Giftprodukte der Marktwirtschaft - und die Notwendigkeit zur Überwindung der bestehenden kapitalistischen Gesellschaftsordnung!

von Reinhold Schramm

09/08

trend
onlinezeitung

Offiziell sind 53. Tausend Kleinkinder nach dem Verzehr von chemisch verseuchter Milch erkrankt. Offiziell befänden sich 13.000 Kinder in Krankenhäusern, nachdem sie giftige Milchprodukte zu sich genommen hatten.

Eine unzureichende Teilüberprüfung von Produzenten hat ergeben, dass 20 Prozent der Firmen Giftprodukte in die Nahrungskette und Nahrungsaufnahme brachten. Bei den Produkten handelt es sich um eine unbestimmbare Anzahl von Millionen Verzehr-Einheiten vergifteter Produkte, die zum Verzehr kamen und weiterhin kommen!  Der Vertrieb vergifteter Produkte über die Futtermittelindustrie - für die profitable Mast- und Fleischproduktion - hat unabsehbare Folgen für Mensch und Tier - und entsprechende gesundheitliche Langzeitwirkungen. Auch hier gibt es keinen Abbruch der Verbreitung, Verfütterung und Nahrungsmittelproduktion, für Tier und Mensch!  Auch hier - aktuell und zukünftig - ein wachsender Markt für die Pharma- und Arzneimittelindustrie, für die Folgebehandlung und 'Bekämpfung' der chronischen Gesundheitsauswirkungen bei den Opfern, der kapitalistischen Nahrungsmittel- und Giftpanscherei!

Die korrupte und kriminelle Energie - der 'Marktwirtschaft' - führt zur Umleitung der Produkte in den unkontrollierbaren 'Schwarzmarkt' der Nahrungs- und Futtermittelindustrie, führt zur Fortsetzung der Produktion und Verbreitung der profitablen vergifteten Produkte.

Chronologie der profitorientierten kapitalistischen Produktvergiftung:

Mai 2004: Das Pasteur-Institut in Madagaskar entdeckt in Jojos eine
giftige Flüssigkeit, in der Fäkalbakterien enthalten sind.

2006-2007: Der krebserregende Industrie-Farbstoff Sudan IV wird in
zahlreichen Produkten von Kosmetik über Geflügel bis hin zu Chili-Pulver
gefunden.

März 2007: Nach dem Tod von mehr als 4. Tausend Hunden und Katzen wird
Tierfutter vom US-Markt genommen. Es enthielt Weizen- und Reis-Derivate,
denen zur Vortäuschung eines hohen Proteingehalts Melamin beigefügt
wurde.

Juni 2007: In mehreren Ländern wird Zahnpasta vom Markt genommen, in der
Frostschutzmittel entdeckt wurde. In Lateinamerika kam es zu dutzenden
Todesfällen. Das Produkt stammte aus China. In den USA: Der Händler Thomas and Friends nimmt 1,5 Millionen Spielzeugeisenbahnen aus Holz vom Markt. Die Holz-Züge wurden mit bleihaltiger Farbe bemalt.  Feuerwerkskörper gehen in die falsche Richtung los und werden vom Markt genommen.  US-Verkehrssicherheit: 450.000 Autoreifen entsprechen nicht den Sicherheitsstandards, Rückruf- und Rücknahmeaktion.

August 2007: Das US-Unternehmen Mattel nimmt 18 Millionen Spielzeuge zurück, die mit bleihaltiger Farbe verziert sind.

November 2007: Vier Millionen Spielzeugkisten mit giftigen Plastikkugeln werden vom Markt genommen.

Januar 2008: Zehn Menschen in Japan werden nach dem Verzehr von Pestizid-Ravioli in Krankenhäuser eingeliefert, - die Verantwortung wird von dem chinesischen Behörden abgestritten.

September 2008: Vorläufig und offiziell, zehntausende Kinder sind an giftigen Milchprodukten erkrankt. Die Dunkelziffer der aktuellen Erkrankungen ist noch unbekannt (bei ursprünglich mehreren Millionen Verzehr-Einheiten im Vertrieb). Gesundheitliche Langzeitfolgen sind unausweichlich!

Anmerkung zum antikapitalistischen Ausweg:

Die Vergiftung aller Lebensbereiche ist ein reales gesellschaftliches Problem, der ausnahmslos am Gewinn und Profit orientierten kapitalistischen Gesellschaftsordnungen.
Eine gesellschaftspolitische - soziale, ökologische und ökonomische - Problemlösung gibt es im Entwicklungsprozess und in der Führung des praktischen und (-wissenschaftlich-) theoretischen Kampfes, für die Überwindung und Aufhebung des Privateigentums an Produktionsmitteln und für deren Überführung in gesellschaftliches Gemeineigentum.
Gemeineigentum an den Produktionsmitteln, auf der Grundlage einer an den gesellschaftlichen Bedürfnissen orientierten und kontrollierten Produktion.

Gesellschaftliche Arbeit und gesellschaftliche Produktion, auf der gleichberechtigten Existenzgrundlage aller Menschen, dies ist eine entscheidende Voraussetzung für die allgemeine Emanzipation und Gleichberechtigung (Mann und Frau) und für die Überwindung und Aufhebung der Entfremdung, auch zwischen den Menschen und der Natur.  Ein allgemeines gesellschaftliches Ziel, ist auch: die wissenschaftliche humanistische Orientierung und Ausrichtung der gesamtgesellschaftlichen Produktion, an den realen und objektiven Bedürfnissen, an den allgemeinen und gleichberechtigten Lebensinteressen der
Gesamtgesellschaft und Natur.
 

Editorische Anmerkungen

Wir erhielten den Text vom Autor zur Veröffentlichung in der Septemberausgabe.