Professor Harald Lesch
ist ein bekannter Physiker und beliebter
Fernsehmoderator. In Sendungen wie alpha-Centauri
stellt er in populärer Form die neuesten Erkenntnisse
der Wissenschaft zum Thema Astrophysik oder auch der
damit immer mehr in Zusammenhang stehenden
Quantenphysik vor. Auf diesen Gebieten ist Lesch
sicher eine Kapazität und versteht es diese Themen
auch in allgemein verständlicher Form zu
präsentieren.
Sozusagen neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten an
der Universitätssternwarte der
Ludwig-Maximilians-Universität München und dem
entsprechenden Lehrstuhl den er an dieser Universität
inne hat und neben seiner Tätigkeit als
Fernsehmoderator und Sachbuchautor, hat er noch einen
Lehstuhl für Naturphilosophie an der Hochschule für
Philosophie München.
Als Physiker genießt Harald Lesch sicher zu recht
großes Ansehen doch greift er auch andere Themen auf
und hier kommen durchaus auch fragwürdige Positionen
und Einstellungen zum Vorschein.
So postuliert er in mehreren Sendungen und in
Sachbüchern wie: "Die Menschheit schafft sich ab"
eine seiner Hauptthesen die als größtes und quasi
unlösbares Problem die angebliche Überbevölkerung
darlegt. Angeblich gibt es zu wenig Platz für eine
ansteigende Weltbevölkerung und es gäbe zu wenig
Trinkwasser, Rohstoffe und Nahrungsmittel für alle
Menschen und die Umweltzerstörung führt er auch auf
die angebliche Überbevölkerung zurück. Entsprechende
"Theorien" und "Forschungen" werden auch deshalb von
Medien gedruckt und es wird unnötig Panik verbreitet,
weil auch der angesehene Professor Harald Lesch diese
vertritt und teilweise der Urheber ist. Nicht
"Deutschland schafft sich ab" aber "die Menschheit
schafft sich ab", so Harald Lesch.
Solche "Thesen" von Harald Lesch und Anderen
begünstigen den Rassismus den "Lösungen" und
Schlussfolgerungen für dieses angebliche Problem wird
diesen Kreisen überlassen.
Es gilt wieder einmal verstärkt die Fakten
klarzustellen, wie das zum Beispiel auch von
Antifaschisten und von der Bundeszentrale für
politische Bildung gemacht wird:
Fakt ist das die ganze Menschheit in Frankreich Platz
hätte und dann sogar Jeder Mensch vom Kleinkind bis
zum Greis dann noch eine Fläche von einer
Einraumwohnung zur Verfügung hätte. Natürlich wird
aber nicht nur die Erdgeschossebene genutzt sondern
auch Keller, Obergeschosse und Dachgeschosse. Also
könnte Jeder Mensch vielleicht die Fläche einer
Vierraumwohnung mit Garten, Hobbyraum, Schwimmbad und
allem möglichen beanspruchen, wenn die ganze
Menschheit in Frankreich leben müsste.
Platzmangel ist also auf jeden Fall nicht das
Problem, wie von Harald Lesch und bestimmten
Richtungen suggeriert wird, auch bei noch so starkem
Anwachsen der Weltbevölkerung nicht.
Aber es werde immer mehr Wasser verbraucht und in
einiger Zeit gäbe es kein Grundwasser mehr und zu
wenig Wasser für Alle, so in den Begleitsendungen zu
Harald Lesch`s Fernsehkommentaren. Als würden wir
nicht auf einem Planeten leben dessen Oberfläche
überwiegend von Wasser bedeckt ist und überwiegend
aus tiefen Meeren und Ozeanen besteht. Dieses Wasser
kann natürlich entsalzt und aufbereitet werden und
steht unbegrenzt zur Verfügung. Die Natur selbst
verdunstet dieses Wasser auch und es regnet auf Land
wieder ab und kann verwendet werden. Selbst in vielen
Wüsten wie in Nordafrika gibt es sehr große
Grundwasserreserven in großen tiefen über 1000
Metern. Dieses ganze Süßwasser ist im laufe der
Jahrtausende in immer tiefere Schichten abgesickert
und es ist natürlich möglich dieses Wasser wieder
umweltfreundlich mit Solarenergie hinauf zu pumpen
und damit Wasser für Menschen, Tiere und Pflanzen im
Überfluss zu haben. Zudem wird durch große Flächen
mit Solarkollektoren Sonnenenergie in
Bewegungsenergie umgewandelt, was ein großer Beitrag
gegen weitere Klimaerwärmung ist. Natürlich kann man
mit Sonnenenergie auch großflächig Zonen mit
gemäßigten Temperaturen schaffen, die Sonnenenergie
kann durch Klimaanlagen sogar in Kühlung umgewandelt
werden. In den heißesten Wüsten gibt es daher sogar
schon die ersten Kuhställe mit idealen 26 Grad
Temperatur. Eine absolute Win-Win Möglichkeit aber
für Lesch ist das schlecht weil angeblich zu viel
Wasser verbraucht wird und es angeblich bald auch
noch in den Wüsten vor Menschen wimmeln wird. Und
selbst wenn das so sein sollte, es wären Menschen die
zur Abkühlung der Erde beitragen und Wüsten Bewohnbar
machen.
