Kinder auf Armut vorbereitet
Kinder, die von Anfang die Armut ihrer Eltern erben! Und wie diese Regierung lügt und betrügt!

von Klaus Remmler
09/07

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Die seit Jahren so groß aufgemachten, sogenannten "Reformen" und besonders die, für die Arbeitslosen und dabei besonders der Langzeitarbeitslosen in diesem Land der Reichen und Schönen gedachten, zeigen nunmehr überdeutlich ihre Wirkungsweise für immer mehr Betroffene, die dieser widerwärtigen Eigenlobhuddelei der Regierung aus Blassrosaroten und Tiefschwarzen nur noch Hohn sprechen.

Es ist eine immer mehr von vielen wahrgenommene Tatsache, dass die gesamte Gestaltung dieser sogenannten Reform, die dafür immer wieder verbreiteten Berichterstattungen, die sogenannten Arbeitslosenstatistiken und die dazu fabrizierten Sendungen der Massenmedien aus der Welt der Arbeitslosen, der Langzeitarbeitslosen und der sogenannten Hartz-V-Empfänger viele Schönfärberei auf der einen Seite und bewusstes Lügen und Verdummen der Öffentlichkeit, der Bürgerinnen und Bürger, auf der anderen Seite dieser Medaille beinhalten und kaum die Wirklichkeit widerspiegeln.

Das gleiche gilt eindeutig auch für die zur Verfügung stehenden Statistiken aus dem europäischen Raum der EU der 15 Staaten. Hier werden bei einer Quote ( aus 2001) von 8,8 %, 14 Millionen Arbeitslose ausgewiesen. Allein diese Zahl ist nicht nur anzuzweifeln, sondern nach den weitergehenden Berechnungen auch zur Arbeitslosigkeit in Deutschland, einfach eine Lüge.

In Deutschland hat man darüber hinaus auch noch sehr dumm diese Fälschungen sogar fast öffentlich gemacht. Den offiziellen Arbeitslosenzahlen (Anfang Juni 2006) von 4,535 Millionen Arbeitsloser stehen (auch ganz offiziell) 5,246724 Millionen arbeitsfähiger ALG II Empfänger gegenüber??? Das kann nicht stimmen (schon allein rechnerisch nicht) und zeigt eindeutig, dass die Statistiken verfälscht, beschönigt, falsch dargestellt und gelogen sind.

Und weiter, allein von rund 35 Millionen arbeitender Menschen sind über 21 Millionen, das sind fast 60 Prozent aller Arbeitnehmer, nur teilzeitbeschäftigt und können mit ihrem eigenen Einkommen kaum ihre Lebensumstände erhalten und finanzieren, sie sind eben auch "teilarbeitslos". Da aber die Teilzeitarbeit völlig unter den Teppich bei den Berechnungen der Arbeitslosenzahlen gekehrt wird, müssen auch hier mindestens ein Drittel dieser Menschen als "Vollarbeitlose" gerechnet werden. Geht man dann aber zunächst einmal von grob berechneten 10,2 Millionen wirklicher Arbeitsloser in diesem Land der Reichen und Schönen aus, dann entspricht das aber ebenfalls einer Quote von 26,57 Prozent !!!!

Dazu kommt noch, dass selbst offizielle Statistiken, die Einwohner, Erwerbspersonen. Erwerbslose. Erwerbstätige, Arbeitnehmer und Selbstständige über die Jahre darstellen, nicht umhin kommen, neben einer fast konstanten Zahl bei den Einwohnern in den letzten 6 Jahren (leider nicht weiter zurück) auch den Rückgang der Erwerbstätigkeit festzustellen haben.

Unter Berücksichtigung der Entwicklung des Bruttoinlandproduktes (BIP) in den letzten 13 Jahren von 1991 bis 2003 (leider nicht kompatibel mit den letzten Berechnungen) mit einem Zuwachs von 16,19% (real zu den Preisen von 1995: 276.900 Mill.Euro), dann steht diesem Anstieg, der einer Entwicklung der Arbeitsproduktivität (BIP/Erwerbstätigen) auf 116,81 % entspricht, einem Rückgang der Erwerbstätigen von (nur) 0,54 % gegenüber. Das heißt aber selbst nach den offiziellen Statistiken, das von 1991 bis zum Jahr 2003 von 99 % die Erwerbstätigen eine Erhöhung des Bruttoinlandproduktes von 276,9 Mill.Euro (rechn.286,1 Mill.€), bez. pro Erwerbstätigen 7.481 €, an verkaufsfähiger Fertigware unter den Bedingen technischer und technologischer Entwicklungen erbracht haben.

