Gesellschaftskritik und kommunistische Programmatik – eine Nachlese

von Robert Schlosser

08/2015

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Nach meinem Vortrag bei Translib wurden verschiedene Einwände gegen die von mir vertretene Position formuliert. Die meisten Fragen und Einwände bezogen sich auf den Teil meines Vortrages, der Kommunismus als bloß theoretische Kritik und Negation von Ware, Geld und Kapital dem Kommunismus als praktische Bewegung gegenüberstellte, die den jetzigen Zustand aufhebt.

Inhaltlich bezogen sich die Einwände vor allem auf mein Theorie-Praxis-Verständnis und auf mein Verständnis von sozialer Reform und sozialer Revolution. Die Stellung zu sozialer Reform und sozialer Revolution ist aus meiner Sicht sowohl eine Grundsatzfrage – will man sich auf die soziale Reform im Kapitalismus beschränken, will man auf dem Wege solcher Reformen den Kapitalismus überwinden oder hält man eine soziale Revolution für nötig und möglich – als auch ein Frage der konkreten Analyse des Entwicklungsstandes der kapitalistischen Produktionsweise und der Frage, wie das Wertgesetz sich unter den konkreten Verwertungsbedingungen des Kapitals durchsetzt.

Das Verhältnis von sozialer Reform zu sozialer Revolution spielt in meiner Theorie einer kommunistischen (politischen) Praxis2 eine besonders wichtige Rolle, und ich grenze mich damit sowohl gegen bloßen Reformismus ab, wie auch gegen weit verbreitetes revolutionäres Sektierertum. Mit den nachfolgenden Ausführung will ich versuchen, diese Theorie einer kommunistischen Praxis noch einmal etwas ausführlicher zu begründen, als das im Verlaufe des Vortrages geschehen ist.

Sollte ich Einwände, auf die ich mich im Folgenden beziehe, missverstanden haben, dann liegt das nicht an der Absicht, mir einen „Pappkameraden“ aufzubauen, auf den ich dann einschlagen kann. Mir geht es auch mit diesem Beitrag vorrangig um Klärung und Verständigung.



Den vollständigen Aufsatz als PdF lesen.

Editorische Hinweise

Am 27. März war Robert Schlosser zu Gast bei translib, um das Bochumer Programm zu diskutieren. Die dortige Diskussion veranlasste Robert Schlosser,  ein "Nachlese-Papier" zu schreiben, das er translib zur Veröffentlichung übergab. Translib publizierte seinen Text nur auszugsweise. Wir ließen uns vom Autor den Text zur vollständigen Veröffentlichung überlassen.

Wer mehr zu Robert Schlosser erfahren will, sollte dessen Homepage "Bedingungen sozialer Emanzipation" besuchen. Auch bei TREND finden sich zahlreiche Artikel von ihm.