MSZ 1983 Ausgabe 1

Drittes Reich
DIE LEGENDE VOM WIDERSTAND

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Der bundesdeutsche Nachfolgestaat des Dritten Reichs hat seit Anbeginn den Widerstand gegen den Nationalsozialismus glorifiziert und vergrößert. Aus den paar Sozialdemokraten, Generälen, Studenten, Künstlern und Christen, wegen der bekannten Vorbehalte weniger aus Kommunisten, wurde eine "Widerstandsbewegung", das "andere Deutschland" gemacht. Ganz von selbst stellten sich im Zuge der Vergangenheitsbewältigung immer mehr Figuren aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Wissenschaft und Kunst heraus, die eigentlich auch zu denen gehört haben wollen, die dagegen waren, und sei es nur durch "innere Emigration" und durch taktisch kluges Mitmachen, so daß Schlimmeres verhütet, Menschen gerettet worden sein sollen. Welche Motive diejenigen hatten, die tatsächlich gegen den Nationalsozialismus antraten und dafür großenteils umgelegt wurden; was man von ihren ehrwürdigen nationalen Ideen und ihrer sauberen Moral zu halten hat, darum geht es nur sehr nebenbei. Hauptsache, die deutsche Schuld am mißlungenen Projekt, das immerhin 12 Jahre dauerte, wäre nicht so allumfassend.

Eben weil es auch die guten Deutschen gab, die sich von einem "Hilfsarbeiter" oder "Gefreiten" Ehre, Vaterland, Recht und Ordnung nicht mißbrauchen lassen wollten. Auch nicht das deutsche Volk! Die unbestreitbare Tatsache, daß Hitler sein Werk bis zur "Endlösung" und zum "Endsieg" nur vollbringen konnte, weil die Millionen Deutschen begeistert oder gehorsam oder opportunistisch mitmachten, wird in der deutschen Vergangenbeitsbewältigung zu einer weiteren Rettung deutschen Wesens vor dem Zugriff undeutschen Nazitums ausgebildet. Mit lauter Entschuldigungen des Verhaltens der Massen wird das Kunststück zustandegebracht zu beweisen, daß eigentlich nur eine kleine Horde fanatischer, irrationaler, brutaler Nazis mit dem Führer als Leithammel Deutschland in die Katastropbe führte. Die Deutschen wurden manipulativ verführt, ihr gesunder Nationalismus, ihre Vaterlandsliebe wurde ausgenutzt und mißbraucht, ihre miese wirtschaftliche Lage ebenso. Viele machten eh bloß mit, weil sie sich um Politik nicht kümmerten. Da die Frage: "Wie konnte es dazu kommen, daß so viele...?" keineswegs bei Staat und Staatsbürgern die Gründe für den Übergang zum Faschismus zu suchen gewillt ist, sondern als Vergangenbeitsbewältigung für den Aufbau des neuen Staates daherkommt, gerät die Klärung der Schuldfrage zu einem einzigen Verständnis für das, was das deutsche Volk damals mit sich machen ließ. Oder, was dasselbe, die Deutschen waren fast alle heimliche Widerständler, zumindest aber unbeleckt vom unabendländischen Geist und Tritt des Nazitums. Eine deutsche Legende.

Machtergreifung - zwangsläufig?

"Machen wir uns eines klar: Die Nazis sind nicht zwangsläufig" (wer hat denn das behauptet?) "an die Macht gelangt. Die Republik hätte gerettet werden können - wenn hinreichend viele es mit ausreichendem Willen gewollt hätten. Daß dieser Wille nicht ausreichend bestand, war die Chance Hitlers. Die ‚Machtergreifung', wie es die Nazis nannten, war eher eine Machterschleichung.