Diese hier auch offiziell dargestellte rasante Zunahme der Produktion an Fertigwaren war aber nur möglich, durch die einhergehende Entwicklung der technischen und technologischen Möglichkeiten für die Produktivität. Die Automatisierung, die robotergesteuerte Fertigung, die Ausweitung der Massenproduktionen und die allseitige Technisierung fast aller noch handgestützten Fertigungsmethoden (zumindest in den Industriestaaten), machten menschliche Arbeitskraft immer mehr ersetzbar und unnötig, ganz besonders auch durch die hohe Fertigung in den sogenannten Billiglohnländern, besonders Ostasiens.

In der eigentlichen Produktfertigung, der Herstellung von Fertigwaren aus industrieller Herstellung war ein gigantischer Rückgang der direkt in der Produktion Beschäftigten die Folge. (Leider nirgends offiziell dargestellt, aber an den Ansteigen der Arbeitslosen, selbst nach den offiziellen Statistiken eindeutig nachzuvollziehen).

Einen weiteren Beweis für den allgemeinen und besonders zukünftigen Niedergang dieses Staates und der ihn tragenden neoliberalen Gesellschaft und für einen immer größer werdenden Scherbenhaufen für seine Bürgerinnen und Bürger liefert die allgemeine Statistik auch über die Entwicklung der sogenannten "Staatsquote", die zum Ausdruck bringt, in welchem Umfang der Staat selbst an der Wirtschaft mit Aufträgen und Beteiligungen Anteil hat.

So bringt diese "Staatsquote" in den offiziellen Zahlen der vergangenen Jahre 2003 bis 2006 nur eine Steigung der Staatsquote um 0,5 % zum Ausdruck (nach Institut der Wirtschaft Köln), während die Wirtschaft einen Anstieg von 6,8 % zu verzeichnen hatte.

Das ist dem absoluten Sparkursen im Staat, den Länder, den Kommunen zu schulden, wobei die größten Sparmaßnahmen, wie könnte es eigentlich anders sein, bei den Sozialversicherungen eintreten mussten. Damit spart der Staat, trotz der positiven Belegung des Ausdrucks "sparen", in Wirklichkeit aber an der wirtschaftlichen Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, wohl nach dem Gesichtspunkt: "Nach uns die Sintflut" !

Wobei durchaus dieses "Sparen zur Konsolidierung" für die Gegenwart der Menschen in diesem Land auch etwas Positives erbringt, nämlich das mit der geringeren Staatsquote auch ein kurzfristiges Absenken der Steuer und der Gebührenlast verbunden sein kann und somit den Menschen einen immer währenden positiver Aspekt aller Sparmaßnahmen vorgegaukelt wird, obwohl es nur ein Abwälzen der Lasten für Bürgerinnen und Bürger auf zukünftige Generationen bedeutet.

Und wie dünn eigentlich das Eis ist, auf dem sich die internationalen und nationalen Wirtschaften und die ebenso vernetzten Finanzmärkte dieser Erde bewegen, zeigt auch die neuerliche internationale Finanzkrise, die von der Immobilienkrise in der USA ausgelöst wurde und in ihrer Folge aus dem Finanzkreislauf immer mehr Geld von den Großbanken abgezogen wurde.

Gerade hier zeigt sich eine wesentliche und vor allen Dingen negative Seite der sogenannten "Globalisierung" dieser unseren Erde. Wenn irgendwo ein "Schnupfen" diagnostiziert wird, kann anderswo bereits ein Lungenentzündung ausgebrochen sein.

Da ändert an diesen eindeutigen Dominoeffekt auch nichts, dass aus Panik und Angst die Europäische Zentralbank, bis jetzt - und sicher noch gar nicht ausreichend - über 100 Milliarden Euro in den Kreislauf der Währungen eingeschleust hat, um damit die große Liquiditätsnachfrage zu puffern und zu mindern. Damit kommen ebenso deutsche Banken aus der Vernetzung ihrer Geschäfte mit den USA , wie z.B. die Postbank und die sogenannten Sächsische Landesbank in immer größere "Schwulitäten" und zu bis jetzt noch gar nicht absehbaren Verlusten, die natürlich ihre Kunden letzten Endes zu tragen haben werden.

Dabei ist diese Immobilienkrise der USA nur die Spitze des schwimmenden Eisberges einer weltweiten Wirtschafts - und Finanzkrise. Jetzt zahlt sich besonders negativ aus, dass diese USA ihre wirtschaftliche Entwicklung und ihren Boom auf den Sand des ständigen Pumpens aufgebaut hat und nunmehr nur noch durch den pausenlosen Lauf der Gelddruckmaschinen eine einigermaßen, meist nur angenommene Stabilität erreichen kann.

