Die Schadenfreude war spürbar: „Finanzielle Krise bei der
französischen KP“ schlagzeilte die konservative Tageszeitung
Le Figaro am Mittwoch dieser Woche (06. Juni) auf ihrer Eins.
Im Blattinneren füllt das Thema eine volle Seite, unter der
Überschrift: „Die französische KP bereitet sich auf eine
finanzielle Berezina vor.“ Der Ausdruck Berezina, der im
Französischen sehr gebräuchlich ist, rührt vom Namen eines
Flusses in Russland her. Dort erlebte Napoléon I. die erste
schwere militärische Niederlage während seines
Russlandfeldzugs, die den Anfang vom Ende seiner Karriere
einläutete.
Den Anlass für
den seitenfüllenden Bericht bildet ein Gerücht, das sich zwar
auf Presseinformationen und ein paar handfeste Fakten stützen
kann, aber inwischen auch zu Dementis geführt hat. Inhalt des
Gerüchts: Die Französische kommunistische Partei plane den
Verkauf noch in ihrem Besitz befindlicher Kunstschätze. In
Umlauf gebracht wurde die Nachricht zunächst durch die Pariser
Abendzeitung Le Monde. Diese berichtete in ihrer Ausgabe vom
vergangenen Samstag Abend, die KP-Spitze habe das Wandbild von
Fernard Léger Liberté, j’écris ton nom – das derzeit auf der
Führungsetage, im fünften Stock des Parteigebäudes hängt – sowie
ein Portrait Pablo Picassos aus der Feder von Edouard Pignon
einer Wertschätzung unterziehen lassen. „Ich habe verstanden,
dass sie dabei sind, ihre letzten Besitztümer zu verkaufen“ wird
dazu ein anonym bleibender Direktor eines Pariser Kunstmuseums
zitiert. Die französische KP hatte vor allem in den Jahren nach
1945 ein enormes Prestige in Künstler- und
Intellektuellenkreisen besessen, und Prominente wie Pablo
Picasso oder Louis Aragon in ihren Reihen gezählt. Letzterer
hatte dem seinerzeitigen Generalsekretär Georges Marchais im
Jahr 1979 das Kunstwerk ‚Die schnauzbärtige Mona Lisa’ von
Marcel Duchamp, um das es in den Gerüchten ebenfalls geht,
geschenkt.
Genau dies ist
aber inzwischen seitens des Parti communiste français (PCF)
dementiert worden. Ebenfalls an diesem Mittwoch berichtete etwa
die Boulevardzeitung Le Parisien: „Die KP will ihre Schätze
behalten.“ Am Vortag hatte der offizielle Sprecher der Partei,
Olivier Dartigolles, eine Führung für Journalisten am Parteisitz
an der Pariser Place du Colonel Fabien organisiert. „Ich bin
nicht gekommen, um Ihnen einen Flohmarkt/Ramschverkauf (vide-grenier)
anzukündigen“, sprach Dartigolles dabei sarkastisch aus, und:
„Wir handeln weder mit Immobilien noch mit Kunstwerken.“
Ramschverkauf bleibt aus. Noch
Dass der
Direktor eines Pariser Museums – nunmehr wird präzisiert, es
handele sich um das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris –
eingeschaltet worden sei, um manche Kunstwerke zu begutachten,
leugnet der Sprecher des PCF nicht. Im Gegenteil. Aber er stellt
sie in Zusammenhang mit Plänen, diese durch Leihgaben an Museen
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – ohne finanzielle
Hintergedanken, glaubt man seiner Version. Ähnlich, wie ‚Die
Schnauzbärtige Mona Lisa’ seit 2005 als Leihgabe dem Centre
Pompidou zur Verfügung gestellt worden ist. Der Satz mit den
Immobilien bezieht sich auf zur selben Zeit gestreute
Behauptungen, wonach die PCF-Führung sogar erwogen habe, ihren
Parteisitz zu veräubern.
Dies wird aber von allen Seiten höchst energisch dementiert. Aus
gutem Grund: Stünde das 1971 nach Plänen des berühmten
brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer errichtete Gebäude
von 15.000 Quadratmetern – davon ein Drittel unterirdischer
Parkfläche – zum Verkauf, so würde dies das definitive Ende des
PCF symbolisieren. In den eigenen Reihen wuchsen schon seit
einigen Jahren diesbezügliche Befürchtungen, nachdem der
Parteisitz zu Anfang dieses Jahrzehnts – in manchen Fällen gegen
Geld – Aubenstehenden
für kommerzielle und andere Ereignisse zur Verfügung gestellt
worden war. So hatte im Oktober 2000 eine Modeshow des
Bekleidungshauses Prada an „Colonel Fabien“ stattgefunden, und
im Dezember desselben Jahres eine Ausstellung zum Thema „Jesus“.
