Erklärung der Krisis-Redaktion
zur Schmutzkampagne der Zeitschrift "konkret" gegen Robert Kurz

05/03
 
 
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Die Zeitschrift "konkret", die in der Vergangenheit immer wieder versucht hat, mit Hilfe von als Prämien ausgesetzten Kurz-Büchern ihre Abonnentenlisten aufzufüllen, versucht neuerdings, aus einem angeblichen "Selbstmord des Robert Kurz" publizistisches Kapital zu schlagen (Inserat im "Freitag" Nr. 19 vom 2.5.2003, S. 8). Die Redaktion der "Krisis" gibt dazu folgende Erklärung ab:

(1) Wenn der "konkret"-Herausgeber versucht, Robert Kurz unter diejenigen einzureihen, denen der Verlauf des Irak-Kriegs nicht ins Weltbild paßt und die deshalb durchdrehen, so ist ihm wohl entgangen, daß dieser Verlauf in dem Buch "Weltordnungskrieg" von R.Kurz (noch in der April-Nummer von "konkret" als Prämie für Neuabonnenten ausgelobt) mit ziemlicher Präzision vorhergesagt wurde (vgl. "Weltordnungskrieg" S. 417).

(2) Entgangen ist Gremliza wohl auch, daß im selben Buch der Inhalt des Pamphlets "Das Spiel ist aus", das nun den "Selbstmord des Robert Kurz" dokumentieren soll, im wesentlichen schon enthalten ist: nämlich im Kapitel "Der anachronistische Zug".

(3) Daß Gremliza aus diesem Pamphlet (das, nebenbei bemerkt, zwar von Kurz verfaßt wurde, aber von der ganzen Krisis-Redaktion verantwortet wird) nur die leider notwendig gewordenen Verbalinjurien abdruckt und den argumentativen Zusammenhang unterschlägt, aus dem deutlich wird, warum sich der Ekel vor einer bestimmten Sorte von deutschen "Linksradikalen" inzwischen gar nicht mehr anders Ausdruck verschaffen kann, stellt einen einstweiligen Glanz- und Gipfelpunkt der Denunziationskunst von "konkret" dar.

(4) Es verdient festgehalten zu werden, daß die primitiven Anpöbeleien und Denunziationen, denen sich Robert Kurz von seiten einiger "konkret"-Autoren in der Vergangenheit immer wieder ausgesetzt sah, dem Herausgeber nie einen Kommentar wert waren. Wem seine Sympathien gehören, wird aus seiner neuesten Kolumne ohnehin erneut deutlich. Insofern kann man ihm sagen, daß er nicht ganz danebenliegt, wenn er vielleicht den Eindruck gewonnen hat, daß er von den Invektiven im Pamphlet "Das Spiel ist aus" mitbetroffen ist.

(5) Um es noch deutlicher zu sagen: daß sich der Herausgeber von "konkret" immer wieder auf Karl Kraus beruft, ist eine der übelsten Gaunereien in der Geschichte der neueren deutschsprachigen Publizistik. Mit seinem Versuch, einen "Selbstmord des Robert Kurz" zu konstruieren und publizistisch auszuschlachten, hat er sich definitiv für jene Art von Journalismus qualifiziert, von der Kraus sagte, sie habe keine Auswüchse, sie sei einer. Ob man sich in solcher Umgebung noch gedruckt sehen möchte, ist keine Frage der politischen Positionierung mehr, sondern eine der intellektuellen Hygiene.

gez.: Krisis-Redaktion

 

Editorische Anmerkungen
Der Text wurde uns von der Red. Streifzüge mit der Bitte um Veröffentlichung am 9.5. zugesandt.