Der
Bundestag hat eine Resolution verabschiedet, in der
er den Völkermord an den Armeniern „anerkennt". Dies
soll angeblich ein Beitrag zur Aufarbeitung der
Geschichte sein. Der Bundestag besteht jedoch aus
lauter Politiker Bürokraten mit großen Privilegien
und die eigentlichen Hauptschuldigen diesen und
anderen Greueltaten haben sie mit keiner Silbe
erwähnt.
Besagter Völkermord
fand in den Jahren 1915 / 1916 statt, Millionen
Armenier wurden Opfer von Vertreibung und / oder
kamen um. Wie war es zu diesem Völkermord und den
weiteren Blutbädern in jener Zeit gekommen ?
Die SPD war wie die
anderen sozialdemokratischen und sozialistischen
Parteien vor dem 1 Weltkrieg strikt gegen jeden Krieg
und gegen jeden Militarismus gewesen. Auf der Basis
wurde die Partei bei den Reichstagswahlen von 1912
mit 34,8 Prozent die mit Abstand stärkste Partei, so
viele Stimmen wie noch nie eine Partei im Kaiserreich
bekommen hatte..
Allerdings starb
1913 der inzwischen betagte August Bebel und die
Bürokraten der SPD stimmten mit den anderen Parteien
für die sogenannten Kriegskredite, mit Ausnahme des
Abgeordneten Karl Liebknecht, der als einziger
bereits im Dezember 1914 dagegen gestimmt hatte.
Diese „Kredite" waren Zwangsanleihen, die Betriebe,
Banken usw. dem Staat geben mußten, um den Krieg zu
finanzieren. Eine Rückzahlung wurde ?nach einem Sieg"
im 1 Weltkrieg durch Reparationen und Raubzüge in
besetzen Ländern in Aussicht gestellt. Dafür stimmte
das ganze damalige Parlament einschließlich der SPD,
mit Ausnahme des Abgeord΅eten Karl Liebknecht.
Ohne diese
Kriegskredite und vor allem die Zwangsanleihen, hätte
der 1 Weltkrieg und im Zuge dessen der Völkermord an
den Armeniern und die weiteren Blutbäder mit
Millionen Toten nicht stattfinden können. Die
Reichswehr brauchte große Summen und auch die wenigen
Verbündeten wie Österreich-Ungarn und das Osmanische
Reich. Ein sehr teurer und wesentlicher Punkt des 1
Weltkrieges war der Bau einer Eisenbahnlinie von
Deutschland über den Balkan und die Türkei bis in den
Irak sowie nach Saudi Arabien, wo wertvolle Rohstoffe
zu holen waren und Absatzmärkte lockten. Um diese
Bahn zu realisieren war es nötig das
zusammenbrechende Reich der Osmanen und der
aufkommenden türkischen Nationalbewegung zu stärken
und im Gefolge dieser Strategie sollten feindliche
Völker wie die Armenier ?umgesiedelt" und vertrieben
werden. Der Völkermord hängt also unmittelbar und
ganz wesentlich mit der Entscheidung der Bürokraten
im deutschen Reichstag zusammen, für die
Kriegskredite und Kriegsanleihen und damit für die
Kriegspolitik, zu der auch der Völkermord an den
Armeniern gehörte, zu stimmen.
Nach dem 1 Weltkrieg
verbündete sich die Bürokratie unter Ebert sogar mit
dem Militär und faschistischen „Frei Corps", um mit
Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Franz Mehring und
weiteren Spartakisten die Kritiker an Bürokratie,
Krieg und Völkermorden ermorden zu lassen.
Davon war im
Bundestag aber keine Rede, mit keiner Silbe wurde die
schuld des Parlamentes erwähnt. Aus Sicht der
hochprivilegierten Bürokraten im Bundestag sind „die
Türken" schuld am Völkermord und müssen ihn
„anerkennen". Auch „die Deutschen" sind für sie noch
Mitschuld wobei der Verrat der damaligen Bürokraten
an den Wählern und die Verantwortung des Parlamentes
jedoch vertuscht wird.
Eine Aufarbeitung
des Völkermordes an den Armeniern und den anderen
Blutbädern zur Zeit des 1 Weltkrieges kann so nicht
stattfinden. Diese kann von Bürokraten auch nicht
geleistet werden denn Sie unterstützen auch heute
verschiedene Regime und Kriegsparteien und im Zuge
dessen haben sie blutige Hände und tragen
Verantwortung für die Blutbäder und Völkermorde, die
heute im Gange sind. Sie sind heute nämlich noch viel
Rechter als die SPD damals gewesen ist.
Um die heutigen
Völkermorde und Kriege zu unterbinden und die
vergangenen aufzuarbeiten ist ein Kampf gegen die
privilegierte Politikerkaste unausweichlich. Schon
Rosa Luxemburg hat die Bürokratie als Phänomen der
kapitalistischen Gesellschaft kritisiert und in ihr
die große Gefahr erkannt. Die Privilegien der
Politiker müssen deshalb abgeschafft werden damit
demokratische Diskussionen und eine wirkliche
Aufarbeitung der Vergangenheit stattfinden kann, und
damit es in Zukunft besser werden kann.
Deutsche, Türken,
Russen und alle Menschen der Nationalitäten sollten
sich daher von solch privilegierten Bürokraten nicht
gegeneinander hetzen lassen, sondern deren Maske
herunter reißen. Zukunft gibt es nur ohne Bürokratie
denn mit ihr gibt es nur Kapitalismus, Niedergang,
Krieg und Völkermord. .