ehemaliger NPD - Landtagsabgeordneter in Baden -
Württemberg, Mitglied der rechtsextremen Deutschen Kulturgemeinschaft.

Rolf Kosiek, NPD, leitet mit der Gesellschaft für Freie Publizistik (GFP)
die grösste faschistische Kulturvereinigung der Bundesrepublik.

Hedwig Laube, früher zusammen mit Rolf Kosiek im wissenschaftlichen Beirat
der faschistischen Gesellschaft Für Biologische Anthropologie, Eugenetik
Und Verhaltensforschung.

Ilse Carola Salm, organisierte bis in die jüngste Vergangenheit den
alljährlichen Ausflug der bundesdeutschen Naziszene zum flämischen
Nationalistentreffen nach Diksmuide.

Walter Hawelka, leitet die faschistische Kolbenheyer - Gesellschaft
in Nürnberg - Geretsried zur Erinnerung an den NS - Bestsellerautor.

Alfons Hueber, hessischer Witikobundvorsitzender, ehemals
Bundesvorsitzender der faschistischen Jungen Nationaldemokraten (JN),
heute bei den Republikanern.

Alexander Hoyer, Graz, ehemaliger "SS - Obersturmbannführer",
Autor im Neonaziblatt "Recht und Wahrheit".

Franz Pahl, Vertreter des ultrarechten Flügels der Südtiroler Volkspartei.

Walter Bachmann, ehemaliger "SS - Untersturmführer", langjähriger
Landesvorsitzender der bayrischen NPD.

Karl - Heinz Sendbühler, ehemaliger NPD - Bundespressesprecher und
JN - Bundesvorsitzender.

Günther Schwemmer, ehemaliger Bundesgeschäftsführer des
Nationaldemokratischen Hochschulbundes.

Michael Paulwitz, Ulrich Fröschle, Thilo M. Stratemann, Markus Josef Klein
sind alle Autoren der neofaschistischen Wochenzeitung "Junge Freiheit".

Herbert Böhme, ehemals "Hauptschriftleiter" in der Reichsleitung der
NSDAP, Gründer der faschistischen Organisation Deutsches Kulturwerk
Europäischen Geistes und der GFP.

Wigbert Grabert, Tübingen, Inhaber des neofaschistischen Grabert -
Verlags. Veröffentlichte z.B. 1994 die holocaustleugnende Schrift
"Grundlagen des Holocaust" des Ausschwitz - Leugners Germar Scheerer.

etc. etc.


"Der Aufruf an alle Deutschen zur Notwehr gegen die Überfremdung"

Seit einigen Monaten kursiert in der bundesdeutschen Naziszene sowie in
der sog. Braunzone eines der übelsten rassistischen und antisemitischen
Hetzpamphlete, das, mit Namensnennung von Unterstützern, in den letzten
Jahren erschienen ist : der "Aufruf an alle Deutschen zur Notwehr gegen
die Überfremdung". Das Machwerk tauchte erstmals Mitte September 1997
auf. In dem Pamphlet ist gleich zu Beginn klar, worum es geht:
"Wir, die Unterzeichner, rufen alle Volkstreuen Deutschen zur Notwehr
auf gegen den von der Staatsführung amtlich geplanten und mit brutalen
Methoden durchgeführten Völkermord am Deutschen Volke".

In diesem Rassenwahn und gnadenloser "Blut.- und Bodenideologie" geht
es auf den folgenden Seiten weiter. Da heisst es, dass "die von uns
täglich erlebten Schritte der Gehirnwäsche, die allesamt gezielt die
Ersetzung des deutschen Volkes (...) durch fremde Völker vollziehen"
sollen. Es wird von "einer Menschenflut, die uns unterdrücken und
auslöschen wird" gefaselt, wobei damit das Asylrecht gemeint ist, welches
"letzlich der faktischen Versklavung der Deutschen dient" und
"das deutsche Volk erst einen Krieg auf deutschen Boden aussetzen,
dann ausrotten (wird)."

Doch nicht genug der Wahnvorstellungen: Gemäss der verquasten Ideologie
von Neonazis existiert natürlich ein "Geheimvertrag Kohl - Galinski".
In klassischer "Stürmer - Manier" heisst es, "Wir schätzen ganz
vorsichtig, dass hier einige Millionen Juden nach Deutschland einwandern
werden, wenn wir es nicht verhindern." Der Vertrag muss "zum Krieg in
Deutschland führen, und er wird aus Deutschland ein zweites Palästina
machen", so die Hetzschrift.