Viele Parteimitglieder kniffen sich in den Arm und beklagten,
ihre KP nicht wiederzuerkennen. Seitdem sind die
Empfindlichkeiten gewachsen, und an den Parteisitz würde man
auch im Falle einer schweren Krise sicherlich zu allerletzt
drangehen. Zu heftig würden die Reaktionen in den eigenen Reihen
ausfallen.
Le Figaro
bereitet sich freilich eine diebische Freude damit, dieses
Szenario doch schon einmal in Gedanken durchzuspielen. Das
konservative Blatt lässt auch gleich zwei Immobilienmakler mit
ihren „Schätzungen“ zu Wort kommen. Einer von ihnen denkt schon
darüber nach, dass „man einen seltenen Klienten finden müsste,
der Verwendung für alle diese Flächen hat und der in dieser Ecke
von Paris ein Konferenzzentrum oder eine Universität errichten
möchte. Oder warum nicht ein Hotel?“ Gebremst wird der
gedankliche Elan der rechtsbürgerlichen Zeitung nur dadurch,
dass das PCF-Gebäude an „Colonel Fabien“ seit dem 26. März
dieses Jahres unter Denkmalschutz steht, also weder abgerissen
noch in gröberem
Mabstab
umgebaut werden dürfte.
So weit, dass
diese Frage konkret aufgeworfen wäre, ist es nicht.
Nichtsdestotrotz besteht eine materielle Grundlage für all diese
Spekulationen: Die finanzielle Lage der Französischen
kommunistischen Partei ist auch nach den Worten ihres
Finanzbeauftragten Jean-Louis Frostin „angespannt“. Dies geht
aus einem Bericht hervor, den er auf einer Führungstagung noch
vor dem ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl
– der am 22. April stattfand – vorlegte. „Bis Ende Juni müssen
wir kollektiv über geeignete Mabnahmen nachdenken, um auf Dauer ein finanzielles
Gleichgewicht herzustellen“ heibt
es darin. Als wahrscheinlich gilt etwa eine Personalreduzierung
am Parteisitz, der zur Zeit noch 55 Angestellte beschäftigt. Ein
Teil des Immobilienbestands der Partei ist bereits (im Jahr
2004) verkauft worden, so die frühere „Kaderschule“ im südlichen
Pariser Vorort Draveil, die für eine geheim gehaltene Summe den
Eigentümer wechselte. Ab September dieses Jahres wird das
Bauwerk, als Anstalt für geistig behinderte Menschen, 70
Patienten aufnehmen. Auch das Haus des ehemaligen Sitzes des
Theorielabors der KP, des früheren „Marxistischen
Forschungsinstituts“ (IRM), das in jüngerer Zeit in Espace Marx
umbenannt worden ist, am Boulevard Blanqui im Pariser Süden ist
2005 im Gegenwert von 3,2 Millionen Euro verkauft worden.
Seitdem residiert Espace Marx am Parteisitz an der Place du
Colonel Fabien, der freilich im Gegenzug nun intensiver genutzt
wird.
Wahlergebnisse im Keller
Schlechte
Wahlergebnisse für die Partei sind natürlich die Hauptursache
für diese Veränderungen. Dass die PCF-Kandidatin und bisherige
Parteivorsitzende – die offizielle Bezeichnung lautet „Nationale
Sekretärin“ und löste 1994 den früheren Begriff Secrétaire
général ab, der nach damaliger Auffassung zu sehr nach
sowjetischer Ära klang - bei der Präsidentschaftswahl nicht die
Fünf-Prozent-Hürde erreichen würde, war erwartet worden.
Deswegen hatte die Partei finanzielle Rücklagen gebildet. Denn
ab fünf Prozent der Stimmen bekommt eine Kandidatin oder ein
Kandidat die Hälfte der nachgewiesenen Wahlkampfkosten zurück
bezahlt - darunter aber nur eine pauschale Unkostenerstattung,
dieses Jahr in Höhe von 808.000 Euro. In diesem Jahr wurde die
Partei bei der Präsidentschaftswahl durch Marie-George Buffet
repräsentiert, die 59jährige frühere Ministerin für Jugend und
Sport (1997 bis 2002), die ihr Parteiamt nun in Bälde abgeben
möchte. Zunächst hieb es, sie wolle den Vorsitz schon im Herbst dieses Jahres
niederlegen; nunmehr aber verlautet, sie werde wahrscheinlich
noch bis zu einem vorgezogenen Parteitag im Jahr 2008 (statt,
turnusmäbig,
im März 2009) im Amt bleiben. Die Generation der potenziellen
Nachfolger, zu denen die relativ jungen Kader wie Parteisprecher
Dartigolles oder der Vorsitzende des Pariser Parteiverbands –
Patrice Bessac - zählen, galt im Moment als „noch nicht reif“
für die Aufgabe.
