Liebe Kolleginnen und Kollegen
im
Herbst 2015 kam er ans Tageslicht, der kriminelle
Betrug des VW-Konzerns mit manipulierten Abgaswerten.
Der verharmlosende Begriff „Abgas-Skandal“ geistert
seitdem durch die Medien – als handle es sich nur um
einen von vielen Skandalen. Seinen Betrug verkaufte
VW der Belegschaft gar als ‚Coup gegenüber
der amerikanischen Automobil-Konkurrenz‘. Und die
Belegschaft sollte sich dafür hergeben, dem
Konzernvorstand beizustehen.
Ausgerechnet Kolleginnen und Kollegen, die die
kriminellen Machenschaften anprangern und ernsthafte
Konsequenzen fordern, werden jetzt attackiert und
demagogisch verantwortlich gemacht für die
Vernichtung von Arbeitsplätzen.
Der
VW-Konzern spielt die Dimension seines menschen- und
umweltverachtenden Vorgehens bewusst herunter. In
Komplizenschaft mit der Bundesregierung, der EU – und
mit Unterstützung der rechten Gewerkschaftsführung.
Die Verantwortlichen in Chefetagen und Ministerien
spielen die Ahnungslosen und lügen das Blaue vom
Himmel herunter. Kleine Ingenieure werden bezichtigt
und entlassen. Offiziell nachgewiesen ist
mittlerweile: Martin Winterkorn, ehemals
Vorstandsvorsitzender, wusste bereits im Mai 2014
vollständig Bescheid über VWs kriminelle
Machenschaften und die Ermittlungen in den USA. Und
seine Schlussfolgerung? Er und der Vorstand ließen
die Manipulationssoftware sogar noch verfeinern und
bei einer Rückrufaktion von 500 000 Autos in den USA
im Dezember 2014 Updates aufspielen. Doch damit sind
sie gescheitert.
Berthold Huber, ehemaliger IGM-Chef und damaliger
VW-Aufsichtsratsvorsitzender, ist damit der offenen
Lüge überführt: Hatte er doch Winterkorn im September
2015 in aller Öffentlichkeit von jeder Verantwortung
freigesprochen. Und das, bevor irgendetwas aufgeklärt
war! Ein Freispruch vor einer Untersuchung? Das macht
vor allem Sinn, wenn er selbst bestens Bescheid
wusste und selbst dick in die Vorgänge verwickelt
ist.
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