Deduktion
[lat] - Ableitung von
Aussagen aus anderen (entweder wahren oder als
wahr vorausgesetzten) Aussagen mit Hilfe bereits
bewiesener bzw. bereits abgeleiteter Aussagen und
entsprechendei logischer Schlußregeln.
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Die landläufige
Bestimmung der Deduktion als einer Schlußweise, die vom
Allgemeinen zum Besonderen führt, ist zu eng, da sie z. B.
die deduktiven Schlüsse der Aussagenlogik nicht erfaßt.
Der Begriff der Deduktion deckt sich im wesentlichen mit dem
der Ableitung. Die logische Beweisführung ist eine spezielle
Form der Deduktion . Das dialektische Komplement der
Deduktion ist die Reduktion (nicht die Induktion, die nur
einen Spezialfall der Reduktion darstellt). Deduktion und
Reduktion bilden eine dialektische Einheit: sie sind
einander entgegengesetzt, setzen sich aber zugleich voraus. |
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Jede Deduktion muß mit
irgendwelchen Ausgangsaussagen beginnen. Sie kann diese
Aussagen nicht wieder aus anderen Aussagen deduktiv ableiten,
diese anderen Aussagen ihrerseits wieder aus weiteren anderen
Aussagen usf. -das wäre eine Kette ohne Ende. Irgendwo muß
jede Deduktion ihren Anfang nehmen; mit irgendwelchen
Aussagen, die nicht durch Deduktion gewonnen werden können,
muß sie beginnen.
Solche Aussagen beruhen aber
nicht, wie idealistische Philosophen immer wieder behauptet
haben, auf Evidenz, unmittelbarer Einsicht, sondern werden
durch Reduktion gewonnen, d.h. durch eine Denkmethode, deren
Hauptaufgabe es ist, die Ergebnisse der Praxis (im weitesten
Sinne des Wortes) zu verallgemeinern, wobei die reduk-tive
Methode der Gesetze der formalen Logik bedarf.
Die der formalen Logik
entsprechende Methode wird oft allgemein als deduktive Methode
bezeichnet.
Editorische
Anmerkungen
Der Text wurde entnommen
aus:
Buhr, Manfred,
Klaus, Georg
Philosophisches Wörterbuch Band 1, Berlin 1970, S.216
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