Betrieb & Gewerkschaft
Beeindruckende Solidaritätsaktion mit den kämpfenden KBA- und Behrkollegen

von red. RF-News

05/10

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Stuttgart (Korrespondenz), 06.05.10: 1.500 Kolleginnen und Kollegen aus den betroffenen Werken, den Nachbarbetrieben bis hin zu einer großen Delegation von Daimler-Arbeiter aus Sindelfingen waren gekommen, um in einem Demonstrationszug von KBA Metal-Print zum Standort von Behr ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen. In beiden Betrieben gibt es kampfstarke Belegschaften, die einer Neustrukturierung der Produktionsverbünde im Wege stehen, mit der die Geschäftsleitungen „gestärkt aus der Krise“ kommen wollen.

Behr behauptet, dass keine Aufträge mehr für die Aufrechterhaltung der Produktion im Werk 8 vorliegen würden. Das ist jedoch das Ergebnis ihrer eigenen politischen Entscheidung. Gleichzeitig zirkulieren bereits Listen mit Namen von Kollegen, denen auf Ende Juni die Kündigung ausgesprochen werden sollen. Bei KBA wurden bereits 39 Kollegen gekündigt und sollen weitere 30 folgen. (...) Doch damit greifen die Bosse nicht nur die Belegschaften an, sondern fordern die Solidarität anderer Belegschaften heraus. Zurecht griffen die Redner die Vorstände scharf an, was die Rufe „Flick muss raus“ (Anm.: Geschäftsführer von Behr) anheizte. Den größten Applaus bekam die Betriebsrätin von Behr in Kornwestheim: „wir müssen weiter gehen: die ganze 7.Etage (Vorstand) muss weg“. Auf der anderen Seite wurde von der Bühne her vermieden, den Kampf um jeden Arbeitsplatz als klares Ziel zu bestimmen. Ihnen genügten Beschäftigungsbrücken u.a.m..Das stellt auch die Politik der Klassenzusammenarbeit der IGM- und Betriebsratsführungen in Frage, die unter der Losung „Gemeinsam aus der Krise“ läuft.

Den Kollegen geht es um ihre und um die Arbeitsplätze für die Region und für die Jugend. „Wir bleiben hier“ – war deshalb die meistgerufene Parole. Auf der Demonstration und Kundgebung wurde deutlich: der Kampf der Behr- und KBA-Kollegen steht heute stellvertretend für die Verschärfung der Ausbeutung und Angriffen in den Betrieben. Die richtige Antwort kann deshalb nur lauten: die Arbeiter und Angestellten müssen selbst die Initiative ergreifen und in die Offensive gehen. Streik ist noch immer das beste Argument! Dies zu fördern, dafür steht die MLPD und das stand im Mittelpunkt der Gespräche beim Verkauf der Zeitung Rote Fahne. Dazu gehört auch eine neue Qualität der Solidarität, wie sie z.B. durch Kollegen mit Warnwesten und folgenden Aufdruck deutlich wurde: „Behr – Mahle: wir kämpfen zusammen“. Einige warben für einen Solidaritäts-Komitee, das jetzt gegründet werden soll.
 

Editorische Anmerkung

Den Artikel spiegelten wir von der Website Rote Fahne News

wo er am 6.5.2010 erschien.