trend spezial: Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Politik der ethnischen Teilung
Serbien verscheuert Teile von Trepca

von Max Brym am 18.05.2013

05-2013

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Am 17. Mai wurde bekannt: Das amerikanische Konsortium "New Power Generation" aus den USA schloss mit dem serbischen Ministerium für -Bergbau und natürliche Ressourcen- „ einen Vertrag über technische Zusammenarbeit“ ab. Der Vertrag bezieht sich auf Trepca und Nord Kosova. Details gab der serbische Minister Milan Bacevic nicht bekannt. Der Geschäftsführer von "New Power Generation", der in Indien geborene Chirinjeev Kathuria erklärte: „ Wir arbeiten eng mit dem US Department of State zusammen, um die rechtlichen Fragen zu klären.“ Der Sender Kohavision verlangt gestern Antworten von zwei stellvertretenden Ministerpräsidenten Kosovas von Hajredin Kuqi und Mimoza Kusari-Lila. Allerdings erhielt der Sender keinerlei Antwort. Auch die kosovarische Privatisierungsagentur AKP wusste zu dem in den serbischen Medien veröffentlichtem Deal nichts zu sagen. Der Vorgang belegt eindeutig die Teilung Kosovas. Ein amerikanisches Unternehmen schließt Verträge mit der serbischen Regierung über den Rohstoffgiganten Trepca in Mitrovica ab. Das amerikanische Unternehmen ist keine kleine Klitsche. Die Firma "New Power Generation" ist ein Tochterunternehmen der "New World Telecom“ Diese Firma ist weltweit tätig. Sie ist Partner des größten Telecom Anbieters in Indien.

Gegenwärtig ist „New World Telecom“ einer der größten Anbieter von Internet-Diensten in Großbritannien. Auch in Albanien ist die New World Telecom stark vertreten.

Fazit

Das Kapital kennt keinerlei nationale Grenzen, die Souveränität Kosovas ist dem nach maximaler Verwertung strebenden Kapital egal. Auf der anderen Seite stehen die fundamentalen Interessen der Arbeiterklasse in Kosova. Es ist im Interesse der albanischen Arbeiter und der einfachen serbischen Menschen, die ethnische Teilung der Stadt Mitrovica zu überwinden. Es ist im Interesse aller Menschen in Kosova das ehemalige Kombinat Trepca auf der Basis von gesellschaftlichem Eigentum zu reaktivieren. Es liegt im Interesse der potentiellen Investoren Trepca und vor allen Dingen, die verarbeitenden Sektoren zu zerschlagen. Dem Kapital geht es darum mit wenigen und schlecht bezahlten Arbeitskräften Rohstoffe wie Chrom, Nickel, Blei und Silber, aus Kosova abzutransportieren. Die neoliberalen Regierungen in Prishtina und Belgrad schaffen dazu die nötigen Rahmenbedingungen. Der Privatisierungsprozess muss gestoppt werden. Dazu hat die serbische Regierung aus Kosova zu verschwinden, genauso wie die Regierung Thaci. Die ethnische Teilung Mitrovicas muss überwunden werden. Nur ein vereintes und souveränes Kosova, auf der Basis sozialer Gleichheit ist imstande den Reichtum Kosovas allen zugute kommen zu lassen.

Quellen