Unterzeichnet (und mit mindestens 1000 DM finanziell unterstützt)
ist das faschistische Pamphlet u.a. von Helmut Schröcke aus Kottgeisering,
früher schon Mitinitiator des rassistischen "Heidelberger Manifests" und
Mitglied und Senator im Witikobund.


Durch die Geschichte des Witikobundes zieht sich ein brauner Faden:
Bei der offiziellen Gründung 1948 waren zahlreiche Mitglieder und
Funktionäre der "Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei"
(DNSAP), der "Sudetendeutschen Partei" unter Konrad Henlein,
erster Gauleiter nach der Annexion des Sudetenlandes durch das Deutsche
Reich im Jahre 1938, und der NSDAP beteiligt.
Walter Stain, von 1986 - 1989 Vorsitzender des Witikobundes, war vor 1945
Leiter der HJ im Sudetenland und Mitglied des "Sudetendeutschen Freikorps"
der Henlein - SS.
Frank Steinboth, er stand von 1953 bis 1955 dem Witikobund vor, war
"Gauschulungsleiter" der NSDAP.
Siegfried Zoglmann, heute Senator beim Witikobund, war NSDAP.- und HJ.-
Mitglied, sowie freiwillig bei der Waffen - SS.

Seit den 60er Jahren engagierten sich zahlreiche Mitglieder der NPD
beim Witikobund.

In den 70er Jahren, als Witikonen wie Walter Becher vorgaben, die
Intressen der Vertriebenen im Bundestag zu vertreten, hielt der Witikobund
zusammen mit der Wiking - Jugend und anderen Hardcore - Nazitruppen
eine "Reichsgründungsfeier" ab, auf der der Witikone Fritz Münch als
Hauptreferent auftrat.

Und in den 80er Jahren traten Witikokameraden im faschistischen
Hilfskomittee Südliches Afrika (HSA) an, um die Apartheid ethnisch
zu rechtfertigen. Langjähriger Vorsitzender dieses "Hilfskomittees"
mit Sitz in Coburg war der Münchner Witikone Martin Pabst.
Ähnlich wie der Witikobund betrieben auch die Apartheid - Freunde
des HSA mit Begriffen wie "Ausgleich" oder "Völkerrecht" einen perfiden
Fassadenschwindel. Worum es geht, machte Harald Neubauer beim
"Südafrika - Seminar" 1984 deutlich: "Man muss daran denken, die Rechte
der Weissen auf Selbstbestimmung in Südafrika auch mit der Waffe zu
verteidigen."

Mit Hilfe der Jungen Witikonen konnte der Witikobund eine Überalterung
des aus der NS - Tradition entstandenen Vereins auffangen.
Das Junge Witikonen - Jahrestreffen im Jahre 1995 entwickelte sich
zu einem nationalistischen Spektakel, in dessen Verlauf die alten Herren
mit den geladenen Gästen des Freibundes (ehemals Bund Heimattreuer Jugend)
und auch des Sturmvogels (WikingJugend - Abspaltung) völkisches Liedgut
schmetterten.

Beim Jahrestreffen des Witikobundes 1996 in Naumburg bezeichnete Übelacker die Ermordungen durch SS und Gestapo in Lidice als eine "völkerrechtlich übliche Sache".

Im Witikobrief 3/96 war der "revisionistische" "Appell der 100"
(Strafverfahren gegen Holocaustleugner sind eines freien demokratischen
Rechtsstaat unwürdig") nachgedruckt, für den der Witikone Rolf Kosiek
das Spendenkonto führte.


Völkische und Revanchistische Politik:

Der Witikobund betreibt eine deutlich revanchistische Politik.
Schon bei der Gründung hiess es: "Es geht heute nicht mehr um einfache
Rückkehr, sondern um einen Neuaufbruch, um eine Wiedervereinigung
unserer Heimat durch eine neue Siedlung, die der alten Kolonisation
des Mittelalters durchaus ebenbürtig wäre, wenn auch mit Mitteln
der heutigen Technik durchgeführt".

