Kommentare zum Zeitgeschehen
Karitative Selbstbedienungsläden oder: Wie die Maden im Speck!

von Tim Blaschke

05/2020

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Den Südhessischen AWO-Skandal um persönliche Bereicherungen, Luxus Autos und andere Annehmlichkeiten haben viele noch gut in Erinnerung; nun machen neue Fälle ungerechtfertigter Bereicherung – auf Kosten der Allgemeinheit – die Runde. Ein evangelischer Verein “Wohnraumhilfe“ (12 Mitglieder, hundert Angestellte) der Kirche soll winzige Bruchbuden (8 Quadratmeter) für 900(!) Euro pro Zimmer, im Auftrag der Stadt Frankfurt/ Main, an Obdachlose vermieteten.

Die Tochter des Wiesbadener CDU-Politiker Wolfgang Gores soll jahrelang von der AWO Geld bekommen haben; für was genau die AWO mind.120.000 Euro an die junge Frau gezahlt hat ist völlig unklar.

Auch an die persönlichen Bereicherungen des Führungspersonals im Bereich karitativer Einrichtungen, Organisationen und Vereine – den AWO-Skandal - in Südhessen muss aus aktuellen Anlass am revolutionären Frankfurter 1. Mai erinnert werden; bspw. an den “Selbstbedienungsladen der Genossen“: Die AWO Hessen-Süd mit den Ortsverbänden Frankfurt/ Main und Wiesbaden.

Das Phänomen der Raffgier betrifft oftmals MitarbeiterInnen im mittleren und gehobenen Management von sozialen Organisationen und Vereinen. Die monetären Versorgungsleitungen reichen diesbezüglich über Juristen, Notare bis in die Politik. Karitatives Führungspersonal, dass den ehrenamtlichen (welche oftmals keinerlei Aufwandsentschädigungen erhalten) MitarbeiterInnen auf die Schultern klopft und vom eigenen Personal Bescheidenheit einfordert während gleichzeitig persönliche Arbeitseinkünfte von mehreren hunderttausend Euro recht angenehme Gedanken erzeugen. Diese “Maden im Speck“ haben kein Interesse daran, dass sich die herrschenden Verhältnisse ändern, weil sie davon hervorragend profitieren!

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