Die losgetretene Euphorie wird weiter
gepflegt. Sowohl von den Regierungsparteigrößen in allen Ämtern,
als auch von den Massenmedien in Wort und Bild. Sind die wohl
gleichgeschaltet?
Einmal berichtet man vom gewaltigen Aufschwung
im Einzelhandel in der Republik, der zukunftsträchtig von der
Freude der Verbraucher berichten kann, die wieder mehr Geld
auszugeben bereit sind und dabei so gar nicht auf die ständig
steigende Preise achten.
Wer ist mit diesen Verbrauchern aber wohl
gemeint?
Wer kann eigentlich immerwährende
Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln, bei Treibstoffen und
Heizung, beim Ost und Gemüse, bei den Energiekosten und noch bei
vielen anderen Kleinigkeiten für die tägliche Erhaltung der
Lebensumstände einfach so weggestecken?
Es sind bestimmt nicht die Kleinen, die
Hartz-IV-Empfänger, die Mitglieder der „Neuen Unterschicht" in
diesem Land der Reichen und Schönen, ganz bestimmt nicht.
Gerade für diese Menschen in einem angeblichen
Sozialstaat wird das Leben immer teuerer, weniger attraktiv,
weniger auch für die Kinder zukunftssicher. Alles in allem ist
in dieser neoliberalen Gesellschaft einer „zwangsglobalisierten"
Welt des herrschenden Kapitals die grassierende Armut, eine
nicht mehr weg zu leugnende Tatsache und zum anderen eine reale
Gefahr für die weitere Existenz einer menschlichen Gesellschaft
auf dieser unseren Erde.
Eine Sendung der ZDF vom 18. September 2007, von
der Redaktion FRONTAL, hat es auf den Punkt gebracht und
gezeigt, wie arm in diesem Staat massenweise Kinder sind und
dabei auch noch die offiziellen Zahlen der Kinderarmut geschönt
sein dürften, denn, wenn man die sogenannte Dunkelziffer ins
Kalkül zieht, können es durchaus bis zu 5 Millionen Kinder sein,
die in Armut leben müssen. Pfui Teufel!
Während sich die Einen immer weniger für die
Gestaltung ihrer ganz persönlichen Lebensumstände und das Leben
ihrer Familien, besonders ihrer Kinder, leisten können, leben
eine geradezu lächerliche Minderheit im Vergleich zur Masse der
Menschen dieser Erde in unerhörtem und in keinster Weise durch
sie mit Arbeit wirklich auch definitiv erreichten Luxus, im
Reichtum, in Abgrenzung von der Masse der Menschen und nicht
zuletzt in dem falschen Glauben, diesen Reichtum auch völlig
rechtens ausleben und immer wieder zeigen zu können.
Diese „Reichen und Schönen" der menschlichen
Gesellschaft sind entweder selbst die direkten Vertreter des
immer mehr verbrecherischeren, inhumaneren und parasitär
handelnden, imperialen nationalen oder internationalen Kapitals,
oder aber sie sind die direkten Steigbügelhalter dieser
„Oberschicht", in ihren Diensten, auf den Sesseln in den
Chefetagen agierende absolut hörige und mit viel Geld
ausgehaltene und devote Abhängige, wie auch die vielen von
dieser Oberschicht abhängigen Mitarbeiter, die hohen Beamten in
Staat und Kirchen, die jeweiligen Regierungen, gleich welcher
Coleur, die aus den Führungsschichten der sogenannten
demokratischen Parteien und sogar die sich noch als Vertreter
der Arbeitnehmer postulierenden Führer in den einzelnen
Gewerkschaften.
Im Vollgefühl ihrer eigenen Wichtigkeit für das
Funktionieren einer kapitalistischen Wirklichkeit mit Hinwendung
zu der Gestaltung einer neoliberalen Gesellschaft auf dieser
unseren Erde sind es gerade diese Menschen, die eigentlich das
Rückgrat für das „schmarotzende" Kapital darstellen und diese
Rolle zu spielen haben.
