Betrieb & Gewerkschaft
Stuttgart: Erneut über 46.000 Warnstreikende für neue Altersteilzeit

von Kai Bliesener

06/08

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Am dritten Warnstreiktag (6.6.08) in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie folgten bisher erneut über 46.000 Beschäftigte aus gut 100 Betrieben den Aufrufen der IG Metall. Insgesamt haben sich seit Warnstreikauftakt am vergangenen Mittwoch (4. Juni 2008) bis heute Mittag über 76.000 Beschäftigte aus mehr als 150 Betrieben im Südwesten beteiligt. Die Aktionen gehen heute auch in vielen Betrieben in den Spät- und Nachtschichten weiter.

Zufrieden mit der ersten Welle der Warnstreiks zeigte sich IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann: „Die Beteiligung zeigt wie emotional das Thema in den Belegschaften besetzt ist. Es zieht sich durch alle Belegschaftsteile und alle Altersgruppen. Junge und Ältere, Arbeiter und Ingenieure, alle stehen gemeinsam bei unseren Aktionen für eine neue Altersteilzeit vor den Toren. Das ist ein deutliches Signal an die Arbeitgeber.“

Hofmann forderte die Arbeitgeber auf den Protest der Belegschaften ernst zu nehmen. „Wir müssen am Montag einen Schritt nach vorne machen, sonst ist eine Ausweitung des Konflikts unvermeidlich.“

Mit bis zu 12.000 Teilnehmern gab es heute die größte Kundgebung vor den Toren des Daimler-Werkes in Sindelfingen. Dort ruhte die Arbeit für zwei Stunden.

Kundgebungen gab es außerdem u.a. bei Thyssen Krupp Aufzugswerke, Bosch Leinfelden, Lapp, Mahle und Dürr (alle Verwaltungsstelle Stuttgart); Schuler SMG Waghäusel (Verwaltungsstelle Bruchsal); MTU/Tognum (Verwaltungsstelle Friedrichshafen); Dürr GmbH (Verwaltungsstelle Lörrach); Bosch in Reutlingen (Verwaltungsstelle Reutlingen) sowie Hirschmann (Verwaltungsstelle Esslingen); Mahle in Gaildorf und Öhringen, Recaro (Verwaltungsstelle Schwäbisch Hall).

750 Beschäftigte in neun Ettlinger Betrieben legten für mehrere Stunden die Arbeit nieder und versammelten sich auf einer Brücke um eine symbolische Brücke für „Jung und Alt“ zu bilden.

Warnstreiks mit Infoveranstaltungen oder Frühschlussaktionen gab es u.a. in den Daimler-Werken Gaggenau und Rastatt (Verwaltungsstelle Gaggenau); Continental Automotive und Mahle in Villingen (Verwaltungsstelle Villingen-Schwenningen); Kässbohrer, Liebherr, KaVo Dental, EvoBus und Deutz AG (Verwaltungsstelle Ulm); Bosch Kunststofftechnik Waiblingen und Mahle Aftermarket in Schorndorf (Verwaltungsstelle Waiblingen); E.G.O. in Oberdingen und Sulzfeld, Blanco Küchentechnik in Sulzfeld, Neff in Bretten (Verwaltungsstelle Bruchsal); Mahle (Verwaltungsstelle Lörrach); Schuler und Märklin (Verwaltungsstelle Göppingen-Geislingen); ZF Lenksysteme, Flex, Bessey (Verwaltungsstelle Ludwigsburg); Still Wagner, Stoll, WMF, Walter AG (Verwaltungsstelle Reutlingen); Index, Traub, Festo und Eberspächer (Verwaltungsstelle Esslingen); Voith in Crailsheim, Getrag (Verwaltungsstelle Schwäbisch Hall); ZF und Mahle (Verwaltungsstelle Schwäbisch Gmünd); Läpple, Illig und Thyssen Krupp (Verwaltungsstelle Heilbronn-Neckarsulm); EGO und Mahle (Verwaltungsstelle Albstadt).

Auch in den Spät- und Nachtschichten einiger Betriebe hatte es von 5. auf 6. Juni noch zahlreiche Warnstreikaktionen gegeben, u.a.: WMF und Heidelberger Druckmaschinen (Verwaltungsstelle Göppingen-Geislingen), ZF in Friedrichshafen (Verwaltungsstelle Friedrichshafen); Behr, Bessey und Nidec (alle Verwaltungsstelle Ludwigsburg).

Editorische Anmerkungen

Den Text spiegelten wir von stattweb.