Es gibt auch nicht zu viele Menschen und nicht zu
wenig Nahrung, Wasser und Lebensmittel oder
Rohstoffe, wie Harald Lesch meint. Es gibt alles im
Überfluss aber das kapitalistische System zur
Produktion und Verteilung der benötigten Güter
versagt. Vorhandene Technik kommt nicht zum Einsatz
weil nur der Privatprofit zählt und es wird Raubbau
betrieben. Das Ende der Menschheit ist eben nicht
zwangsläufig wie Harald Lesch meint, alle Probleme
können mit antikapitalistischer Politik gelöst
werden. Das Problem ist nicht die angebliche
Überbevölkerung sondern die falsche und
kapitalistische Politik.
Für Lesch ist sozusagen das Ende der Menschheit
besiegelt und so ist auch seine Abneigung gegen since
fiction Serien verständlich, da es nach seiner
Auffassung gar keine Zukunft für die Menschheit geben
kann. Immer wieder kritisiert er solche Serien und
hat zum Beispiel solche von Star Trek, Raumschiff
Vojager, DS9, Next Generation usw. im Visier.
Das alles sei unwissenschaftlicher Quatsch so Lesch.
Technisch funktioniere das nicht und die Entfernungen
seien so groß das die Menschheit niemals Planeten
außerhalb des Sonnensystems erreichen könnte.
Lesch begreift gar nicht das es sich bei Star Trek
gar nicht um Wissenschaftssendungen handelt sondern
um ein ganz anderes Genre, since fiktion eben. Da
wird gar kein wissenschaftlicher Anspruch erhoben
sondern versucht, in unterhaltsamen und spannenden
Geschichten eine Gesellschaft der fernen Zukunft ohne
Kapitalismus zu skizzieren. Gemeinsam lösen die
verschiedenen und ausgedachten Spezies alle Probleme
wie Naturkatastrophen, Krankheiten und Konflikte und
lernen wie der Zuschauer viel. Hunderte Millionen
Menschen wurden durch Star Trek positiv geprägt,
Trekis sind ganz selten Rassisten. Letztere berufen
sich aber auf den Professor um zu suggerieren, das es
"so nicht weitergeht".
Lesch geht davon aus das sich Wissenschaft und
Technik und vor allem die Gesellschaft mit seinem
kapitalistischen Wirtschaftssystem als Basis nicht
mehr wesentlich weiterentwickeln könnten, weil dafür
keine Zeit mehr wäre. Er legt jedoch selbst dar das
der Bereich unserer heute bekannten physikalischen
Gesetze eher klein und nur die Schaumkrone auf dem
Ozean des Universums ist. Überall ist die "dunkle
Materie" und hier warten sicher revolutionäre
Entdeckungen auf dem Gebiet der Physik, so das man
nicht einfach für alle Zeiten ausschließen kann, dass
neue Antriebsmöglichkeiten und Abkürzungen
("Wurmlöcher") durch Raum und Zeit gefunden werden.
Es lohnt sich für eine antikapitalistische Zukunft zu
kämpfen und entsprechende Möglichkeiten aufzuzeigen.
Vor allem auch hier auf der Erde wo eben auch
Terraforming der Wüsten sehr gut möglich ist. Mit
Kapitalismus gibt es keine Zukunft für die
Menschheit, da hat Lesch recht. Aber es geht eben
auch ganz anders.
Zusendung per email 16.08.2018
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