Eine Mehrheit hatte man nicht hinter sich - aber auch nicht wirklich gegen sich. ... Hitler und die Seinen waren ja keine Dämonen" (wer hat denn das schon wieder gesagt?), "sondern wild gewordene Spießer, deren Gedanken und Gefühlswelt durchaus nicht außenseiterisch oder exotisch waren, sondern auf perverse Weise volkstümlich." (Willy Brandt)

Solche gedanklichen Verrenkungen sind offenbar notwendig, wenn man von den Gründen für die faschistische Machtübernahme nichts wissen will: Wenn der Wille zur Rettung der Republik ausgereicht hätte... Aber warum hat er nicht ausgereicht, was hat ihn tatsächlich bewegt? Er reichte doch wohl für die Faschisten, warum also "Machterschleichung"? Wo doch viele dafür waren und viele nichts dagegen hatten! Volkstümlich waren die Nazis wirklich, aber nur in Gedanken und Gefühlen, und warum war das pervers?

Jede bekannte Erklärung für den Wechsel damals widerlegt selbst, was man pervers oder unziemliche Machtübernahme nennt. Daß die Weimarer Republik ein schwächlicher Staat gewesen sein soll, die Leute sich von den Neuen eine starke Hand und gescheite Ordnung versprachen, wie es ihnen versprochen wurde, dieser Standpunkt, der den Sieg des Faschismus damit begründet, daß die Republik nicht faschistisch genug gewesen sei, hält den Ruf nach Ruhe und Ordnung nicht für pervers, sondern für einen verständlichen Wunsch des Volkes. Ja, das Volk soll gute Gründe gehabt haben, für die staatliche Neuerung zu sein, die die Nazis anstrebten. Der Nationalismus, der über die Ordnung im Inneren und die Geltung Deutschlands in der Welt enttäuscht war, der geht in Ordnung - Hitler hat ihn schmählich ausgenutzt. Aber konnten das die Leute damals, 32/33, schon wissen?

Die Entschuldigung des deutschen Volkes gelingt über die Formel, daß das Interesse des deufschen Reichs selbstverständlich auch im Interesse seiner Untertanen liegt. Die Mittelmächte haben bedingungslos kapituliert. Deutschland hat eine schmähliche Niederlage erlitten - also war auch der Nationalismus aller Deutschen gedemütigt, zu recht, sagt man, wohlgemerkt. Hitler konnte mit seiner Dolchstoßlegende die nationalen oder jüdischen Schuldigen auffahren und erfolgreich an den Nationalstolz der Deutschen appellieren. Der Diktatfriede von Versailles und die Ruhrbesetzung durch die Franzosen schlugen Deutschland dermaßen, so daß es nur zu verständlich war, wenn Hitler, der Deutschland wieder groß und stark zu machen versprach, Zulauf bekam. Damit sind dann auch noch die Kriegsgewinner in die Reihe der Schuldigen an Hitlers Machtergreifung eingereiht. Waren die Deutschen damit für Hitler? Nein, sie waren einfach Patrioten und fielen so auf die volkstümlichen Nazis herein. Die Rede geht so, als wenn nur enttäuschter Nationalismus sich für Hitlers Staatsprogramm hätte hernehmen lassen; als wenn ein guter Patriotismus von einem Verräter deutscher Ehre und deutschen Stolzes in Anspruch genommen worden wäre. Dabei trat Hitler gerade als Nationalist an, der Deutschland stark und unabhängig von fremden Mächten machen wollte.

