trend spezial:  Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Lesbische Kosovarin aus Oberbayern nach Kosova abgeschoben

von Jutta Schulz

07/2016

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In den angeblich sicheren Herkunftsstaat Kosova schickte die Regierung von Oberbayern eine lesbische Frau zurück. Dort droht ihr Armut und TOD. In einer Erklärung auf auf queer.de   ist zu lesen:

"Die Abschiebung einer 23-jährigen lesbischen Frau aus Bayern in den Kosovo, die am Donnerstag durchgeführt wurde, hat Empörung ausgelöst. Rita Braaz von der Münchner Lesbenberatung LeTRa erklärte, sie sei "fassungslos". "Die Abschiebung stellt eine massive Missachtung von Lesben, Frauen- und Menschenrechten dar!", meinte Braaz. Der Fall zeige besonders brutal, "wie unmenschlich unsere Asylpolitik inzwischen ist". Die abgeschobene Frau war von LeTRa betreut und beraten worden.

Das Martyrium der abgeschobenen Frau hatte vor sechs Jahren begonnen, als ihr Vater von ihrer Homosexualität erfuhr. Er zwang die damals 17-Jährige, sich mit einem zehn Jahre älteren Mann zu verloben. Über mehrere Monate hinweg wurde sie daraufhin von ihrem Verlobten vergewaltigt; ihr eigener Bruder folterte sie, indem er Zigarettenkippen auf ihrer Haut ausdrückte. Schließlich gelang ihr die Flucht in die Hauptstadt Priština, wo sie versteckt mit einer Frau zusammenlebte und studierte. Doch ihre Familie suchte nach ihr und drohte ihr wiederholt mit ihrer Ermordung – Schutz von den lokalen Behörden erhielt sie nicht. Schließlich entschloss sie sich zur Flucht und fand den Weg nach Deutschland.

Der ganze Text unter http://www.queer.de/detail.php?article_id=26383