Dass die
Bewerberin des PCF bei der Präsidentschaftswahl aber mit 1,93
Prozent der Stimmen einen historischen Tiefststand erreichen
würde, wie er seit den 1920er Jahren nicht vorkam, traf die
Partei dann aber doch unerwartet schwer. Denn bereits das
Wahlergebnis für ihren Vorgänger im Parteivorsitz und als
Präsidentschaftskandidat, Robert Hue, der im Jahr 2002 noch 3,35
Prozent erhielt, hatte einen Negativrekord der letzten
Jahrzehnte dargestellt.
Nunmehr droht
es für die Partei auch finanziell ums Eingemachte zu gehen,
falls sich bei den Parlamentswahlen eine ähnlich desaströse
Situation einstellt. Denn auf ihren Ergebnissen bauen die
Berechnungen auf, die als Grundlage für die staatliche
Parteienfinanzierung dienen; für jede erhaltene Stimme bei den
Parlamentswahlen gibt es für eine politische Formation 1,63 Euro
pro Jahr bis zur nächsten Wahl. Aller Voraussicht nach werden
sich die PCF-Ergebnisse beim ersten Durchgang der
Parlamentswahlen, an diesem Wochenende, leicht erholen: Momentan
wird mit rund 4 Prozent der Stimmen im nationalen Durchschnitt
für ihre KandidatInnen gerechnet. Denn ein Teil des
katastrophalen Einbruchs bei der Präsidentschaftswahl
resultierte auch aus dem extrem starken Trend zum vote utile
(„nützliche Stimmabgabe“), der in diesem Jahr zum Ausdruck kam.
Neben diesem konjunkturellen Grund gibt es freilich auch tiefer
liegende, strukturelle Ursachen für den Niedergang. Diese
reichen vom Ende des früher einmal als Orientierungspunkt
dienenden „sowjetischen Modells“ über die eher bzw. eindeutig
negative Bilanz der vergangenen Regierungsbeteiligungen der
französischen KP (1981 bis 84 sowie in den Jahren 1997 bis
2002), bis hin zu den soziologischen Veränderungen in der
Zusammensetzung der französischen Arbeiterschaft bzw.
Lohnabhängigenklasse.
Die Keule des ‚Vote
utile’
Die Logik des
vote utile oder „kleineren Übels“ schlug in diesem Jahr
wesentlich stärker durch als in früheren Jahren. Denn nachdem im
April 2002 ein Grobteil
der Linkswählerschaft den damaligen amtierenden
sozialdemokratischen Premierminister Lionel Jospin für seine
fünfjährige Regierungsbilanz abstrafen wollte, hatte dieser
daraufhin den Einzug in die Stichwahl verpasst. Letztere machten
daraufhin der konservative Amtsinhaber Jacques Chirac und der
Rechtsextreme Jean-Marie Le Pen untereinander aus. Dieses
Szenario wirkte aber auf die politische Linke wie ein Schock,
auch wenn es so nicht vorsehbar war und in vielerlei Hinsicht
nur einen „Wahlunfall“ bildete. Daher rührte in diesem Jahr der
verbreitete Hang zum berühmten „kleineren Übel“, der übrigens
sowohl der (rechts)sozialdemokratischen Kandidatin als auch dem
liberal-christdemokratischen Bewerber François Bayrou zugute kam
und ihnen linke WählerInnen zutrieb – in der Hoffnung, einer von
beiden möge den strammen Rechtskandidaten Nicolas Sarkozy auf
seinem seit langem angekündigten Marsch in den Elysée-Palast
aufhalten können. Zu sehr dominierte links die Furcht vor einem
„Durchmarsch“ Sarkozys, der dann freilich doch stattfand, aber
auch vor einem hohen Wahlergebnis Le Pens. Letzteres war im
Vorfeld ebenfalls für möglich gehalten worden, blieb jedoch aus,
weil über ein Viertel der Anhänger des alternden
Rechtsextremisten sich in diesem Jahr schon im ersten Wahlgang
direkt für Sarkozy entschieden hatte.
Diese
Entwicklung markiert den Gegenschlag des Pendels gegenüber 2002,
als die Sozialdemokratie noch hart abgestraft worden war. Damals
erhielt die radikale Linke in Gestalt zweier Kandidaten der auberparlamentarischen
Linkskräfte – der Alttrotzkistin Arlette Laguiller (damals 5,7
Prozent) und des undogmatischen Trotzkisten Olivier Besancenot
(damals 4,3 Prozent) – genau 10 Prozent. Deren Anteil ist in
diesem Jahr ebenso zurückgegangen wie der Stimmenanteil des PCF,
wobei der Rücklauf stärker zu Lasten von Frau Laguiller mit
jetzt nur noch 1,3 Prozent wirkte als zu Ungunsten von
Besancenot (4,1 Prozent).