Sind so die vielen guten Deutschen vor dem "Hitlerismus" in Schutz genommen als solche, die um Deutschland besorgt waren, während Hitler..., ist die eigentliche Nichtanhängerschaft des Führers schon ziemlich groß geworden. Daß der demokratische Staat und die Republik von Weimar nicht weniger in der Art und Weise, wie er Arbeit und Leben seiner Untertanen für das nationale Wohl "schützt", immer Grund dafür abgibt, daß die Unzufriedenheit der Bürger in nationaler Größe Rettung sieht, wenn die entsprechenden Politiker dies als ihr Programm verkünden, davon will ja tunlichst niemand etwas wissen. Das wäre ja eine Vergangenlieitsbewältigung, die die demokratische BRD schlecht aussehen ließe. So sind es dann vor allem die damalige Wirtschaftskrise und die riesige Arbeitslosigkeit, Hunger und Not, die das erste verständnisvolle "Argument" abgeben dafür, daß Millionen Deutsche dem Führer begeistert oder einfach so in den Sattel halfen. Adolf Hitler hat die Not der Leute ausgenutzt, ihnen wieder Arbeit und Suppe versprochen, schließlich sogar hier schlägt die Pseudokritik in Bewunderung um -, die Arbeitslosen tatsächlich von der Straße geholt und im Arbeitsdienst an Autobahnen und, andere Rüstungsproduktionen gestellt, sie mit ‚was zum Leben' versorgt. Wieder die Entschuldigung des untertänigen Volks, sowie die mehr oder weniger offene Rechtfertigung der faschistischen Machtergreifung. Wo gibt es denn die richtige Kritik am damaligen Arbeitsdienst! Wer kritisieit denn den nationalistischen Kardinalfehler, aus der Not, die einem der (Weimarer) Staat in Sicherung der segensreichen kapitalistischen Produktionsweise beigebracht hat, den Schluß zu ziehen, daß derselbe Staat unbedingt stärker, totaler, mit einer Führung ausgestattet gehöre, weil das auf jeden Fall Arbeit erhoffen lasse - egal, ob der nächste Krieg schon so gut wie fest steht? Wer kritisiert schon den untertänigen Opportunismus, der zur Kenntnis nimmt, daß jetzt nicht mehr der Brüning, sondern der Hitler Reichskanzler ist - "mal sehen, vielleicht nicht schlecht".

Die bundesdeutsche Vergangenheitsbewältigung hat in der damaligen Not der Leute den Punkt gefunden, sich die Machtergreifung zu erklären, ohne Hitlers Programm anzugreifen, Verständnis für die Haltung der Massen zu zeigen, ohne ihren untertänigen Nationalismus zu kritisieren. Das Volk der Arbeitslosen war anfällig für das Versprechen Hitlers, ihm wieder den (Arbeits-)Dienst am Staat zu ermöglichen. Das sei nur zu menschlich, aber nie und iummer mit einer Unterstützung des menschenverachtenden nationalsozialistischen Unrechtssystems zu verwechseln.

Die Volksgemeinschaft - war gar nicht so.

Die weitverbreitete Standardwürdigung des Faschismus: Trotz allem, trotz des Kriegs, der Sache mit den Juden und so, die Arbeitslosen hat er von der Straße geholt, Autobahnen hat er gebaut, die vielen Vergewaltigungen gab's damals auch nicht - diese Verrücktheit, als Untertan, sogar als betroffener Kriegsteilnehmer dem Dritten Reich ausgerechnet in dem Genannten seine gute Seite abzugewinnen, wird gern dazu benutzt, sich das Mitmachen zu erklären, ohne daß die Deutschen in ihrer Mehrzahl tatsächlich hinter dem Programm und den Ideen des Nationalsozialismus gestanden hätten. Brot und Arbeit für jeden, damit habe sich der Führer, der doch sehr bestimmt mit Opfer und Dienst und Kampf fürs Vaterland für sich warb, die Gefolgschaft erkauft. Sie sei also gar keine echte gewesen, so als reiche der brave Dienst für Wirtschaft und Nation nicht für die totalen Zwecke des Staates der Nazis ebenso wie für die einer erfolgreichen Demokratie a la BRD! Man will unbedingt herausstreichen, wie normal, also nicht nazistisch verseucht das Volk - bis auf die fanatischen Ausnahmen - geblieben sei. Gewisse Ideen von deutscher Volksgemeinschaft seien auch im Volk verbreitet gewesen, die zu verbreiten sei Hitlers Trick gewesen. Andere aber wie die Rassenlehre, die Ideologie vom Kampf als nationalem Lebenszweck, seien, obwohl viele auf die Juden nicht gut zu sprechen gewesen seien, auf keinen fruchtbaren Boden gefallen. Die Leute hätten sich um die Weltanschauung der Nazis, um den ganzen pompösen Rummel mit und um den Führer wenig gekümmert. Begeisterung hätte Hitler bloß wegen seiner Rhetorik, seiner massenwirksamen Reden erzeugt. Sicher, die Jugend habe schon gern den zackigen Kurs mitgemacht, aber von der Jugend sei ja eh nichts anderes zu erwarten. Viele hätten nur aus Opportunismus oder weil sie nicht anders könnten, das Parteibuch genommen (wie z.B. der Bundespräsident Carstens, der sonst sein Jurastudium nicht hätte durchführen können zu dem Zwecke, seiner Mutter zu helfen). Daß Deutschland wieder etwas darstellte in der Welt, das habe natürlich befriedigt, das sei ja auch normal, aber dabei waren sie doch nur gute Deutsche. Viele, mehr als man denkt, hätten doch verfolgte Juden oder Kommunisten versteckt oder in ihrem Beruf, ohne aufzufallen, von Verfolgung bedrohten Kollegen geholfen, was oft nur mit überzeugend dargestellter Linientreue möglich gewesen wäre. Von den Massenmorden an den Juden und anderen haben die meisten lange nichts gewußt, und als dann mehr durchsickerte, hätte man eh nichts mehr tun können. Gewalt und Terror der Nazis waren zu groß, als daß die vielen Gegner des Regimes sich regen konnten.

