4000 Menschen auf revolutionärer 1. Mai-Demonstration in Nürnberg
Polizei setzt nationalsozialistischen Aufmarsch mit Gewalt durch

PM von der Gruppe organisierte autonomie (OA)

05/08

trend
onlinezeitung

Unter dem Motto „Nazis stoppen! Ausbeutung und Unterdrückung beenden! Kapitalismus abschaffen! Es gibt keine Alternative zur sozialen Revolution" demonstrierten heute über 4000 Menschen – selbst die Polizei bestätigte die Zahl gegenüber dem Anmelder - auf der inzwischen traditionellen revolutionären 1. Mai-Demonstration in Nürnberg. Die von der organisierten autonomie (OA) initiierte und von einem breiten Bündnis linker Gruppen unterstützte Demonstration zog von Gostenhof in die Nordstadt, wo ein von der NPD angemeldeter nationalsozialistischer Aufmarsch begann. In der Färberstraße, Höhe Kornmarkt schlossen sich etwa Hundert Menschen, die zuvor an der Demonstration des DGB teilgenommen hatten, der revolutionären Demonstration an, um mit in die Nordstadt zu laufen, um dort vor Ort gegen den Naziaufmarsch zu protestieren.

Brutaler Polizeieinsatz gegen AntifaschistInnen

Als die revolutionäre 1. Mai Demonstration kurz vor dem angemeldeten Abschlusskundgebungsort angekommen war, versuchte die Polizei die Demonstration zu stoppen. Die aufgezogene Polizeikette wurde jedoch von DemonstrationsteilnehmerInnen durchbrochen, so dass die Demonstration bis zu den Absperrgittern laufen konnte, die errichtet worden waren, um dem Aufmarsch der Nationalsozialisten zu ermöglichen. Hier machte die Polizei deutlich, dass sie bereit, ist unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray den Naziaufmarsch durchzuprügeln. Etliche Menschen wurden zum Teil erheblich verletzt, als die Polizei-Spezialeinheit USK wild um sich prügelte. Mindestens zwei Menschen mussten mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Kurz darauf stürmte das USK den vorderen Lautsprecherwagen der Demonstration, auf dem zu diesem Zeitpunkt Verletzte versorgt wurden, schnitt die Kabel der Anlage durch, warf Teile der derselben in blinder Zerstörungswut auf den Boden und prügelte auf die Menschen auf dem LKW ein. Dadurch wurde auch verhindert, dass ein KZ-Überlebender auf diesem Lautsprecherwagen sprechen konnte.

Angesichts des martialischen Polizeiaufmarsches und der weiträumigen Absperrungen, die die an der Route des NS-Aufmarsches gelegenen Stadtteile in einen Belagerungszustand versetzten, war es bis etwa 16:00 Uhr unmöglich, den Naziaufmarsch zu blockieren. Dafür legte die Polizei den öffentlichen Verkehr in der Nordstadt komplett lahm.

„Der 1. Mai 2008 in Nürnberg ist für die revolutionäre Linke als großer Erfolg zu werten. Erneut demonstrierten tausende Menschen für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, für eine Welt, ohne Kapitalismus. Weiter wurde erneut klargestellt, dass FaschistInnen und RassistInnen mit entschlossenem Widerstand zu rechnen haben, wenn sie in Nürnberg marschieren wollen, und das obwohl die Stadt Nürnberg alles versucht hatte, um möglichst viele Menschen davon abzuhalten direkt gegen die Nazis zu protestieren. Auch dass der Aufmarsch der NPD nicht verhindert werden konnte, schmälert diesen Erfolg nicht. Es wird im Gegenteil deutlich, wie weit der Staat und die Stadt Nürnberg gehen muss, um die Nazis vor legitimen antifaschistischen Widerstand zu schützen." so Julius Schöberl von der organisierten autonomie (OA)

Die inzwischen traditionelle revolutionäre 1. Mai-Demo in Nürnberg soll Menschen aus Bayern/Süddeutschland die Möglichkeit geben, ihre eigenen linken Inhalte auf die Straße zu tragen und dazu beitragen, gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung einzutreten.

Mit freundlichen Grüßen
organisierte autonomie (OA)

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Editorische Anmerkungen

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