Alle Varianten
der marxistisch geprägten Linken, die beiden in trotzkistischer
Tradition stehenden Parteien ebenso wie die französische KP,
verloren im April massiv Wähler an Royal und in geringerem Mabe
auch an Bayrou. Dass der 33jährige Briefträger und studierte
Historiker Besancenot sich dabei besser zu behaupten verstand
als die pensionierte Bankangestellte Arlette Laguiller (67) und
in absoluten Zahlen gemessen sogar hinzugewann – mit 1,5
Millionen Stimmen gegenüber 1,2 Millionen vor fünf Jahren, bei
gleichzeitig stark gestiegener Wahlbeteiligung und darum
geringerem Prozentergebnis – liegt vor allem daran, dass er neue
WählerInnen gewinnen konnte. Vor allem aus den jungen und sehr
jungen Generationen, aus den Milieus der
„globalisierungskritischen“ Linken und der sozialen Bewegungen.
Dort stand er zwar in Konkurrenz mit dem parteilosen
Linkspopulisten und früheren „Bauernrebellen“ José Bové, der ihm
aber letztendlich nicht gefährlich werden konnte, da er – nach
einem eher konfus wirkenden und schlecht konzipierten Wahlkampf
– seinerseits nur 1,3 Prozent erhielt.
LCR und LO: Die L-Gruppen
Wahrscheinlich
hat zudem noch eine Umschichtung von Wählerstimmen zwischen den
beiden Formationen der auberparlamentarischen Linken stattgefunden. Bei ihrer sechsten
und letzten Präsidentschaftskandidatur hat Laguiller den Preis
dafür bezahlt, dass ihre Partei Lutte Ouvrière (LO,
Arbeiterkampf) sich sowohl aus den Mobilisierungen gegen Le Pen
zwischen den beiden Wahlgängen 2002, als auch aus dem
Abstimmungskampf der Linken gegen den EU-Verfassungsvertrag von
2005 weitgehend herausgehalten hat. Anders als die aus der
französischen 1968er Revolte heraus entstandene Ligue Communiste
Révolutionnaire (LCR), der Besancenot angehört, setzt LO – deren
Vorläuferorganisation Voix ouvrière (Arbeiterstimme) im Mai 68
schon seit zwei Jahrzehnten existierte – seit jeher stärker auf
Alleingänge. Und darauf, in allmählicher Kleinarbeit aus den
Betrieben heraus eine „neue Arbeiterpartei“ aufzubauen, die
Arlette Laguiller als eine Art Neubelebung der KP der 20er Jahre
beschreibt. Hingegen setzt die LCR, je nach Periode mal mehr und
weniger erfolgreich, darauf, unterschiedlichste soziale
Bewegungen aufzugreifen, sich in ihnen zu verankern und sie
politisch zu radikalisieren: Streikbewegungen, aber auch Jugend-
und Studierendenproteste, Antirassismus, Antimilitarismus,
Trikont-Solidarität, ökologischer und antinuklearer Protest.
Ihre trotzkistische Konkurrenz wirft ihr deshalb Opportunismus
vor, da „die Ligue“ – wie sie kurz genannt wird - den Weg der
leichteren Verankerung wähle, aber nicht genügend auf die
Kernarbeiterschaft als „strategisch entscheidende Klasse“
abziele. Anders als Lutte Ouvrière ist die LCR durchaus auch zu
theoretischen Lockerungsübungen bereit, etwa zu einer Kritik an
der historischen Rolle Trotzkis beispielsweise während der
Niederschlage der Kronstadt-Revolte 1921, die kontrovers
diskutiert wird. In seinem 2001 veröffentlichten Buch Révolution
hatte Besancenot postuliert, auch „libertäre Kommunisten“ – die
sich eher in anarchistischer Tradition verstehen, aber den
Marxismus als theoretisches Instrument akzeptieren – müssten
ihren Platz in seiner Organisation haben.