Hier zeigt sich aber auch, dass diese widerwärtige und ständige Anbiederung der vorhergehenden und jetzigen Regierung Deutschlands an diese auch noch kriegsverbrecherische und weltbeherrschende USA ebenso ihre wirtschaftlichen, finanziellen und damit sicher auch politischen Auswirkungen in Deutschland haben wird, wie es sich bei einigen Banken in diesem Lande bereits zeigt.

Der Dow wird dabei pausenlos versucht künstlich hochzupuschen, damit die Bürgerinnen und Bürger weiter um das Geschehen herum verdummt werden können und den Anschein zu erwecken vermag, alles sei doch aber in Ordnung.

Alles in allem, nach dem hier Gesagtem, die allseitige Lage für ein soziales, gesundes, kulturelles und behütetes Leben der Menschen auf dieser unseren Erde, ist bei weitem nicht so rosig, wie es zum Beispiel die Regierung in diesem Deutschland mit ihrem munteren Mädel aus gar christlichem Hause in vielfachen sonnigen Aussprüchen den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder einzuhämmern versucht.

Im Gegenteil, mit dem Wachsen der neoliberalen Gesellschaft und ihren Einfluss auf alle Lebensbereiche von Alt und Jung, werden die Chancen auf neue Arbeitsplätze immer weniger und die "Neue Armut", die "Neue Unterschicht" immer größer.

Insbesondere die Kinder aus diesen Schichten der Bevölkerung haben ganz besonders darunter zu leiden. Über 2 Millionen Kinder in diesem Staat der Reichen und Schönen leben jetzt schon unterhalb oder hart an der Armutsgrenze und sind zukünftig auch durch ihre mindere Bildungschancen kaum in der Lage, wirkliche ausreichende Arbeitsmöglichkeiten für sich zu finden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Sendung der ARD, Monitor, die darstellt, wie z.B. an der Fröbelschule in Bochum-Wattenscheid Kinder aus diesen Schichten der Armut auf ihre zukünftige Arbeitslosigkeit vorbereitet werden und sich deshalb besser mit den Hartz-V-Gesetzen, als mit dem Wissen um die Deutsche Sprache, um Mathematik usw. auskennen. So wird dabei festgestellt, dass nur ein einziger Schulabgänger im letzten Jahr eine Lehrstelle erhalten konnte und alle andern aus dieser Schule wohl noch bis heute zum "Gammeln" verurteilt sind. Und das trifft viele, viele Kinder und Heranwachsende in diesem Land, das die Reichen immer reicher auf Kosten des Lebens der Mehrheit der Bevölkerung werden lässt. Ob allerdings die vielfachen Forderungen, auch des sogenannten "Kinderschutzbundes" (DKSB) um mehr Kindergeld, diese verbrecherische Situation auch nur irgendwie zu verbessern vermag, dürfte in Anbetracht der Tatsache, dass es keine, noch so ehrlich gestaltete Organisation in diesem Staat gibt, die die vorhandene gesellschaftliche Wirklichkeit so sieht, dass an den immerwährenden Miseren zum Nachteil der überwiegenden Mehrheit der Menschen eigentlich nur diese gewollte gesellschaftliche Entwicklung zum Neoliberalismus die wirkliche und die meiste Schuld trägt, wohl voll zu bezweifeln sein.

So können auch, und das ist besonders verwerflich, die Kinder der Armen aus den Familien der "Neuen Unterschicht" kaum hinreichend und dem Alter entsprechend gesund ernährt werden. In vielen Fällen müssen sie sogar hungern oder sich mit dem scheußlichen Fastfood aus unseligen und massenweisen Einrichtungen dieser aus den USA stammenden Ketten der absolut minderwertigen Ernährung vollstopfen.

So gibt es schon lange nicht mehr eine warme Mittagsversorgung in den Schulen und ganz besonders für eben die Kinder der Armen, denn auch hier regiert das Profitdenken und Profitstreben beim Herstellen und Verkaufen solcher Mittagsmahlzeiten, wenn sie überhaupt angeboten werden.

Und so wird eigentlich nur eins mit diesen verwerflichen Methoden der sogenannten Reformen erreicht und gewollt, das immer mehr und eindeutig der Profit des Kapitals gesteigert werden kann und dafür die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Mehrzahl zur Kasse gepresst werden und das besonders die, die jetzt schon in der Armut oder an der Armutsgrenze leben müssen.

Ein Staat, der auf der Schleimspur eines parasitär wirkenden und herrschenden Kapitals seine Politik betreibt, ist dafür die beste Garantie für diese Gesellschaft.

Editorische Anmerkungen

Der Autor schickte uns am 02. 09. 2007 den Artikel zur Veröffentlichung.