Antikriegstag 2005
Aufruf zur Kundgebung am 1.9.2005 auf dem Alexanderplatz, 13-18 Uhr
vom ver.di Ortsvereins Berlin-Mitte & Gruppen der Berliner Berliner Friedenskoordination.
09/05

trend
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Vor 65 Jahren, am 1. September 1939

begann mit dem Überfall der faschistischen deutschen Wehrmacht auf Polen der II. Weltkrieg. Zuvor war die Demokratie in Deutschland durch eine faschistische Diktatur ersetzt worden. Zuvor war die deutsche Gewerkschaftsbewegung zerschlagen und ihre Reste gleichgeschaltet worden. Zuvor hatte unter der Losung "Kanonen statt Butter" eine massive Zurückname bisheriger sozialer Zugeständnisse begonnen.

Dieser Krieg wurde geführt im Auftrage deutscher Konzerne; Namen, die wir alle kennen, Siemens, Daimler, Borsig, Krupp, IG-Farben. Es ging um eine "Neuordnung Europas". Es ging um den Zugang zu Rohstoffen und Absatzmärkten bis nach Afghanistan und Indien.

Dieser Krieg konnte geführt werden, weil die Mehrheit des deutschen Volkes dem keinen ernsthaften Wiederstand entgegensetzte.

Vor 48 Jahren, am 1.September 1957

wurde auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter dem Motto "Nie wieder Krieg" zu gewerkschaftlichen. Aktionen zum 1. Antikriegstag in der BRD aufgerufen. Beteiligt war die "Antimilitaristische Aktion", ein Bündnis der Sozialistischen Jugend - Die Falken, der Solidaritätsjugend, der Naturfreundejugend und der Verband der Wehrdienstverweigerer.

Nie wieder sollten deutsche Konzerne eine solche Politik betreiben können wie zur Zeit des deutschen Faschismus. Nie wieder sollte Deutschland militärisch aufgerüstet werden.

Heute, im Jahre 2005

wird die Bundeswehr mit der erklärten Absicht umgerüstet, in mehreren militärischen Konflikten gleichzeitig aktiv sein zu können.

Heute, im Jahre 2005

hat die Bundeswehr den Auftrag der, Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt..." (Verteidigungspolitische Richtlinien 1992)

Heute, im Jahre 2005

formuliert der "Verteidigungsminister" Dr. Struck: "Das sicherheitspolitische Umfeld Deutschlands ist durch veränderte Risiken und neue Chancen gekennzeichnet. ... Künftige Einsätze lassen sich ...weder hinsichtlich ihrer Intensität noch geografisch eingrenzen. Der politische Zweck bestimmt Ziel, Ort, Dauer und Art eines Einsatzes. Die Notwendigkeit für eine Teilnahme der Bundeswehr an multinationalen Operationen kann sich weltweit und mit geringem zeitlichen Vorlauf ergeben und das gesamte Einsatzspektrum bis hin zu Operationen mit hoher Intensität umfassen. (Verteidigungspolitische Richtlinien 2003)

Heute, im Jahre 2005

gab der Deutsche Bundestag seine Zustimmung zu einer europäischen Verfassung, in der Aufrüstung und Kriegsvorbereitung ausdrücklich als Verfassungsauftrag benannt werden.

  • Aufrüstung und Rüstungsforschung wird dort von jedem Mitgliedsstaat der Gemeinschaft ausdrücklich gefordert.
  • Eine "Europäische Sicherheitspolitik" ist formuliert worden, die auf einen globalen Einsatz europäischer Militärkräfte abzielt.
  • Es wurden bereits europaweite Rüstungskonzerne geschaffen. Damit ist ein europäischer militärisch-industrieller Komplex im Entstehen.

Eine Europaarmee befindet sich im Aufbau.

Heute, im Jahre 2005

werden demokratische und soziale Standards, die die Arbeiterbewegung in der Vergangenheit erkämpft hatte, beseitigt. Gewerkschaftliche Rechte werden massiv demontiert. Im Interesse einer angeblichen "Gesundung" der deutschen Wirtschaft" werden die bestehenden sozialen Sicherungssysteme zerschlagen. Es wird wieder klassisch, Reichtum an dem einen und Elend an dem anderen Pol dieser Gesellschaft angehäuft.

Heute, im Jahre 2005

müssen wir uns dagegen zur Wehr setzen - bevor es wieder zu spät ist

Editorische Anmerkungen

Flugblatt als pdf: http://www.friedenskooperative.de/gifs/akt05b_2.pdf  
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Website: www.friko-berlin.de