Der PLAN PATRIOTA ist die Fortsetzung des PLAN COLOMBIA

von Ricerdo Sussman/Breites Bündnis für Kolumbien

08/05

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"Wenn der Krieg die
Summe aller Übel ist,
So Ist die Tyrannei die Summe aller Kriege."

Simón Bolivar

17 Monate sind bereits vergangen seit der Inkraftsetzung des so genannten „Plan Patriota“ der zweiten Phase des Plan Colombia, den die Regierung Uribe Velez zum Zweck der Bekämpfung des revolutionären bewaffneten Aufstandes ins Leben rief.

In seine Durchsetzung hat die Regierung der USA in den letzten drei Jahren mehr als 3,5 Millionen Dollar investiert und bekommt von Uribe Forderungen nach noch mehr Geld präsentiert. Tatsächlich sind für 2005 bereits weitere 700 Millionen im US-amerikanischen Kongress beschlossen worden, die zu jenen 11,8 Billionen Pesos hinzu kommen, die der kolumbianische Staatshaushalt für den Krieg zur Verfügung stellt.

Der kolumbianische Präsident hat seinen ganz persönlichen Hass zur Staatsangelegenheit gemacht und damit die Bestrebungen, die Menschenrechte der Kolumbianer zu verbessern, mit Füßen getreten.

In weiten Teilen des Landes gerät die offizielle öffentliche Macht immer mehr im Misskredit, weil sie die Bevölkerung als Feind sieht. Sie hat sich dem Südkommando der US-Army unterworfen, das die Operationen plant und leitet.

Es gibt mehr als 60.000 Klagen gegen den Staat wegen Übergriffen der öffentlichen Hand, die, wenn er verlieren würde, Entschädigungen von mehr als 61 Billionen Pesos zur Konsequenz hätten.

Unter dieser Regierung hat die Nationalgarde monatlich etwa 259 Morde unter dem Deckmantel der demokratischen Sicherheit und des so genannten Plan Patriota begangen.

Der Plan Patriota markiert eine Verschiebung der Kriegsachse hin zu den Erdölquellen nahe der venezolanischen Grenze. Welch Übereinstimmung ! Es liegt klar auf der Hand, und unsere Sinne lassen sich nicht täuschen, wenn man uns glauben machen will, dass dies antiterroristische Politik und nicht gegen Drogen gerichtet sei. Die Speerspitze stellen die Paramilitärs,, die den Terror säen, die morden, vertreiben, schießen, bombardieren, entlauben und die vereinten Kräfte der USA und Kolumbiens zum Vormarsch bringen.

Uribe richtet den Krieg gegen den Terrorismus auf die Bevölkerung und negiert, dass dieser Krieg ein ungleicher Krieg ist, zutiefst unmenschlich, da er sich gegen alles Schwache wendet. Es wird vorgeschlagen, eine kommunitäre Gesellschaft zu bilden, in der Ziviles zugleich Militärisches ist, wo Stillschweigen und Straffreiheit die Grundlage für den Fortschritt und eine auf den Markt orientierte Produktion sind.

Das Recht besitzt in Kolumbien nur symbolische Bedeutung, wenn es darum geht, die Opfer anzuklagen, um sie ins Gefängnis zu sperren oder mit gerichtlichen Auflagen zu belangen. In einigen Fällen werden Militärs gerichtlich belangt, die dann aus den Garnisonen verschwinden, und niemals geht man gegen die Befehlshaber, gegen die intellektuellen Autoren, vor, die die Menschenjagd anordneten. Das Gesetz wird nur symbolisch durch den Staat in Anwendung gebracht, wenn es darum geht, Machtpositionen durchzusetzen.

Die Tatsachen machen deutlich, dass es in Kolumbien eine Militärpraxis gibt, die auf der aktuellen Sicherheitspolitik fußt, die keinen Inhalt hat. Wer nicht mitmacht, wird zur Hölle neuer Wirtschaftssklaverei verdammt, zum Stillschweigen und zur Arroganz der Barbarei verdammt. Entweder reihst du dich ein in die Liste der Informanten, Kollaborateure oder Soldaten meines Volkes, oder wirst falscher Ankläger und militärische Zielscheibe. Entweder wählst du den Weg des ausschließlichen Fortschritts oder du wirst vertrieben, eingekerkert, ermordet.

