trend spezial: Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Arber Zaimi über Nationalismus, Chauvinismus und Faschismus

Übersetzung Max Brym
 

07/2015

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Am 29. fand eine Veranstaltung zum Thema: Nationalismus- Chauvinismus und Faschismus an der Universität in Tirana statt. Der Referent war Arber Zaimi aus Prishtina. Arber Zaimi ist Leitungsmitglied der „Bewegung für Selbstbestimmung“ aus Kosova. Zu der Veranstaltung hat der Referent einen Artikel geschrieben, den wir hier in Auszügen dokumentieren.

-----Kurz gesagt es ist leicht auf den Nationalismus zu verzichten. Dieser Verzicht wird den unterdrückten Nationalitäten von den unterdrückenden Nationen angeraten. Es ist nicht dasselbe, wenn man Teil einer Nation ist die andere Nationen unterdrückt, um dann offiziell auf den Nationalismus zu verzichten. Damit einhergehen Versuche der unterdrückten Nationalität, die Gleichstellung in öffentlichen und politischen Angelegenheiten zu untersagen.-------, Es ist wichtig, zwischen dem nationalen Befreiungsprogramm der Völker und der Besatzer-macht, sowie deren rechtsgerichteten Nationalismus zu unterscheiden. Dies wurde unter anderem von Leo Trotzki, in einer praktisch revolutionären Studie hervorgehoben. In dem Übergangsprogramm der linken Opposition gegen den Stalinismus schreibt er: " Wenn der Bauer oder Arbeiter über die Verteidigung der Heimat spricht meint er damit den Schutz seiner Familie vor feindlichen Invasionen, Schutz vor Gas und Bombenangriffen. Die Verteidiger des kapitalistischen Vaterlandes hingegen fordern durch ihre Journalistin das Eindringen in Kolonien, die Eroberung fremder Märkte für das Wohlergehen der Volkswirtschaft.“ Demzufolge ist bürgerlicher Patriotismus und Pazifismus völlig falsch. Auf der anderen Seite kann nicht jeder der die Nationalfarben zeigt mit dem Faschismus in Verbindung gebracht werden. Es gibt Klassenunterschiede in jeder Gesellschaft. Die herrschende Klasse propagiert die Herrschaft über andere Nationen. Es gibt demzufolge im Zeitalter des Imperialismus unterdrückte und unterdrückende Nationen. Es muss unterschieden werden zwischen der Nationalismus in Angola gegen den einstigen Nationalismus, der portugiesischen Kolonialmacht. Genauso war es mit dem Nationalismus des algerischen Volkes, gegen den Nationalismus der französischen Kolonialherren.-------------- Die Erkämpfung von Unabhängigkeit und Souveränität ist progressiv und normal. Die einfache Verurteilung des Nationalismus durch bestimmte Intellektuelle dient hingegen nur dem herrschenden imperialen System. Die Nation ist etwas normales im Gegensatz zum Verständnis der Nation durch archaisch rassistische Faschisten.-----------


Ein Buch widmet Kristo Frashër dem Studium der Geschichte des Denkens der linken Bewegungen in Albanien. In dem Buch gibt es eine sehr interessante Passage. Bei der Beerdigung des linken albanischen Aktivisten Ali Kelmendi, in Paris. Dort sprach der bekannte französische Philosoph Henri Wallon. Das Wetter war schön und Wallon sprach über den Faschismus. In seiner Rede attackierte er den Faschismus ausgehend von großen imperialen Staaten wie Deutschland, Frankreich und Italien. Er definierte den Faschismus als die maximale Anstrengung andere kleinere Völker zu beherrschen und zu unterdrücken. Die Faschisten wollen Besatzer und Kolonisatoren sein. Dagegen gilt es die Bevölkerung zu mobilisieren. Diese Mobilisierung können bürgerliche Pazifisten nicht leisten. Die Faschisten in den kleineren Staaten sind nichts anderes als die Kollaborateure der großen faschistischen Staaten. Die Kollaborateure wollen die Menschen dem Faschismus und Imperialismus unterordnen. Die Kollaborateure sind unterwürfig, sie verkaufen die Nation zu Gunsten ihrer persönlichen Macht. Kurz gesagt, ist es leicht, sich für den Verzicht auf den Nationalismus als Konzept auszusprechen. Dieser Verzicht bedeutet letztendlich nur sich dem Nationalismus der unterdrückenden Nation zu unterwerfen. Der herrschende Nationalismus verweigerte Nationen die Gleichstellung. Der herrschende Nationalismus unterdrückt jegliche politische und wirtschaftliche Rechte in den unterdrückten Gebieten. Dagegen gilt es zu handeln.


Quelle https://rreth.wordpress.com/2013/07/17/nacionalizmi-patriotizmi-fashizmi/.