Kurzfristig ist der Witikobund an der Hegemonisierung der
"Sudetendeutschen Landsmannschaft" und einer größtmöglichen
Einflussnahme innerhalb des "Bundes der Vertriebenen" (BdV) interessiert.
Die Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft wird schon
seit Jahrzehnten von Witikonen dominiert.
Auch in der Dachorganisation, dem Bund der Vertriebenen, versuchen die
Witikonen stets, ihren radikal - revanchistischen Kurs durchzusetzen.
Mit massiven Kampagnen versucht der Witikobund, die wenigen zumindest
ansatzweise um Aussöhnung bemühten Kräfte innerhalb der Sudetendeutschen Landsmannschaft zurückzudrängen.

Strategisches Ziel des Witikobundes ist die Wiederherstellung
untergegangener, historischer Grenzen von 1938/1939 ("Angliederung
der deutschen Gebiete an Deutschland") bzw. die rechte "Zukunftsvision
einer Neuordnung Europas" nach völkischen Prinzipien.
Der frühere Bundesvorsitzende Walter Staffa schreckt dabei selbst vor
unverhohlenen Drohungen nicht zurück: "Das grausame Geschehen einer
Vertreibung kann eines Tages die Vertreiber selbst treffen."
Gleichsam wird die Vernichtung der europäischen Juden relativiert,
indem die "Vertreibung" der Sudetendeutschen zu "einem der einmalig
furchtbaren und auf keinen Fall wie auch immer hinzunehmenden
Grossverbrechen dieses Jahrhunderts" erklärt wird.

Der verstorbene Witikone Hellmut Diwald vertrat die Meinung,
"Ostpreussen, Pommern, Schlesien, das Sudetenland sind und bleiben
deutscher Siedlungs.- und Heimatboden".
Der Witikone Rolf - Josef Eibicht (Autor in nahezu allen Nazi - Postillen)
ergänzt in einem Schwall von Blut.- und - Boden : "Die Krebsgeschwüre
der nationalen Verelendung befinden sich mitten unter uns. Wir sollten
es erkennen und danach handeln ! Wer die Existenz des eigenen Volkes
durch Geschichtszerstörung bedroht, muss sich klar sein, dass er als
Schreibtischtäter auch einmal dafür zur Verantwortung gezogen werden kann
und wird".
Unverblümt formuliert der Bundesvorsitzende Horst Rudolf Übelacker
im Witiko Brief die rückwärtsgewandte Weltsicht des Witikobundes:
"Die Deutschen, zusammengedrängt auf die Restgebiete in West.- und
Mitteldeutschland sowie in Österreich und zudem bedrängt von einem
'Millionenheer' volksfremder Zuwanderer, sehen sich einer allmählich
zerbröckelnden Zeitgeschichtsfassade gegenübergestellt."


"Zu den gewaltigsten Geschichtslügen der jüngsten Vergangenheit gehören die 6 Millionen Juden"

Witiko - Brief, 1974


Beim Marsch nach Osten hat der Witikobund für die gesamte Rechte eine
Schlüsselstelle inne. Es gehört zu den Zielen der Witikonen,
Mitgliedschaft und Einfluss in möglichst vielen Organisationen
aus dem rechten Spektrum, u.a. zur Gesellschaft Für Freie Publizistik,
zum Schutzbund Für Das Deutsche Volk, zum ultrarechten "Verein für das
Deutschtum im Ausland", zur revisionistischen "Zeitgeschichtliche
Forschungsstelle Ingolstadt" und und und

Das Deutsche Seminar:

Das Deutsche Seminar, die kulturpolitische Vorfelsorganisation
des Witikobundes ging 1970 aus einem Arbeitskreis des Witikobundes
hervor.
Sein Vorsitzender Walter Staffa (Nürtingen) will so "die Perspektiven
einer nationalen Bewegung ausloten, ohne dass der Witikobund damit sofort
in Zusammenhang zu bringen ist".
Auf den Tagungen des DS tauchen Neonaziideologen wie Wolfgang Juchem,
Karl Richter (Deutsche Liga Für Volk Und Heimat), Andreas Mölzer (FPÖ),
Alfred Mechtersheimer (Deutschland - Bewegung), Werner Georg Haverbeck
(Collegium Humanum), Rolf Kosiek (GFP) u.v.a. mehr auf.