Bei den
Parlamentswahlen dürfte der Effekt des „kleineren Übels“ zwar
weiterhin wirken, aber nicht in eben so starkem Ausmab
wie zuvor bei der Präsidentschaftswahl. Zumal das Gesamtergebnis
schon von vornherein feststehen dürfte: Niemand rechnet mit
einem Wahlsieg der französischen Sozialdemokratie. Letztere ist
nicht allein durch die Niederlage ihrer Kandidatin Royal
gebeutelt worden ist, sondern stärker noch durch die Tatsache,
dass der neue Präsident Sarkozy ihr mehrere seiner derzeitigen
Minister abwerben konnte. Dass es eine massive „blaue Welle“
geben wird, gilt also als ausgemachte Sache – blau ist die Farbe
der konservativen Regierungspartei UMP -, allein ihr Ausmab
steht noch in Frage. Erneut dürfte die Furcht vor dem totalen „UMP-Staat“
nunmehr einige Wählerinnen und Wähler von der Stimmabgabe für
kleinere Parteien, weiter links, abhalten und der
Sozialdemokratie in die Arme treiben. Allerdings wirkt dieses
Phänomen nunmehr schwächer als bei der Wahl des
Staatsoberhaupts, da die politische Tendenz in groben Zügen
ohnehin feststeht und unabänderlich erscheint. Ferner spielt die
stark personifizierte Furcht vieler Anhänger der Linken vor
Nicolas Sarkozy, der nicht persönlich bei den Parlamentswahlen
kandidiert, keine so starke Rolle wie bei der
Präsidentschaftswahl. Und die Furcht vor dem rechtsextremen
Front National (FN) überhaupt keine, denn auch diese Partei ist
nunmehr in eine Krise gerutscht. 88 Prozent ihrer Anhänger
finden im übrigen derzeit Präsident Sarkozy zu Beginn seiner
Amtszeit gut, so dass die extreme Rechte derzeit nicht aus dem
Schatten des neuen Staatschefs herauszutreten vermag.
Trotzdem
dürften am Sonntag die Bäume für die verschiedenen Linkskräfte,
die neben dem Parti Socialiste (PS) zur Wahl antreten, nicht in
den Himmel wachsen. Denn für die beiden trotzkistischen Parteien
etwa sind die Parlamentswahlen kein sonderlich gutes Terrain. In
den letzten Jahren haben sie es zwar – erstmals in der
Geschichte – vermocht, die französische KP bei Wahlen zu
überflügeln, und insbesondere schon zum zweiten Mal
hintereinander bei der Präsidentschaftswahl. Noch aber ist ihnen
nicht der Sprung zu echten „Massenparteien“ gelungen, was ihre
Mitgliederzahl und damit ihre konkrete örtliche Verankerung in
ganz Frankreich betrifft. Deswegen sind auch ihre
Parlamentskandidaten wesentlich weniger bekannt als ihre durch
die Medien prominent gewordenen Gallionsfiguren, Besancenot
respektive Laguiller.
Beide Parteien,
LCR und LO, dürften je rund 3.000 Mitglieder haben. Die LCR lag
vor der Präsidentschaftswahl knapp unter dieser Zahl,
verzeichnet jedoch seit dem relativ guten Abschneiden ihres
Kandidaten Besancenot am 22. April einen stark steigenden
Zuwachs. Lutte Ouvrière beanspruchte kürzlich offiziell „8.000
Beitragzahlende“, aber diese Zahl dürfte in Wirklichkeit weit
übertrieben sein. Vor diesem Hintergrund dürften die Ergebnisse
ihrer lokalen ParlamentskandidatInnen für beide Formationen
hinter denen ihrer jeweiligen Präsidentschaftskandidaten
zurückbleiben. Gerechnet wird derzeit mit rund 3 Prozent für die
auberparlamentarische
marxistische Linke.
Vergangene
Woche hat Olivier Besancenot seine Absicht ausgerufen, eine
breitere „neue Partei“ auf der radikalen Linken – deren Gründung
durch die Wahlergebnisse seiner Präsidentschaftskandidatur
ermutigt worden sei – zu schaffen. Deren genauere Konturen sind
aber in den Reihen der LCR, wo das Fraktionsrecht garantiert ist
und es drei gröbere
politische Strömungen gibt, umstritten. Manche fordern vorrangig
den Zusammenschluss der „revolutionären Marxisten“, während
andere Stimmen eine breiter gefasste linke Partei unter
Einschluss bisheriger Mitglieder der KP, der
„globalisierungskritischen“ Linken, ja unter Umständen sogar des
Parti Socialiste fordern.
KP: Mitgliederschwund oder Überalterungsproblem
Die
französische KP hat hingegen andere Probleme. Nach wie vor ist
sie zwar eine mitgliederstarke Kraft: Im Jahr 2005, aus dem die
letzten verfügbaren Zahlen stamme, beanspruchte sie offiziell
noch 134.000 Mitglieder zu haben. Das wäre damals eine höhere
Mitgliederzahl als jene der Sozialdemokratie gewesen, denn der
PS hatte bis im vorigen Jahr noch rund 120.000 Mitglieder – hat
diese Zahl aber im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfs, durch
„Schnuppermitgliedschaften“ und kostengünstige Beitritte im
Internet, auf das Doppelte steigern können. Diese neue
Mitgliedschaft des PS ist aber weitgehend „künstlich“ und beruht
nicht auf politischer Erfahrung oder Bereitschaft zum
Engagement, sondern auf Neugier, einem Medienhype und der
Leichtigkeit des Mausklicks im Internet. Der Parti communiste
dagegen ist eine echte Mitgliederpartei aus historischer
Tradition, hat aber andere Probleme, namentlich das einer
zunehmenden Überalterung seiner Beitragszahler und – damit
zusammenhängend – der Häufung von Karteileichen. Real dürfte
seine Mitgliedschaft zwischen jenen 53.000, die sich bei einer
Urabstimmung 2002 beteiligten, und den 93.000 Teilnehmern an der
innerparteilichen Kandidatenwahl im vorigen Herbst liegen.