Diese Verbrechen sind Morde im wehrlosen Zustand. Verbrechen, die in der Politik, der Justiz, der Gesellschaft fehlinterpretiert werden. Es sind Verbrechen an Kindern, schwangeren Frauen, Bäuerinnen, Bauern, Dunkelhäutigen und Ureinwohnern. Es sind Verbrechen, um deren Willen man reden und Forderungen stellen muss.

Ergebnisse des Plan Patriota

Ergebnisse: mehr als 1.234 tote Soldaten, 5 in den Ruhestand versetzte Generale, die unzureichende Ergebnisse erreichten, 3.245 kranke Soldaten, unter ihnen Kommandant Carlos A. Fracica-Naranjo. Die Guerilla berichtet von 328 Gefallenen und zahlreichen Verlusten (167 in Kämpfen gefallene Guerilleros, 123 Entführte, 38 Deserteure).

Am 12. Februar 2003 stürzte ein US-amerikanischer Jet ab, obwohl er über die GPS-Position verfügte. Es starben die Piloten Tomy Janis und Alci Cruz, und drei Agenten der >ciao.gov< wurden festgenommen: der Pilot Marc Gonzalves, der Kopilot Thomas Howes und der Techniker Keith Stansell. Etwa ein Duzend der Hubschrauber vom Typ Halcón Negro gingen zu Boden, sogar ein unsagbar teures „Avión Fantasma“ mit allem technologischen Zubehör.

In El Paso, Texas, wurden 5 US-Militärs mit 16 kg Kokain verhaftet, das sie im Flugzeug von Apiay (Meta) in Kolumbien am 29. März 2005 mitgebracht hatten. Auf der Grundlage von Verträgen werden sie nicht nach Kolumbien ausgeliefert, wo sie straffällig wurden.

Sexueller Missbrauch von Jugendlichen in Melgar, Kolumbien, durch US-Militärs vom Stützpunkt in Tolemaida. Sie wurden nackt gefilmt und die Videos auf dem illegalen Pornomarkt und im Internet verbreitet.

2 US-Militärs wurden festgenommen, weil sie mit Kriegsmunition gehandelt hatten. Allan Norman und Jesús Hernandez wurden am 3. Mai 2005 mit 40.000 Stück scharfer Munition gefasst.

Zur Erinnerung: Im Jahr 1999 wurde Laurie Hiett, Ehefrau des Obersten James Hiett von der Antidrogengruppe in Kolumbien, dabei aufgegriffen, als sie Kokain in Koffern nach Usona bringen wollte.

Mehr Information:

Plan Colombia - Plan der massiven Zerstörung Folgen der Besprühungen für Gesundheit und Umwelt.
Der Plan Colombia hinterlässt Amazonien dezimiert. Eines der Besprühungsgifte ist das Fusarium Oxysparun, welches durch viele, auch us-amerikanische Wissenschftler, als Biowaffe verurteilt wird. Ein anderes ist das Glifosato, welches von Monsanto hergestellt wird, Hersteller von Agent Orange, das Gift, welches Vietnam verwüstete und bis heute vergiftet.

PLAN COLOMBIA- Patriotischer Plan
Das dritte Dokument ist der sogenannte "Plan Colombia", der immer wieder mit verschiedenen, verschleiernden Bezeichnungen aufgefrischt wird, wie "Regionale Anden-Initiative", oder "Patriotischer Plan". Er hat, wie jeder wirklich strategische Plan, eine klare Struktur, die ausgehende von einer Bestandsaufnahme, eine Begründung, Ziele, Umsetzungsschritte und eine Erfolgskontrolle enthält

Editorische Anmerkungen

Der Artikel  ist eine Spiegelung von http://www.nuevacolombia.de