Einfluss auf die BRD - Politik:

Getreu ihrem Selbstverständnis der "engsten Verbindungen mit allen
politischen Fraktionen im Inland" finden sich in den Reihen der Witikonen
aber auch Funktionsträger aus CDU und CSU. Vor allem in Bayern besitzen
die Sudetendeutsche erheblichen politischen Einfluss. So war
beispielsweise auch Witikobund - Gründer Walter Becher bis 1980
Bundestagsabgeordneter der CSU.
Der Witikobund kann sich so ein pseudodemokratisches Mäntelchen umhängen
und ausserdem die Bundesrepublik auf revanchistischen Kurs halten - mit
Erfolg: ohne grosses Aufsehen in der Öffentlichkeit zu eregen, ist der
Revanchismus wieder Grundlage deutscher Aussenpolitik und beruft sich
dabei auf die völkischen Fundamente des bundesdeutschen
Staatsverständnisses.

Aussenminister Kinkel schrieb 1993 in einem Artikel für die Frankfurter
Allgemeine Zeitung: "...im Inneren müssen wir wieder zu einem Volk werden,
nach aussen gilt es etwas zu vollbringen, woran wir zweimal zuvor
gescheitert sind. Im Einklang mit unseren Nachbarn zu einer Rolle zu
finden, die unseren Wünschen und unserem Potential entspricht..."

Am 1.September 1994, dem 55. Jahrestag des Überfalls auf Polen,
präsentierte die CDU/CSU - Bundestagsfraktion ihr Strategiepapier
"Überlegungen zur europäischen Politik". Darin werden deutsche Forderungen
an die Neuordnung Europas aufgestellt, die mittlerweile offizielle
Regierungspolitik in Sachen Europa sind. Im Kapitel 2 (Deutschlands
Intresse") heisst es: "...nach dem Ende des Ost - West - Konflikts
muss eine stabile Ordnung auch für den östlichen Teil des Kontinents
gefunden werden. Daran hat Deutschland ein besonderes Intresse, weil es
aufgrund seiner Lage schneller und unmittelbarer als andere von den Folgen
östlicher Instabilität betroffen wäre...Ohne eine solche Weiterentwicklung
der (west.-)europäischen Integration könnte Deutschland aufgefordert
werden oder aus eigenen Sicherheitszwängen versucht sein, die
Stabilisierung des östlichen Europa alleine und in der traditionellen
Weise zu bewerkstelligen...".

Eine "Stabilisierung des östlichen Europas alleine und in der
traditionellen Weise" hat das deutsche Reich in diesem Jahrhundert
bereits zweimal vorgenommen und damit zwei Weltkriege entfacht.
Der Revanchismus stellt den Frieden in Europa in Frage.

Seilschaften:

Der Witikobund hat durch seine Verflechtungen mit Kreisen der Union,
aber auch mit der Wirtschaft eine nicht zu unterschätzende Lobby.
Der Witikobund ist der Treffpunkt rechter Grossbürger, die den Weg ins
offene gesellschaftliche Rechtsaussen scheuen: namhafte
Wirtschaftsvertreter, leitende Beamte, hohe Militärs und Mediengrössen.

So ist der Solinger Bauunternehmer Günter Kissel, ein alter
Waffen - SSler, der nach dem Krieg den Kriegsverbrecher Gottfried Weise
in seiner Firma versteckte und auch schon eine Veranstaltung mit dem
Holocaustleugner David Irving veranstaltete, Witikone.
Der Vorsitzende des Witikobundes, Horst Rudolf Übelacker, ist
Bundesbankdirektor in München, der Bundesschatzmeister Heinz Kraus war
Leiter der Bundesvermögensabteilung der Oberfinanzdirektion München,
und Walter Stain, Staatsminister a.D. (CSU) und Witikobundvorsitzender
bis 1990, war Rundfunkrat beim bayrischen Rundfunk. Rudolf Wollner,
Witikone und Vizepräsident im BdV, ist nicht nur hessischer
Landesvorsitzender der rechten Paneuropaunion, sondern auch im ZDF -
Fernsehrat.

Die herausragendste Stellung nimmt Herbert Fleissner ein, Besitzer u.a.
von Herbig, Langen - Müller, Universitas. Er ist der drittgrösste
Verleger der BRD und Mitglied im Präsidium des Witikobundes.
Fleissner ist für zahlreiche Veröffentlichungen rechtsradikaler Autoren
verantwortlich, darunter Bücher des Ausschwitz - Leugners David Irving,
die "SS - Memoiren" Franz Schönhubers und von Jörg Haider.

DEN REAKTIONÄREN VORMARSCH STOPPEN !!!