Und dann
stellt sich die Frage nach seiner künftigen Strategie, die eng
mit jener des längerfristigen politischen Überlebens verknüpft
ist. Auf zwei Klippen steuert die Partei in nächster Zukunft
unmittelbar zu: Zunächst einmal möchte sie dringend dafür sorgen
dafür sorgen, dass sie ihren Fraktionsstatus in der
Nationalversammlung behält. Denn daran allein hängen 1,6
Millionen an öffentlichen Mitteln für ihre Parlamentsarbeit, die
Existenz einer Fraktion vorausgesetzt. Dafür benötigt die Partei
mindestens 20 Abgeordnete, derzeit liegt sie noch knapp über
dieser Schwelle. Wahrscheinlich wird sie dabei aber einen
Fehlschlag erfahren, derzeit werden ihr zwischen 4 und 12
Abgeordnete in der künftigen Nationalversammlung prognostiziert.
Danach bleibt ihr nur noch, bei den Kommunalwahlen zu Anfang
2008 einige Rathäuser zu „behalten“ – derzeit regiert der PCF
noch um die 30 Rathäuser in mittelgroben
Städten, aber nur eine Kommune von über 100.000 Einwohern
(Calais). An beiden Ebenen hängt nicht nur ein Gutteil des
Prestiges der Partei, sondern auch – ganz banal – ein
beträchtlicher Teil ihrer Finanzquellen. Noch verfügt die
französische KP über 12.000 gewählte Mandatsträger, auf
nationaler Ebene, in Rathäusern und Kommunalparlamenten. Alle
sind laut den Parteistatuten dazu verpflichtet, die Gesamtheit
ihrer Diäten an die KP abzuführen, die wiederum den politischen
(Vollzeit- oder Teilzeit-)Hauptamtlichen unter ihnen das Pendant
eines Facharbeiterlohns zukommen lässt. Aber was passiert, wenn
diese Zahl ihrer Mandatsträger sich verringert?
Nur keinen Ärger mit der Sozialdemokratie
Um dieses
Problem zu lösen, setzt die Parteiführung darauf, es sich nicht
auf Dauer mit der französischen Sozialdemokratie zu verscherzen.
Denn von der Möglichkeit, mit ihr Wahlabkommen zu schlieben
– entweder im Vorfeld einer Wahl, oder auch zwischen ihren
beiden Durchgängen – hängt vielerorts die Möglichkeit für die KP
ab, einen Wahlkreis oder eine Kommune zu halten. Würden die
PS-Sozialisten gewichtige Gegenkandidaten zu ihren eigenen
BewerberInnen aufbieten, wäre es damit an den meisten Orten
vorbei. Die Bereitschaft seitens des Parti Socialiste, Rücksicht
darauf zu nehmen, ist jedoch im allgemeinen gesunken. Zumal seit
der Wahlniederlage Ségolène Royals die Parteirechte mächtig in
die Offensive gegangen ist – ihr zufolge wurde die Wahl „nicht
links, sondern in der Mitte verloren“ , und der künftig zu
umwerbende Bündnispartner muss das christdemokratisch-liberale
Zentrum unter François Bayrou anstatt der KP sein. Schon im
Vorfeld der Parlamentswahl vom Sonntag hat die Sozialdemokratie
kein frankreichweit geltendes Abkommen mit der KP zur Aufteilung
der Wahlkreise geschlossen, auch mit den inzwischen völlig
marginalisierten Grünen übrigens nicht, anders als in der
Vergangenheit. Abzuwarten bleibt, wie es sich damit in der
kommenden Woche, also zwischen den beiden Wahlgängen verhält. In
die Stichwahl können alle jene KandidatInnen einziehen, die im
ersten Wahlgang durch mindestens 12,5 Prozent der in die
Wählerlisten eingetragenen Wahlberechtigten gewählt worden sind
– das entspricht mal eher 15, mal eher 18 Prozent der
abgegebenen gültigen Stimmen. Aber infolge von Verhandlungen
zwischen den Linkskräften dürften vielerorts die
aussichtsloseren BewerberInnen zugunsten des bestplatzierten
Bewerbers auf der Linken zurückgezogen werden. Abzuwarten
bleibt, ob und inwiefern es zu Rückzügen sozialdemokratischer
Kandidaturen zugunsten der KP kommen wird.
Welche strategische Option?
