Ende Dezember soll es soweit
sein: Die Türen des Jugendzentrums „Drugstore“ in der Potsdamer
Straße in Schöneberg werden für immer geschlossen. Der Vermieter
des Gebäudes erhöht die Mieten und kündigt dem Jugendamt die
laufenden Verträge. Der Bezirk Schöneberg legt daraufhin dem
„Drugstore“ die Kündigung der Räume vor.
Der Eigentümer des Gebäudes in der Potsdamer Straße 180-182, in
dem sich sowohl das Jugendzentrum „Drugstore“ als auch der
Jugendclub „Potse“ und der Stadtteilverein Schöneberg befinden,
passt die Miete auf die ortsüblichen Gewerbemieten an. Das
Bezirksamt Schöneberg ist nicht gewillt die Mieterhöhung von
7,22€ auf 11,50€ zu tragen, obwohl sich die Miete für alle drei
Jugendzentren seit über zehn Jahren nicht erhöht hat. Die
Jugendarbeit im Schöneberger Norden steht vor dem Aus.
Der Jugendamtsdirektor Rainer Schwarz gelobt Ersatz zu finden.
Die jugendlichen Besucher und ehrenamtlichen Mitarbeiter halten
die Versprechung auf mindestens gleichwertige Räumlichkeiten für
unrealistisch. „Die Mieten ziehen überall im Kiez an. Was
passiert, wenn der Bezirk hier keine günstigere Alternative
findet?“, so der Vorstand des Trägervereins SSB e.V.. Die
Drugstore-Besucher sind außer sich, dass nun eines der letzten
unkommerziellen Kulturangebote für Jugendliche in Schöneberg
wegfällt. Lena, 23, Besucherin: „Wäre es nicht viel sinnvoller
und günstiger, so ein Projekt aufrecht zu erhalten, als einen
teuren Umzug und Neuanfang zu finanzieren? Wie wird Berlin
aussehen, wenn alle alternativen Projekte und Freiräume
verdrängt sind. Wollen wir in so einer Stadt leben?“
Der Drugstore ist mit über 40 Jahren eines der ältesten
selbstverwalteten Jugendzentren Deutschlands. Seit 1972 in der
Potsdamer Straße 180 ansässig ist es ein Freiraum für
Jugendliche und Randgruppen, die ihre Freizeit hier selbst
gestalten. Von Konzerten, Partys, Soli- oder
Infoveranstaltungen, Lesebühne, Tabletop bis hin zu
Filmvorführungen, Teeküche, Siebdruck, Fotolabor, Werkstatt und
Proberäumen bietet der Laden auf 864 m² somit ein umfassendes,
einzigartiges Angebot. Der gesamte Betrieb wird von Jugendlichen
ohne Hilfe von Sozialarbeitern gestemmt, alle Veranstaltungen
sind kostenlos.
Diese erfolgreichen Jugendprojekte müssen erhalten werden!
Drugstore & Potse bleiben!
Quelle:
http://ssbdrugi.blogsport.de/2015/07/15/pressemitteilung-berlins-aeltestes-selbstverwaltetes-jugendzentrum-steht-vor-der-schliessung/