BRD-Klassenwirklichkeit
Das Kapital ist zufrieden mit seinen Arbeitskräften und Sozialpartnern.

von
Reinhold Schramm

05/11

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Das deutsche Kapital ist zufrieden mit seinen anpassungsfähigen Arbeitskräften und DGB-Sozialpartnern. China wird zum wichtigsten Exportland.

China, der zweitwichtigste Markt für Deutschlands Familienunternehmen, wird Frankreich als bedeutendsten Absatzmarkt ablösen. So ein Ergebnis einer aktuellen Befragung "Die größten Familienunternehmen in Deutschland - Befragung Frühjahr 2011", der Deutschen Bank, von BDI und Institut für Mittelstandsforschung (IFM Bonn). Befragt wurden rund 400 der 2.688 größten Familienunternehmen in Deutschland.

84,2 Prozent der befragten Familienunternehmen bewerten den Wirtschaftsstandort Deutschland positiv. 23,4 Prozent beurteilen die Attraktivität Deutschlands deutlich höher im Vergleich zum Ausland. - Hierzu beigetragen hat, dass Deutschland hinsichtlich der Lohnstückkosten gegenüber anderen Volkswirtschaften erheblich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen hat. (Anm.: Sozialpartnerschaft zwischen Kapital und Arbeit.)

Die wirtschaftlichen Aussichten für das Jahr 2011 bewerten die Unternehmensleitungen positiv. Für 2011 planen zwei Drittel der befragten Unternehmen (66 Prozent) die Investitionsbudgets zu erhöhen und neue Arbeitskräfte einzustellen (67,4 Prozent).

"Wenn Deutschland im Kern ein starkes Industrieland bleiben soll, wozu die industriellen Familienunternehmen ihren Teil beitragen, dann müssen die Standortvorteile gesichert und ausgebaut werden. Konjunkturell bedingt herrscht derzeit allgemeine Zuversicht. Trotzdem dürfen wir strukturelle Probleme in Deutschland nicht übersehen. Zentral gehören dazu die seit Jahren rückläufigen Investitionen am Standort Deutschland", sagte Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses.

Neun von zehn Familienunternehmen vertreiben Produkte und Dienstleistungen auf internationalen Märkten. Für 35,4 Prozent zählt Frankreich heute zu den drei wichtigsten Absatzmärkten - vor China (27,4 Prozent) und den USA (25,3 Prozent). Indien wird zum fünftwichtigsten Handelspartner aufsteigen. China wird zum wichtigsten Exportland der deutschen Familienunternehmen, vor Frankreich, den USA und Russland. Die Banken in Deutschland haben "die notwendigen Voraussetzungen für das internationale Wachstum deutscher Unternehmen geschaffen", sagte Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank.

Ein Drittel der Unternehmen, die bereits international aktiv sind, wollen auf weiteren Auslandsmärkten aktiv werden. Angeführt wird die Wunschliste der befragten Unternehmen von Indien (19,5 %) und China (16,5 %).

"Die Devise der Familienunternehmen lautet somit: Go East", sagte Prof. Frank Wallau, IFM.

Quellen vgl.:

BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie, 02.05.2011: "Familienunternehmen wollen Exporte steigern".

BDI - Berlin, 2. Mai 2011, Presse-Information. Frühjahrsbefragung der größten Familienunternehmen in Deutschland: Familienunternehmen wollen Exporte steigern / Indien ist Wachstumsmarkt der Zukunft

 

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