NA SIEHSTE !
Gefahr gebannt – Gute Arbeit!

Neun Monate geschaut und dann zugeschlagen!

von Klaus Remmler
09/07

trend
onlinezeitung

Es gibt keinen noch so kleinen Sender oder noch so kleine Zeitung, überall herrscht Aufregung einerseits und Genugtuung andererseits, dass der Coup der GSG gegen sogenannte „mutmaßliche Terroristen", die böse Anschläge gegen US-Amerikanische Einrichtungen und Stützpunkte in der Bundesrepublik Deutschland geplant hatten, so grandios gelungen ist und 3 Verbrecher festgenommen werden konnte, gerade, wo sie dabei waren, „Bomben zu basteln"! Zwei Deutsche, einer zum Islam konvertiert und ein Türke gingen den „Sicherheitsbehörden" ins Netz ihrer neunmonatigen Ermittlungen im Geheimen.

Der Rollstuhl fahrende Innenminister Schäuble saß vor den Kameras der ARD und bestätigte die „gute Arbeit der Polizei und ihrer Einsatzkräfte" voll im Brustton der Überzeugung, dass eben diese „islamistischen Terroristen" immer auch eine reale Gefahr für Deutschland seien und deshalb immer und überall weiter geprüft und überwacht werden müsste.

Nun ist die Tatsache, dass es seit Jahren immer wieder Anschläge auf Leib und Leben, auf Hab und Gut meistens völlig unschuldiger Menschen gab, gibt und sicher auch weiter geben wird, nur nicht und vor allen nicht allein dem geschuldet, was man so in den Massenmedien, den Berichten und Interviews verantwortlicher Politiker so zum Ausdruck bringt.
Es geht sicher nicht in erster Linie um einen unmotivierten Hass gegen die USA und ihre Truppen und deren Einsatz in aller Welt, sondern gerade wegen dieser Tatsache, die von vielen islamischen Menschen durchaus als Bedrohung ihres Lebens aufgefasst wird und sich ebenso als purer Machthunger und Weltbeherrschungseuphorie deklarieren ließe, hat doch erst die Wut aufgestaut und den damit verbundenen Hass gegen die als feindliche empfundene Politik der USA zum Ausbruch gebracht. Hier liegt auch die eigentliche Ursache dieses fundamentalen Islamismus und seiner aufgepeitschten, sich als Gotteskrieger fühlenden Attentäter.

Dennoch bleiben bei der Durchsicht der bis jetzt veröffentlichten Berichte zu den „Attentatsversuchen" auf deutschen Boden einige Ungereimtheiten und Fragen offen, die bereits damit beginnen, dass natürlich der Zeitpunkt des „Zugriffs" für die Öffentlichkeit gut gewählt war und seine massenpolitische Wirksamkeit wohl auch nicht verfehlte, denn am 11. September jähren sich zum 6.Mal die bekannten Ereignisse in New York und Washington.
Dann fällt wohl auch in Auge, dass die „mutmaßlichen" Attentäter wohl wenig aus ihrer angeblichen Ausbildung zum Terroristen gelernt haben müssen, denn ihnen ist noch nicht einmal aufgefallen, dass die Sicherheitskräfte -wie auch immer sie das angestellt haben mögen – ihr 35prozentiges Wasserstoffperoxid in die ungefährliche nur 1prozentige Mischung angeblich umgetauscht haben.

Außerdem muss man nicht Chemieprofessor sein, um zu wissen, dass es selbst mit dem 35prozentigen Wasserstoffperoxid so kein Sprengstoff herzustellen ist, wenn diese Konzentration nicht auf etwa 98 Prozent verdichtet wird. Und dies allein stellt schon einen chemischen Prozess dar, der wohl nicht so einfach in irgend einer Küche oder in einem Schuppen zu bewerkstelligen sein konnte, zumal dazu auch entsprechende Apparaturen notwendig sind, die auch zur Sicherheit das Arbeiten unter so genannten Schutzgas, wie Stickstoff, ermöglichen. Dann benötigt man für die Erreichung einer gewollten Sprengstoffgarantie neben den hochangereicherten Wasserstoffperoxid noch eine erhebliche Menge Aceton, um letzt das Acetonperoxyd herstellen zu können, dass die gewünschte Sprengstoffwirkung zu erzielen vermag. Bei einer Menge von 730 kg Wasserstoffperoxid wäre auch zur weiteren Gewinnung des benötigten Acetonperoxydes nicht nur eine Menge Aceton selbst, sondern eine chemische Anlage notwendig, die dann letztlich auch die Sicherheit des Arbeitens gewährleisten müsste. Ein Basteln solcher Mengen Sprengstoff unter normalen häuslichen Bedingen – und die waren ja wohl nur so vorhanden – wäre unter keinen Umständen möglich gewesen.

Es ist aber auch Verdummung der Menschen, wenn gleichzeitig festgestellt wird, dass für die Menschen im unmittelbaren Bereich des „Täterhauses" zu keiner Zeit Gefahr bestanden hätte.

Wenn man nun aber die kriminelle Energie der potentiellen Attentäter voll würdigt und annehmen könnte, sie hätten den Coup der Sicherheitskräfte entdeckt und mit neuen Materialen an Wasserstoffperoxid ihren Sprengstoffbau fortgesetzt, dann hätte wohl bei einer nur kleinen Unachtsamkeit beim Entwicklen des Acetonperoxides die volle Sprengkraft ausgelöst werden können, die dann wohl mit den genannten 550 Kiligramm TNT ihre Wirkung auch in der mindestens unmittelbaren Nachbarschaft verheerend getan hätte.

Alles doch ein bisschen merkwürdig und alles wohl etwas ungereimt, wenn nicht gar doch etwas, um es vorsichtig auszudrücken, überbewertet, aber dennoch geeignet zum richtigen Zeitpunkt den Bürgerinnen und Bürgern dieses Staates wieder einmal das Fürchten zu lehren und zum anderen die Notwendigkeit der besseren Überwachung der potentiellen Bösewichter wieder mehr als notwendig erscheinen zu lassen.

Alles in allem, es passt wieder, wie die Faust aufs Auge.

Editorische Anmerkungen

Der Autor schickte uns am 06. 09. 2007 den Artikel zur Veröffentlichung.