Unter dem Druck
einer zunehmend auf Bündnispartner zu ihrer Rechten schielenden,
und historische Allianzen tendenziell aufgebenden
Sozialdemokratie bleiben im Kern zwei strategische Optionen
übrig. Entweder lässt sich eine auberinstitutionelle
Strategie einschlagen, die den Bruch mit der in die
wirtschaftsliberale „Mitte“ rückenden Sozialdemokratie, damit
aber auch den Verzicht auf bestimmte institutionelle
Machtbastionen in Kauf nimmt. Ähnlich, wie die beiden
trotzkistischen Parteien dies tun. Oder aber dieses Risiko wird
als zu hoch bewertet. Damit bleibt die Partei aber auf ihre
„Bündnisfähigkeit“ gegenüber der Sozialdemokratie, und bis zu
einem gewissem Grade auf deren Wohlwollen angewiesen. Dies koste
was es wolle anzustreben, dessen „verdächtigen“ viele
potenzielle BündnispartnerInnen auf der Linken die KP, oder
jedenfalls ihre Führung. Darin liegt einer der – in Wirklichkeit
vielfältigen – Gründe dafür, warum das von mehreren Seiten
angestrebte „anti-neoliberale Bündnis“ auf der Linken im Vorfeld
der diesjährigen Präsidentschaftswahl nicht zustanden kommen
konnte. Andere Ursachen, vom Strategiestreit innerhalb der LCR –
die mehrere grobe
Tendenzen aufweist, die alle eine „neuere, breitere Partei“ auf
der radikalen Linken anstreben, sich aber darüber uneinig sind,
wie ihre Konturen aussehen sollen und bis wohin sie reichen kann
– bis zum starken Ego des Kandidaten José Bové, spielten dabei
freilich ebenfalls eine Rolle.
Wie es nun in
Zukunft weitergehen soll, darüber streiten sich innerhalb der KP
ebenfalls die Geister. Historisch gab es seit dem vorigen
Jahrzehnt drei gröbere
„Pole“. Auf der einen Seite die „Orthodoxen“ sowie die so
genannten Marchaisianer – Anhänger des langjährigen
Generalsekretärs George Marchais (1972 bis 1994), die die
Auffassung vertreten, aufgrund des 1994 proklamierten Bruchs mit
dem Parteimodell der sowjetischen Ära und der Dritten
Internationale sei eine schädliche Aufweichung der
politisch-ideologischen Grundlagen eingetreten. Anhänger dieses
Pols vertreten die Auffassung, würde die KP nur zu ihren
historischen basics zurückkehren, statt den „Moden der Zeit“
hinterherzulaufen, könne sie auch wieder tendenziell an ihre
alte Rolle und Gröbe
anknüpfen. Auf der anderen Seite standen die Refondateurs oder
„Neugründer“. (Nicht zu verwechseln mit den Rénovateurs oder
„Erneuerern“, welche die französische KP um 1987/88 verlieben
und damals die Präsidentschaftskandidatur von Pierre Juquin
unterstützte, der jedoch nur 2 Prozent der Stimmen erhielt.
Juquin wurde später Grünen-Mitglied und tauchte im Jahr 2006 als
Unterstützer des sozialdemokratischen Anwärters auf die
Präsidentschaftskandidatur Laurent Fabius wieder auf; infolge
des Scheitern des früheren Premierministers beim
innerparteilichen Referendum des PS mochte Juquin jedoch nicht
die Kandidatur der schlechten Blair-Kopie Ségolène Royal
unterstützen.) Diese Refondateurs verfochten, und verfechten
noch immer, die Auffassung, das überkommende Parteimodell – als
„monolithische Kraft“, nach auben
hin nicht pluralistisch und ohne erklärtes Fraktionsrecht – sei
die Ursache fast aller Übel. Dieses sei daher vorrangig zu
überwinden, zugunsten eines relativ breiten und pluralen linken
Bündnisses. In der Mitte zwischen beiden Polen stand das Gros
des Parteiapparats, der eine begrenzte, aber kontrollierte
Öffnung der KP hin zu anderen linken Strömungen – die auberhalb der Traditionslinie der Dritten Internationalen stehen
– anstrebte.
Letztere alte
Mittelstömung wiederum hat sich jetzt in zwei Unterpole zerlegt:
Die Anhänger des vormaligen Parteivorsitzenen und
Präsidentschaftskandidaten Robert Hue (1994 bis 2002) streben
ein privilegiertes Bündnis mit der Sozialdemokratie an, das
einen Vorrang für „Regierungsfähigkeit“ impliziert. Hue hielt
sich im diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf des PCF stark
zurück, sab
jedoch während der Abschlussveranstaltung im Wahlkampf der
rechtssozialdemokratischen Kandidatin Ségolène Royal – am 1.
