Stadtumbau & Stadtteilkämpfe
Mieten und Preise 2014
Daten
aus der PM zum  F+B-Wohn-Index Deutschland vom 12.8.2014
Auszüge zusammengestellt von Karl-Heinz Schubert

08-2014

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Vom ersten Halbjahr 2013 bis zum ersten Halbjahr 2014 stiegen die Mieten und Preise insgesamt in Deutschland um 3,1 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal liegt der Anstieg bei 0,7 Prozent. Das zeigt der F+B-Wohn-Index Deutschland für die Jahresmitte 2014.

... Der Anstieg der Preise für Eigentumswohnungen in Bestand und Neubau spiegelt die nach wie vor hohe Attraktivität von Sachwertinvestitionen wider. Gleichzeitig sind Preissteigerungen ein überwiegend großstädtisches Phänomen: In den Metropolen Berlin, Hamburg und München stiegen die Preise für Eigentumswohnungen erheblich an."

… Während sich die Preise von Eigentumswohnungen in den Millionenstädten seit 2004 im Durchschnitt um knapp 48 Prozent erhöht haben, lag der Anstieg in den kleineren Städten durchschnittlich zwischen 11 und 22 Prozent. Die Durchschnittspreise in den vier Metropolen haben sich von knapp 2.000 EUR/m² im Jahre 2004 auf 2.875 EUR/m² erhöht, in den übrigen Städtegrößenklassen rangieren sie zur Jahresmitte 2014 im Durchschnitt zwischen gut 1.600 und 2.050 EUR/m² und haben sich seit 2004 deutlich weniger verändert.

…. Im zweiten Quartal 2014 musste für eine Eigentumswohnung in München rund 4.800 EUR/m² bezahlt werden, 54,3 Prozent mehr als noch im Jahr 2009. In Hamburg und Berlin nahmen die Preise für Eigentumswohnungen ebenfalls deutlich zu, in Hamburg um 46,5 Prozent und in Berlin um 42,2 Prozent. In Köln - nunmehr wieder zu den Millionenstädten zählend - haben sich mit knapp 28 Prozent nicht ganz so starke Preisveränderungen ergeben.

Der Eigentumspreis für Wohnungen liegt in Berlin mit rund 2.100 EUR/m² jedoch nach wie vor deutlich unter denen in München, Hamburg (3.150 EUR/m²) und auch in Köln (2.430 EUR/m²). Erheblich schwächer fielen die Preissteigerungen mit rund 26 Prozent seit 2009 in den Großstädten mit 500.000 bis 1 Mio. Einwohnern aus. Düsseldorf liegt mit 31,8 Prozent über den Entwicklungen dieser Städte, Frankfurt a.M. und Dresden sortieren sich mit 26 Prozent beim Mittelwert ein. Mit abnehmender Bevölkerungszahl fallen die durchschnittlichen Preissteigerungen immer geringer aus. In den Städten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern werden heute im Vergleich zu 2009 um rund 20 Prozent höhere Eigentumswohnungspreise registriert, in den kleineren Städten ab 25.000 Einwohner stiegen sie um rund 17 Prozent.

… Sowohl bei den Eigentumswohnungspreisen als auch bei den Neuvermietungsmieten gibt es kaum Bewegung in den Rangplätzen. Die höchsten Eigentumswohnungspreise sind seit langem in München (Rangplatz 1) und in einer Reihe von Gemeinden des Münchener Umlandes aufzubringen. Eigentumswohnungen in der bayrischen Landeshauptstadt kosten im Schnitt 4.800 EUR/m², immerhin noch 3.100 bis 3.700 EUR/m² in den begehrten Umlandgemeinden wie Garmisch-Partenkirchen, Fürstenfeldbruck oder Erding.

Auch in Baden-Württemberg werden mit durchschnittlich 3.300 EUR/m² in Freiburg im Breisgau (Rang 5) und 3.280 EUR/m² in Konstanz (Rang 7) bundesweite Spitzenpreise erzielt. Erst auf den Plätzen 11 und 15 folgen die Metropolen Hamburg (3.150 EUR/m²) und Frankfurt (2.900 EUR/m²), auf Platz 18 erscheint Stuttgart (2.800 EUR/m²), Düsseldorf (2.610 EUR/m²) erst auf Platz 23 und Köln (2.430 EUR/m²) belegt den Rangplatz 40. Die Eigentumswohnungspreise in Berlin sind mit durchschnittlich 2.090 EUR/m² nach wie vor sehr moderat. Die Hauptstadt erreicht damit gerade einmal Platz 102 der Top 500-Städte in Deutschland.

Bei den Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr liegt Berlin allerdings mit 8,1 Prozent deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt (5,2 Prozent). In München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Düsseldorf sind zwischen 3,5 und 7 Prozent mehr für Eigentumswohnungen zu kalkulieren als noch vor einem Jahr.

Auch bei den Neuvermietungsmieten toppt München mit standardisierten Marktmieten von 12,30 EUR/m² für zehn Jahre alte, 75 m² große Wohnungen alle anderen deutschen Städte. Der Mietenanstieg im letzten Jahre war mit 1,1 Prozent moderat. Die Mieten in der Stadt gelten aber trotz der überdurchschnittlichen Einkommen für viele Bevölkerungsgruppen als kaum tragbar. Die Spanne der Neuvermietungsmieten beträgt 8,40 bis 20,80 EUR/m².

Die Mieten in Frankfurt (10,30 EUR/m², Rangplatz 4) und Stuttgart (9,60 EUR/m², Rangplatz 10) stiegen ebenfalls nur geringfügig um rund 1,5 Prozent im vergangenen Jahr. In Hamburg (Rangplatz 7) sogar nur um 0,4 Prozent auf nunmehr durchschnittlich 9,70 EUR/m². Die Mietenspanne liegt hier zwischen 5,40 und 19,90 EUR/m² und damit im Spektrum, das auch für Normalverdiener erschwinglich ist. Im Metropolenvergleich nach wie vor günstig sind die Mieten in Berlin. Mit 7,30 EUR/m² für die Standardwohnung liegt die Stadt mit Rangplatz 131. In der Hauptstadt stiegen die Marktmieten im letzten Jahr damit um 2,8 Prozent, also nach wie vor überdurchschnittlich. Berliner Mietinteressenten müssen mit 4,20 bis 15,70 EUR/m² bei Neuvermietung rechnen.

Über den F+B-Wohn-Index Deutschland

Die F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH wurde 1992 gegründet. Das F+B-Team besteht aus Soziologen, Volkswirten, Geografen, IT-Spezialisten, Stadtplanern, Architekten, Immobilienökonomen und Sachverständigen (zur Wertermittlung von Grundstücken, Mieten und Pachten). Dieses Unternehmen kombiniert deutschlandweit die Miet- und Preisentwicklung von Eigentumswohnungen, Ein- und Zweifamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern mit den Trends von Neuvertrags- und Bestandsmieten von Wohnungen und den Ertragswerten von Mehrfamilienhäusern für den „F+B-Wohn-Index Deutschland“. Grundlage des F+B-Wohn-Index Deutschland sind Angebotsdaten von rund 25 Mio. Objekten aus der größten derzeit verfügbaren Marktdatenbank in Deutschland.

F+B gibt seit 1996 den F+B-Mietspiegelindex heraus, der für den Bestand der Normalwohnungen die erzielbare Miete in allen größeren Städten und Gemeinden, die über einen Mietspiegel verfügen, vergleichbar aufzeigt.

Quelle: http://www.f-und-b.de/