Max Brym hat einen Roman speziell zu
den Problemen von Frauen in Kosova geschrieben. Das Buch hat den
Titel „ Schuld ohne Schuld – Ein Leben in Kosova“ Das Büchlein
ist beim lesen gewöhnungsbedürftig. Die zentrale Romanheldin
Albana Z. wurde im Krieg 1999 von 6 serbischen Tschetniks
vergewaltigt. Anschließend wird sie Mutter eines sogenannten
„Bastards“ und im Frühsommer 1999 von
Haus und Hof gejagt. In Prishtina schlägt sie sich als
Edelprostituierte durch. Bryms Sprache ist sehr direkt und zum
Teil schockierend. Ausführlich beschreibt Brym die materiellen
Privilegien der internationalen Beamten in Kosova. Gleichzeitig
wird belegt wie diese Beamten, Soldaten und Polizisten, mit
Frauen umgehen. Ungehemmt beschreibt Max Brym den Umgang dieser
männlichen „ Kolonialisten“ mit ihren offiziellen und
inoffiziellen „Gespielinnen“. Die Romanheldin findet allerdings
die Kraft sich aus den Fängen der Prostitution zu befreien.
Entscheidend für diese Entwicklung ist die Liebe von Albana Z zu
einem jungen politisch links stehendem Aktivisten, sowie die
Entwicklung von sozialem Widerstand in Kosova. Der Ausstieg aus
der Prostitution musste gegen den Widerstand von Zuhältern,
welche im Auftrag einer Partei unterwegs sind, durchgesetzt
werden. Im Vorwort betont Max Brym, dass die Geschichte, einen
sehr realen Hintergrund hat und er die handelnden Personen
kennt. Nur die Namen und Orte hat der Autor geändert. Im Roman
erfährt der Leser viel über die politische Lage im ärmsten Land
Europas.
Gleichzeitig beschreibt der Autor Albana Z als sehr lustbetontes
Wesen. Sehr direkt beschreibt er ihre sexuellen Aktivitäten mit
ihrem jüngeren Liebhaber. Stets ist Albana Z. im Bett dominant.
Die Sprache von Brym, ist in diesem Zusammenhang vielleicht für
einige Männer schockierend. Ziemlich breit lässt sich Brym über
die Dinge im Bett aus. Beim lesen fragt man sich , ob dies nicht
zu viel des GUTEN ist . Offensichtlich will Brym provozieren.
Das Thema Sexualität und die Bedürfnisse von Frauen, sind wohl
in der Gesellschaft Kosovos weitgehend tabuisiert. Der Roman ist
lesenswert. Abgerundet wird der kleine Roman mit einer
Geschichtstafel zur Entwicklung Kosovas. Der Autor steht
politisch links gleichzeitig bricht er mit vielen Mythen von
deutschen Pseudolinken bezüglich Kosova. Brym schreibt gegen die
Unterdrückung der Frau, tritt für soziale Gleichheit und die
politische Selbstbestimmung in Kosova ein.
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Max
Brym
Schuld ohne Schuld – Ein Leben in Kosova
ISBN: 978-3-86870-473-0
56 Seiten
Preis: 9.80 Euro
ReDiRoma Verlag |
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