Mag ja sein, daß der Normalbürger einiges nicht wußte, aber reichte nicht das, was er wußte? Und kann ein ganzes Volk die Anstrengungen und Opfer bis in den Tod an der Front erbringen, nur weil hinter jedem die Knute der Staatsgewalt lauert? Nun, man will eben beweisen, daß das Heer der Diener des faschistischen Staats an der Arbeits- und an d er Kriegsfront letztlich sauber geblieben ist, eigentlich von den unrechtmäßigen und unmenschlichen Machenschaften der Nazis nichts wissen wollte. Bloß mitgemacht hat die Mehrheit.

Krieg - nichts ging mehr

Daß man ausgerechnet von Hitlers Kriegserfolgen, von seinen Blitzkriegen beeindruckt war, diese nationalistische Begeisterung gilt als normal. Es war wieder eine von den Leistungen des Dritten Reichs, auf die die betroffenen Bürger selbstverständlich mit Stolz reagieren mußten, die "ganz normalen Deutschen", Faschisten sind sie ja alle nicht gewesen. Das Schema geht so: Erst war man von den Siegen Deutschlands beeindruckt, die natürlich nicht der Gefreite Hitler, sondern die deutsche Wehrmacht errungen hatte. Dann merkten alle möglichen Leute so mit Beginn des Rußlandfeldzugs, daß am Faschismus was faul war, weil man im Nachhinein zu wissen glaubte, daß er mit dem Krieg gegen Rußland Deutschland in die Katastrophe führen würde. Schließlich nach Stalingrad, nach der ersten großen Niederlage, war man schon ganzer Antifaschist. Nach dem Krieg kann man die Menschen gar nicht zählen, die alle schon viel früher gefühlt haben, daß das System der Nazis nichts taugte, die alle schon heimlich dagegen waren. Die Zeugnisse bundesdeutscher Politiker sind repräsentativ für diese Heuchelei. So wie der Exkanzler Helmut Schmidt nach anfänglicher soldatischer Begeisterung irgendwann die Erleuchtung über die Abgründe des Nationalsozialismus bekommen haben will, genauso will auch sein Parteigenosse Egon Bahr erwischt worden sein.

"Aber dann wurde Polen erobert in 14 Tagen, und ich war begeistert und beeindruckt. Ich wußte doch gar nicht, was in Polen passiert war. Und ich fand es unglaublich: in sechs Wochen Frankreich - besetzt! Das war ja schneller als 1870/71, nicht!? Und von dem Versuch 1914 bis 1918 ganz zu schweigen. Und dann Norwegen und Griechenland, das war schon ein bißchen schwerer, aber immerhin. Mein Stolz auf die Leistung der deutschen Wehrmacht war größer als das Hakenkreuz, das darüber stand....

Ich weiß noch genau, es war ein Sonntag, meine Eltern wären weg, als ich zum erstenmal im Rundfunk die Rußlandfanfare hörte. Der Einmarsch in die Sowjetunion! An einem Sonntagvormittag.

