100 Jahre Erster Weltkrieg
Sozialdemokratische Kriegspropaganda

08-2014

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Den kämpfenden Proletariern
Ein roter Freischärler August 1914

Vor an die Front, du deutscher Proletar, Ruft ernst und ehern dich das Schicksalsjahr, Laß Spaten, Sense, Axt und Hammer ruhn -Jetzt heißt es einmal, andere Arbeit tun.

So zaudre nicht, du deutscher Proletar! Es fliegt dir kühn voraus der deutsche Aar -Es droht der britsche Löwe überm Meer, Es droht der gallsche Hahn, der Russenbär.

Nun tritt hervor, du deutscher Proletar, Die Knie fest, das Auge kühn und klar! Ob unabsehbar auch der Feinde Reihn -Dein stolzer Heldenmut soll größer sein!

Heut bist du Richter, Rächer Proletar! Die Rechnung mach dem blutgen Henkerzar. Stürz der Barbaren tönernen Koloß, Zerschmettre des Despoten Schergentroß!

Und stolz sei, namenloser Proletar! Du lachst der Schrecken - und du zahlst in bar; Nun zeige ihnen, wie du schießt und haust — Heut macht Geschichte deine Schwielenfaust!

Nun unaufhaltsam vorwärts, Proletar, Kultur und Vaterland sind in Gefahr! -Die Fahne fliegt, der Weltenkampf beginnt -Es geht für Freiheit, Heimat, Weib und Kind!

Drum Heil und Sieg dir, Retter Proletar; Heut ist Alldeutschland eine Brüderschar! Zum heilgen Schwüre hebt sich jede Hand: Sieg oder Tod! Hoch deutsches Vaterland!

Quelle: Ulrike Haß, Jochen Hiltmann, Walter Kreiße, Alexander von Plato (Hrg), Ein anderes Deutschland, Westberlin 1978, S.245

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