Vorwärts oder rückwärts oder wie?

von Antonín Dick

09/09

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Weiß die US-amerikanische Administration unter ihrem neuen Chef Barack Obama eigentlich, welches Zeitalter sie mit der Forderung einleitet, nicht mehr den Besitz von materiellen Werten in den Mittelpunkt des menschlichen Interesses zu stellen, sondern die „soziale Tätigkeit“?

Und dass sie gleichzeitig die Verwirklichung dieser kühnen Vision an economy  knüpft,  an green economy, an eine ungeahnte Revolutionierung der Produktivkräfte, deren Zweck wieder nichts anderes sein kann  als eine ungeheure Anhäufung von materiellen Reichtümern?  Was ist das für ein Widerspruch?

Hierzu in seinen „Grundrissen der Kritik der Politischen Ökonomie“ Karl Marx:

„Nun ist der Reichtum einerseits Sache, verwirklicht in Sachen, materiellen Produkten, denen der Mensch als Subjekt gegenübersteht; andrerseits als Wert ist er bloßes Kommando über fremde Arbeit nicht zum Zweck der Herrschaft, sondern des Privatgenusses etc. In allen Formen erscheint er in dinglicher Gestalt, sei es Sache, sei es das Verhältnis vermittels der Sache, die außer und zufällig neben dem Individuum liegt. So scheint die alte Anschauung, wo der Mensch, in welcher bornierten, nationalen, religiösen, politischen Bestimmung auch immer als Zweck der Produktion erscheint, sehr erhaben zu sein gegen die moderne Welt, wo die Produktion als Zweck des Menschen und der Reichtum als Zweck der Produktion erscheint. In fact aber, wenn die bornierte bürgerliche Form abgestreift wird, was ist der Reichtum anders, als die im universellen Austausch erzeugte Universalität der Bedürfnisse, Fähigkeiten, Genüsse, Produktivkräfte etc. der Individuen? Die volle Entwicklung der menschlichen Herrschaft über die Naturkräfte, die der sogenannten Natur sowohl, wie seiner eigenen Natur? Das absolute Herausarbeiten seiner schöpferischen Anlagen, ohne andre Voraussetzung als die vorhergegangne historische Entwicklung, die diese Totalität der Entwicklung, d. h. der Entwicklung aller menschlichen Kräfte als solcher, nicht gemessen an einem  v o r h e r g e g e b n e n   Maßstab, zum Selbstzweck macht? wo er sich nicht reproduziert in einer Bestimmtheit, sondern seine Totalität produziert? Nicht irgend etwas Gewordnes zu bleiben sucht, sondern in der absoluten Bewegung des Werdens ist?“

 

Editorische Anmerkungen

Den Text und Grafik erhielten wir vom Autor.