Und da überkam mich auf einmal das Gefühl, der Raum würde unermeßlich groß und hallig und zitterte. Da wußte ich, das ist der Anfang vom Ende." (Egon Bahr, Was wird aus den Deutschen?)

Am Krieg, den die Nazis anzettelten, sollen endgültig den meisten die Augen aufgegangen sein - als klar war, daß er verloren ging. Eine feine Gegnerschaft gegen den Faschismus! Nachdem erst die Westmächte als Schuldige aufgeführt werden, weil sie sich Hitler gegenüber zu nachgiebig gezeigt und die militärische Auseinandersetzung nicht zügig vorbereitet hätten, geht die westdeutsche Vergangenheitsbewältigung dazu über, den Zweiten Weltkrieg in die Seite des faschistischen Raubkriegs und seiner Greueltaten und die Seite der Durchführung durch tapfere deutsche Soldaten, die nur für das Vaterland kämpften, zu verdoppeln. Über die Trennung der Politik - die war böse, weil die Nazis sie machten - vom Militär, das seinem Dienst am Vaterland weitgehendst Ehre machte, gelingt es, Millionen Soldaten und Offiziere von der faschistischen Verseuchung freizusprechen, deren Krieg sie führten. Deutsche Soldaten haben die Praktiken der Sonderkommandos zur Erschießung und Liquidierung von Juden und Kommunisten für unsoldatisch gehalten; eine Menge hat sich geweigert, dazu Hilfsdienste zu leisten; einige waren dagegen, daß die Opfer nicht auf humane Weise erschossen wurden,

"da im Falle anderer Tötungsarten die seelische Belastung für das Exekutionskommando zu stark gewesen wäre" (irgendein Kommandeur);

es gab sogar einen Extra-Befehl, der die Teilnahme von Soldaten aus Sensationslust an den Massenliquidierungen unterband; ganz viele sollen von diesen Kriegsverbrechen dann auch wieder kaum etwas gewußt haben. Ja die deutschen Soldaten waren in ihrer Mehrheit gute Soldaten und keine Anhänger des verbrecherischen Systems. Sie taten ihre kriegerische Pflicht - was sollten sie auch gegen die Auswüchse unternehmen können?

Eine Frage, die die deutsche Wehrmacht im Prinzip von jeder Schuld befreit, weil in ihr Befehl und Gehorsam gelten, weil zudem Offiziere und Soldaten, die eigentlich die verbrecherische Seite des Kriegs schon erkannt hätten, in dem Gewissenskonflikt gestanden haben sollen, daß sie ja den soldatischen Eid auf den Führer geschworen hatten. Am Ende hält sich das feine antifaschistische Urteil, daß nicht die deutsche Wehrmacht, sondern der untaugliche Oberbefehlshaber Hitler den Krieg verloren hat - eine bundesrepublikanische Dolchstoßlegende. Die Legenden um Stalingrad sind bekannt: Wenn der Führer nicht..., dann...; wenn Manstein schneller gewesen wäre.... Intimer aber noch sind die Gerüchte heute, nach Stalingrad hätten die Nazis die Unterstützung durch das deutsche Volk endgültig verloren. Drei Jahre Krieg sollen dann nur noch mit lauter unwilligen Deutschen geführt worden sein, denen der Terror der Nazis keinen anderen Ausweg ließ.

Eine fiktive Frage, die der Form nach so gern an das Dritte Reich. gestellt wird, kann man schon aufwerfen: Was wäre gewesen, wenn der GröFaZ den Krieg nicht verloren hätte? Wie sähe dann heute die Vergangenheitsbewältigung aus? - So aber, da Deutschland am Ende total am Boden lag und rein gar nichts mehr zu sagen hatte, hat man für den neuen deutschen Staat den Verbrecher Hitler und seine ruchlosen Kumpane zu undeutschen Entgleisungen erklärt, die die Deutschen mit allerlei erlaubten und unerlaubten Machenschaften mitzogen, das deutsche Wesen aber letztlich nicht betören konnten. Es genas nachher ja auch sehr schnell wieder.