trend spezial:  Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Was passiert mit Trepca ?

von Max Brym

07/2016

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Der größte Reichtum Kosovas ist das ehemalige Kombinat Trepca mit seinem Zentrum in Mitrovica. Einst galt das Bergbaukombinat, als die drittgrößte Förderstätte von Chrom, Nickel Kupfer und Blei weltweit. Das Kombinat hatte viele verarbeitende Kapazitäten. Eine davon befindet sich in Zvecan im Norden Kosovas.

Vorgestern fand eine Tagung der serbischen Parallelregierung ( genannt „Vereinigung serbischer Kommunen“) in Zvecan statt. An dem Treffen nahmen die Bürgermeister von , Nord-Mitrovica, Zvecan, Zubin Potok, Leposavic, Gracanica und Novo Brdo teil. Außerdem der von Serbien eingesetzte Direktor von Trepca- Jovan Dimkiq , sowie der serbische Minister Ljubomir Maric als Mitglied der kosovarischen Regierung.

Mit keinem Wort ging es bei der Zusammenkunft um die gemeinsamen Interessen der serbischen und albanischen Arbeiter in Kosova. Trepca wurde nicht als Arbeitereigentum sondern als serbisches Staatseigentum definiert. Wobei ausdrücklich, die unter Milosevic durchgeführte Teilprivatisierung an ein französisches und griechisches Konsortium akzeptiert wurde. Der Hauptzugang zur Mine befindet sich im albanischen Teil von Mitrovica. Es gab keinerlei Initiative sich mit den albanischen Bergarbeitern zu verständigen. Letzteres ist von einer bürgerlich reaktionären serbisch ethnisch definierten Parallelstruktur auch nicht zu erwarten.

Laut dem Portal "Kossev", hat diese Struktur beschlossen, die wichtigsten Entscheidungen bezüglich Trepca im „serbischen Kommunalverbund“ zu entscheiden“. Ergo die Bürgermeister aus Gracanica und Novo Brdo, entscheiden obwohl sie weit weg von Trepca sind, befinden über das Leben der Arbeiter. Ausdrücklich beziehen sich 6 Bürgermeister auf die Interessen des serbischen Volkes. Gemeinsame Arbeiterinteressen über nationale Grenzen hinweg kommen in der Erklärung nicht vor. Außerdem meinten die Bürgermeister, dass ihre „ Anliegen in völliger Übereinstimmung mit der serbischen Regierung sind“. Auf der anderen Seite hat die kosovarische Regierung 7 Unternehmen welche an Trepca interessiert sind im Rahmen einer Ausschreibung gefunden. Auch dies richtet sich gegen die Interessen aller einfachen Menschen in Kosova. Interessierte Investoren wollen nur kostengünstig Rohstoffe abtransportieren.

Weder die kosovarische Regierung und schon gar nicht die unter der Kontrolle Belgrads arbeitenden „ Bürgermeister“ haben etwas mit den gemeinsamen Interessen der einfachen Leute gemein. Im Interesse der Arbeiter wäre es Trepca unter Arbeiterkontrolle als staatliches Eigentum fortzuführen. Dies gilt es gegen die Privatisierer aus Belgrad und Prishtina durchzusetzen.