Die aktuelle politische Situation zeigt: Die Rechte befindet sich derzeit
auf dem Vormarsch. Was vor ein paar Jahren von neofaschistischen Parteien
und Organisationen propagiert wurde, ist heute die Politik der etablierten
Parteien.
So werden heute für die Missstände des Systems wie Massenarbeitslosigkeit
und Sozialabbau schnell Sündenböcke präsentiert. Eine rassistische
Grundstimmung wird angeheizt, die Festungen BRD und Europa werden
abgeschottet. Menschen wird die Sozialhilfe entzogen, Flüchtlinge werden
in Abschiebelager gesperrt und häufig ohne Rücksicht auf das weitere
Schicksal ins Heimatland abgeschoben. Zu diesem Klima kommt eine
Militarisierung nach aussen und nach innen (Stichwort "Innere Sicherheit")
und Verfolgung und Repression gegen alle, die versuchen, dieser
Entwicklung Widerstand entgegenzusetzen, wie beispielsweise die Verfolgung der Passauer AntifaschistInnen mit dem Gesinnungsparagraph 129 oder die Unterdrückung politisch aktiver KurdInnen in der BRD.

Mehr als 50 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus stellen wir fest,
dass die Wurzeln des Faschismus nicht ausgerottet sind, dass massgebliche
Kräfte in Politik und Wirtschaft Pläne für eine Neuordnung Europas unter
deutscher Vormacht nie aufgegeben haben und neu entwickeln.
Der Schwur von Buchenwald ist damit so aktuell wie vor 50 Jahren.

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung -
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

Antifaschistische Aktion Ulm/Neu - Ulm
im September 1998

Die Demonstration

"gegen den revanchistischen Witikobund vorgehen -schafft die antifaschistische Einheit"

ist eine Aktion der Antifaschistischen Aktion Ulm / Neu - Ulm,
der Antifa Jugend Front Ulm / Neu - Ulm und des antifaschistischen
Regionalplenums Oberbayern & Schwaben (arp).

Zur Demo rufen folgende Gruppen und Personen mit auf:

Ulm / Neu - Ulm:

Antifaschistische Aktion Ulm / Neu - Ulm
Antifa Jugend Front Ulm / Neu - Ulm
Bündnis 90 / die Grünen, Ulm
Grün - alternative Jugend, Ulm
Bündnis 90 / die Grünen, Neu - Ulm
Manfred Eger - Sprecher der VVN / BdA Ulm / Neu - Ulm
SJD - Die Falken, Ulm
AGIF, Ulm
Mayis Kulturverein Ulm
FAU - Initiativgruppe Ulm
Unabhängiger Studierendenausschuss Universität Ulm - Referat AAA
Juso - KV Ulm

Bayern:

Antifaschistisches Regionalplenum Oberbayern & Schwaben (arp)
Antifaschistische Aktion München
Antifaschistische Aktion Penzberg
Antifaschistische Aktion Augsburg
Antifa Weilheim
Antifaschistische Aktion Krumbach
antifa kritik & kampf, Nürnberg
Antifaschistisches Aktionsbündnis Nürnberg
Autonome Zelle Landshut
Jugend gegen Rassismus / Unabhängige Antifa (JgR / UA) Bayreuth
Eva Bulling - Schröter, MdB (PDS)
PDS - Landesvorstand Bayern
Gruppe PAULA, Memmingen

Baden - Württemberg:

Antifaschistische Aktion Heidenheim
Antifa Biberach
Antifa Ravensburg
SDAJ Heidenheim
Ökologische Linke Stuttgart / Schwäbisch Gmünd
Unabhängige Antifa Ellwangen
PDS - Landesverband Baden - Württemberg
PDS Bodensee - Oberschwaben
Vereinigung Sozialistische Politik (VSP) Bodensee - Oberschwaben

DEMO

GEGEN DEN REVANCHISTISCHEN WITIKOBUND VORGEHEN -SCHAFFT DIE ANTIFASCHISTISCHE EINHEIT !!!


3.10.1998 12.00 Uhr Bahnhof Neu - Ulm




Wer Plakate und Flugblätter bestellen möchte und weitere Informationen erfragen möchte, wendet sich an die folgende Kontaktadresse:


Antifaschistische Aktion Ulm / Neu - Ulm
c/o VzF . Postfach 4246 . 89032 Ulm
Infotelefon : 0731 / 5022406

antifaaktionulm@usa.net

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Nr.9/1998