Diese Minderheit in Relation zur
Gesamtbevölkerung ist im erschreckenden und weit
überproportionalen Maße an der Verteilung des
gesamtwirtschaftlichen Erlöses beteiligt, schanzt sich
persönlichen Reichtum mit der Macht der ihnen hörigen jeweiligen
Regierungen zu und lebt somit parasitär gegenüber der Mehrheit
der Menschen durch eine ungerechtfertigte Verteilung der
wirtschaftlichen Ergebnisse von unten nach oben.
Hier drückt sich im besonderen die sich immer
weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich aus.
Deshalb arbeitet eine riesenhafte menschliche
Mehrheit in allen Volkswirtschaften dieser unseren Erde , um
aber nur weit unterproportional am Erlös ihrer Arbeit
partizipieren zu können.
Dabei geht der allgemeine, überall in dieser
Welt zu beobachtende Trend für die jeweils „direkt bezahlte"
menschliche Arbeitskraft nach unten und vermindert damit weiter
die Möglichkeiten einer leistungsorientierten und für das
menschliche Leben des Einzelnen und seiner Familie ausreichende
Lebenshaltung immer mehr.
So wird auch hier zu Lande mit erzwungener
Mehrarbeit ohne Bezahlung, sogenannten freiwilligen Lohnverzicht
und immer wieder Lohnkürzungen, ohne garantierten Mindeslohn für
die meisten Berufe der Profit für die herrschende internationale
oder nationale, imperiale Minderheit ständig erhöht und die
Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet.
Es schaffen viele Millionen arbeitender
Menschen, durch eine immense technische und technologische
Entwicklung der Produktivkräfte befähigt, immer mehr Waren zu
den niedrigsten Entstehungskosten, aber mit spekulativ
festgesetzten hohen Preisen, die wiederum zu weiteren
Preissteigerungen bei den Waren des sogenannten täglichen
Bedarfs führen und somit dann auch neben einer ständig, nicht
mehr unter Kontrolle zu bringende Inflation führen, sondern auch
eine erhebliche Deflation im Schlepptau haben.
Dabei wird aber auch ein riesenhaftes Potential
an wissenschaftlicher Arbeit hochqualifizierter Menschen ständig
und vermehrt eingesetzt, um einmal in immer kürzeren Zeiträumen
den erreichten Stand von technisch-wissenschaftliche Entwicklung
weiter zu forcieren und zum andern die Möglichkeiten für die
Produktivkräfte zu schaffen, immer wieder, und das auch in immer
kürzeren Zeiträumen, neues auf den Markt zu bringen, das aber
alles für sich genommen, lediglich immer nur teuerer Ersatz
vorhandener Waren ist und in Wirklichkeit eigentlich gar nicht
gebraucht wird.
Es werden immer mehr sinnlose Entwicklungen, vor
allen auf allen Ebenen der technischen Konsumgüter von A bis Z,
fast tagtäglich dem schon riesenhaften Markt zugeführt. Egal in
welcher Branche auch immer und für welche Lebenssituation, die
den Bürgern und Bürgerinnen den Bedarf vorgaukelt, es gibt
nichts mehr, was nicht mit den sogenannten „High-Tech"-Waren,
„allerneuester „ und „angesagtester" Art, neu zu Profit zu
machen, neuen, unnötigen Bedarf zu erzeugen und neuen Absatz zu
garantieren möglich ist, um die Profite des nationalen und
internationalen Kapitals weiter zu vermehren.
Die ständig von jedermann tagtäglich im
Medienrummel zu erkennenden Tatsachen führen neben der bereits
schon immer vorhandenen „normalen Überproduktion an Gütern" in
dieser kapitalistischen Gesellschaft unwiderruflich dazu, dass
sich die wirtschaftlichen, verbrauchsseitigen, finanziellen,
sozialen und allgemeinen menschliche Lebenssituationen allseitig
verschlechtern müssen und die schon vorhandene Misere in dieser
menschlichen Gesellschaft weiter vergrößert wird. Die für diese
unüberschaubaren Warenfüllen notwendigen
Herstellungsaufwendungen werden bereits jetzt in vielen Fällen
nicht mehr durch Verkauf realisiert und viele Waren werden auch
nicht mehr absetzbar sein. Das Gefälle zwischen reichen und
armen Regionen auf dieser Erde wird eben auch die bisher noch im
wesentlichen als reich geltenden Länder und Staaten
unwiderruflich erreichen und auch dort neue Armut schaffen. Die
Inflationsspirale hat sich umgekehrt und zeigt damit deutlich
auch die deflationäre Entwicklung in der Wirtschaft.
