Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen
RSO-Betriebsflugblatt

"Vitamin C" (Charité) vom
05. Juli 2018

07/2018

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Die PEPpen doch nicht ganz richtig
Die Bürohengste hinterm Intranet haben uns ganz dezent darauf hingewiesen, dass Raucherpausen keine Arbeitszeiten sind und somit in PEP dokumentiert werden müssen. Auch „Power Napping“, also Mittagsschlaf, ist untersagt. Ist in diesem Sinne auch richtig, aber wer von uns Pfleger_innen oder CFMlern hat denn Zeit, überhaupt seine normale Pause zu nehmen? Bleibt abzuwarten, wann wir auch unseren Toilettengang dokumentieren müssen.

Es ist Streikzeit
Es rumort im Pott: die Uniklinik Düsseldorf ist seit Dienstag im Streik. Die Gründe dafür kennen wir auch hier gut genug - permanente Überlastung wegen Personalmangels, 30 bis 36 Patient_innen zu zweit im Spätdienst oder Nachtschichten allein. Schon 11 Tage Warnstreik haben die Kolleg_innen in den vergangenen Wochen hinter sich, doch die Geschäftsführung ist nicht bereit zu verhandeln. Gleichzeitig gibt es Warnstreiks am Essener Uniklinikum für eine Mindestbesetzung. Warum streiken wir nicht einfach mal alle zusammen? Die gleichen Forderungen haben wir ja.

Wir behalten euch im Auge
Spahn und Kolleg_innen arbeiten an einem neuen Programm. Wir kommentieren nach der Sommerpause.

Alles Retro, oder was?
Das Mitarbeiterfest zu 50 Jahren CBF steht unter der Losung „Feiern wie in den 60ern“. Träumen da vielleicht einige in der Chefetage von Löhnen wie 68? Vergesst es, sonst gibts Revolte wie 68.

Plankommission Lurati
In der Charité Kompakt sagt die Lurati tatsächlich, dass die Charité den Tarifvertrag Gesundheitsschutz übererfüllt. Gestern jammerte sie zusammen mit PDL und Einhäupl noch über fehlende Bewerber_innen. Heute schon erklärt sie, dass sie mehr Pflegekräfte an der Charité beschäftigen, als Inpuls und PPR als VK-Bedarf für unsere Patient_innen berechnen. Denn nichts anderes würde eine Übererfüllung dieses Tarifvertrages bedeuten. Also 44i/CBF, 36/CVK, 119/CCM und all ihr anderen: Ihr habt zu viel Personal, denn die Charité hat übererfüllt!

Aufsichtsrat, lieber noch mal nachzählen
Angeblich hat die Charité dem Aufsichtsrat gemeldet, dass seit 2014 mehrere Hundert Pflegekräfte neu und zusätzlich zum Fluktuationsausgleich eingestellt wurden. Wäre ja auch Zeit, denn noch weniger von uns gingen einfach nicht mehr. Auf vielen Stationen werden diese Kolleg_innen nun verzweifelt gesucht. Denn eine Entlastung ist nach wie vor nicht zu spüren. Wie auch. Meldet die Charité doch gleichzeitig jedes Jahr neue Rekordzahlen bei den behandelten Patient_innen und den Case-Mix-Punkten (Krankheitsschwere). Die Wachstumsquoten liegen jedes Jahr über 3%. Die Pflege, aber auch andere Berufsgruppen, erhielten immer neue Aufgabenbereiche zugeteilt, die in der PPR kaum als Zeitaufwand wiedergespiegelt werden. Über die Qualifikation der neu eingestellten Kolleg_innen hüllt sich die Charité in Schweigen. Denn von den Hierarchien auf Station hofft sie beim nächsten Arbeitskampf zu profitieren.

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Editorische Hinweise

Wir erhielten das Betriebsflugblatt von den AutorInnen. Wir veröffentlichen es zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Revolutionär Sozialistische Organisation"