Mai, zwischen den beiden Durchgängen – auffällig platziert unter
den Kameras. Ein ehemaliger „rechter Arm“ Hues, der frühere
Transportminister Jean-Claude Gayssot (1997 bis 2002), tritt
sogar dafür ein, dass die französische KP in einer neuen Partei
gemeinsam mit Sozialdemokraten aufgeht, wie in ‚Le Monde’ vom
09. Juni nochmals bekräftigt wird. Hingegen setzte die
Hauptfraktion in der Parteiführung, unter ihrer Vorsitzenden
Buffet, auf ein „anti-neoliberales“ Bündnis, das jedoch durch
eine Kandidatin oder einen Kandidaten der Partei selbst bei der
Präsidentschaftswahl vertreten werden sollte – im Sinne eines
Kurses der kontrollierten Öffnung. Als das Bündnis dann jedoch
im Dezember vergangenen Jahres platzte, zog die Buffet-Fraktion
die Eigenkandidatur der Partei durch, bemühte sich freilich um
Unterstützung für selbige aus anderen Teilen der Linken.
Man kann sagen,
dass das Idealbild der Buffet-Fraktion in jenem Auftreten liegt,
das die französische KP vor den Regionalparlamentswahlen im März
2004 wählte: Damals stellte sie Listen auf, die zwar solche der
KP waren und (im Raum Paris) durch ihre Chefin Marie-George
Buffet angeführt wurden, auf denen aber auch parteilose
KandidatInnen standen. Manche von ihnen, wie die frühere
gewerkschaftliche und Arbeitslosenbewegungs-Aktivistin Claire
Villiers, waren zuvor in den sozialen Bewegungen bekannt
geworden. Als strukturierte politische Kraft stand zwar
eindeutig die KP hinter diesen Listen, aber als Signal der
„Offenheit“ trugen sie einen anderen Namen: ‚Gauche populaire et
citoyenne( sinngetreu: ‚Linke der kleinen Leute und der
Bürgerrechte’). Hingegen läge das Leitideal der ‚Refondateurs’-
oder ‚Neugründer’-Strömung um den früheren ‚L’Humanité’-Chefredakteur
Pierre Zarka, den Historiker Roger Martelli u.a. eher in einem
heterogeneren anti-neoliberalen Bündnis - wie jenem, das sich
vor der jüngsten Prâsidentschaftswahl rund um José Bové scharte,
nachdem die „Einheitskandidatur“ nicht zustande gekommen war.
Unter den, politisch ziemlich uneinheitlichen, UnterstützerInnen
Bovés fanden sich auch viele bisherige KP-‚Neugründer’.
Vorläufiges Fazit
Diese Schwenks,
taktischen Manöver und auch die enttäuschten Hoffnungen auf
manchen Seiten haben vielerorts ihre Spuren hinterlassen. Bei
der französischen KP hat die Fraktion der refondateurs ihre
sämtlichen Sitze in der Parteiführung daraufhin geräumt, als das
Scheitern der Pläne für eine „anti-neoliberale
Bündniskandidatur“ bekannt geworden war. Auch bei der LCR hat
eine starke innerparteiliche Minderheit, die zumindest zeitweise
über 30 Prozent der Organisation repräsentierte, ihrer Leitung
einen zu kompromisslosen Kurs etwa gegenüber der KP attestiert
und ihr das Scheitern der Bündnispläne mit angelastet. Aus
beiden Lagern rekrutierten sich in der Folge viele aktive
UnterstützerInnen der Eigenkandidatur José Bovés. Aber dieser
wiederum hat nicht nur ein schlechtes Ergebnis hingelegt,
sondern auch Teile seiner politischen Freunde enttäuscht, als er
kurz nach dem ersten Wahlgang ein Angebot der französischen
Blair-Kopie Ségolène Royal annahm. Diese hatte Bové angeboten,
in ihrem Namen einen Untersuchungsbericht über „Globalisierung
und Ernährungssouveränität“ zu erstellen, worauf der frühere
Bauernrebell bereitwillig einging.
Teile der
Linken liegen seitdem in Scherben. Die „herkömmlichen
Parteistrukturen“, die etwa Bové im Wahlkampf als
Verantwortliche für das Nichtzustandekommen einer
Bündniskandidatur gescholten hat, haben sich zumindest vorläufig
durchsetzen können. Bisher hat sich aber auch keine Alternative
zu ihnen erfolgreich herausschälen können.
Editorische Anmerkungen
Den Artikel erhielten wir von Autor am
9.6.07 zur Veröffentlichung.
Eine gekürzte Fassung erschien am Freitag, den
08. Juni in der Tageszeitung ‚Neues Deutschland’.
Das Frankreich der Reaktion. Neofaschismus
und modernisierter Konservatismus von Bernhard Schmid
wird bei Pahl-Rugenstein demnächst als Taschenbuch
erscheinen und in jeden gut sortierten linken Buchhandlung zu
haben sein.
BERNHARD SCHMID, 35,
hauptberuflich Jurist, arbeitet im Nebenberuf als freier
Journalist, lebt und arbeitet seit 12 Jahren in Paris