Alles in allem genommen, ist die Weltwirtschaft
schon allein wegen ihrer weitgehenden GLOBALISIERUNG in sich,
mit sich und unter sich, soweit vernetzt, dass auch schon
leichte Schwankungen internationaler oder auch nationaler
Wirtschaftseinheiten oder Finanzmärkte in anderen Teilen der
Welt heftige Erschütterungen auslösen, wie gegenwärtig geschehen
durch die sogenannte „Immobilenkrise" in den USA, die weltweit
erhebliche Verluste aus internationalen Geschäften gebracht und
eigentlich eine immer noch unter dem Teppich gekehrte allseitige
FINANZKRISE ausgelöst hat. Die Millarden Zuschüsse von Landes –
und Zentralbanken für angeschlagene nationale und internationale
Banken, die in letzter Not verkündete Leitzinssenkung der USA,
haben und werden an der weitergehenden internationalen Krise
nichts ändern können, wenn auch allein durch die Zinssenkungen
die Börsen mit leichten Aufwind für das Kapital neue „Gewinne"
in ihren Verlustspannen gebracht haben dürften. Das trifft dann
eben auch nur eine Minderheit, die sowieso zu den Gewinnern auch
schwerster Krisen gehören und rechtzeitig auf Rettung ihres
Kapitals setzen können, was z.B. kleine Anleger kaum gelingen
dürfte. Sie werden immer die Verlierer kleinster und größter
Wirtschafts – und Finanzkrisen sein.
Mit der gegenwärtigen allseitigen und weltweiten
Finanzkrise hat es aber auch – und wen wundert das eigentlich –
einige Große betroffen, wie selbst der Vorzeigechef einer
Großbank, der Deutschen Bank, Herr Ackermann zugeben muss, wenn
er verlautbart, dass auch seine Bank mit den Geldern seiner
Kunden sich in riskante Kreditgeschäfte eingelassen hat und
dabei Verluste bis zu 30 Milliarden Euro wohl eingefahren habe.
Na, wenn es da nicht auch wieder die Kleinen mehr trifft als die
Großen. Und so wird dann eben weiter manipuliert, gelogen und
Statistiken bewusst hingebogen, dass sich die Balken biegen, wie
es in dem bewussten, sogenannte „Hamsterfilm des Ministeriums
für Finanzen" durch einige seiner Kritiker eindeutig belegt
werden konnte.
Das alles lässt auch den Schluss zu, dass die
Öffentlichkeit, die Bürgerinnen und Bürger bewusst zu den
Situationen der jetzigen Finanzkrise belogen und abgelenkt
werden. Deutlich wird damit allerdings auch, dass dieses Land
von einer Riege von Nichtskönnern und Stümpern regiert und
verdummt wird, die ausschließlich dazu gut ist, sich immer
klarer für die Profitsucht des herrschenden und parasitär
handelnden Kapitals, mit ihrer sogenannten „Regierungsarbeit",
den daraus resultierenden Gesetzen, Verordnungen, Reformen usw.
einzusetzen, sich damit zu identifizieren und darüber hinaus
noch die Menschen zu täuschen, dass ihre Regierung für die
Demokratie, die sogenannte soziale Marktwirt und füreinen Rechts
– und Sozialstaat richtig und notwendig sei.
Wer´s glaubt wird selig, die anderen kommen auch
in den Himmel !
Das ist eben vollendet in Wort und Tat,
KAPITALISMUS schlimmster Ausprägung!
Editorische Anmerkungen
Der Autor schickte uns am
26. 09. 2007 den Artikel zur Veröffentlichung.