Volkszählung - Ein offener Brief als kreative Reaktion
Die Antwort namens des Statistischen Bundesamtes

durch Daniela Schün
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06/11

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In der letzten Ausgabe veröffentlichten wir den offenen Brief von Herrn Mapec in Sachen Volkszählung / Zensus 2011. Hier nun die behördliche Antwort der Mitarbeiterin Frau Schüngel.

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zur Volkserzählung 2011
 auf unserer Sonderseite

Statistisches Bundesamt 
Wiesbaden, 25.05.2011

Betreff: Offener Brief
Bezug: Ihre E-Mail vom 19. Mai 2011

Sehr geehrter Herr Mapec,
wir lehnen Ihre Unterstellungen und Vergleiche mit dem nationalsozialistischen Regime und der Stasi zutiefst ab. Trotzdem werden wir Ihren offenen Brief beantworten. Was Ihre Kritik an der Erhebung des Merkmals Religion angeht, möchten wir zunächst folgendes richtig verstanden wissen: Die im Zensus 2011 in Deutschland erhobenen Merkmale sind durch eine EUVerordnung vorgegeben. Für über den von der Europäischen Union geforderten Merkmalskatalog hinausgehende Merkmale ist der deutsche Gesetzgeber, d.h. der Deutsche Bundestag mit Zustimmung des Deutschen Bundesrates, zuständig. Darunter fallen die Frage zu Religion und die Frage mit freiwilliger Auskunftserteilung nach der Weltanschauung sowie die Erweiterung der Fragen zum Migrationshintergrund – deren Notwendigkeit Sie in Ihrem Brief ja ebenfalls bezweifeln.

Der Bundestagsdrucksache 16/12711 ist in Bezug auf das freiwillige Merkmal Glaubensbekenntnis zu entnehmen, dass es "die Erhebung von Daten zu sonstigen christlichen Glaubensgemeinschaften, insbesondere aber auch zu islamischen Glaubensrichtungen und anderen Weltreligionen" ermöglicht. "Die - wenn auch freiwillige - Erhebung ist wichtig für das Verständnis von Prozessen der Integration von Zuwanderern und ihrer Kinder."

Den kompletten Antwortbrief als PdF-Datei lesen.

 

Editorische Anmerkungen
Wir erhielten den Brief durch Herrn Mapec zur Veröffentlichung.