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Infos über die Widerstandskollektive

Bildet Widerstandskollektive - überall!

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Am 30.11.1999 versammelten sich zehntausende Aktivistinnen aus unterschiedlichsten Zusammenhängen (Umweltaktivistinnen, "3.Welt"-AktivistInnen, GewerkschafterInnen, Menschenrechtlerinnen, etc.) in Seattle, um GEMEINSAM unter dem Slogan "People not Profit - Menschen vor Profite" gegen die brutale Politik der Welthandelsorganisation (WTO) zu protestieren.

Diese Einheit schaffte es, das Konferenzgebäude zu blockieren und zwang die WTO, ihr Treffen ergebnislos zu beenden. Der "Battle of Seattle" entfachte ein Feuer des Widerstands gegen Neoliberalismus weltweit. Ob in Prag, Nizza oder wie vor kurzem in Neapel: International hat sich eine antikapitalistische Bewegung formiert. Seattle war jedoch kein zufälliges Ereignis, sondern Ergebnis monatelanger Mobilisierungsarbeit und Vernetzung. Einzelaktivistinnen und Organisationen schlössen sich vor Ort in Widerstandsnetzwerken zusammen, um einerseits Recherche- und Aufklärungsarbeit speziell zur Politik der WTO und zum Neoliberalismus im allgemeinen zu betreiben und andererseits durch kreative Aktionen, Veranstaltungen und Nutzung des Internets mehr. Menschen für die Idee des gemeinsamen Widerstands zu gewinnen.

Während der gemeinsame Widerstand gegen den Weltkapitalismus in den USA und in Frankreich und vielen Trikontstaaten schon spürbar verankert ist, sehen wir, dass diese Bewegung in Deutschland noch am Anfang steht. Aber die Anfänge sind da! In jeder Stadt gibt es Gruppen und Aktivistinnen, die sich eine Bewegung von unten gegen die neoliberalen Angriffe wünschen und diese schon aktiv aufbauen! Viele sind jedoch alleine und oft ist die Linke gespalten. Diese Probleme können wir überwinden.

In München haben wir einen ersten Schritt gemacht: Wir haben uns an der Uni über die Mobilisierungen zum WEF-Gipfel in Davos und zur Castorblockade im "people.not.profit.collecive" zusammengefunden und damit einen aktiven Pol des antikapitalistischen Widerstands geschaffen, der ständig um neue Mitstreiterinnen anwächst. Gewerkschafterinnen und UmweltschutzerInnen, SozialistInnen und AnarchistInnen usw. Nur wenn wir zusammenkommen, kann daraus eine Bewegung werden.

Die Kollektive können der erste Schritt sein, dies zu schaffen. Helft mit, diese Idee zu verbreiten, und gründet Widerstandskollektive in jeder Uni, in jeder Schule, in jeder Stadt!

JOIN THE RESISTANCE! GEMEINSAM SIND WIR STARK!

Im Namen des people.not.profit.collectives-München: Michalina und Michl

Wie kann ich ein Kollektiv aufbauen?

Interview mit Ina vom people.not.profit-collektive von der Uni München

Was genau ist das Ziel des Kollektivs?
Unser Widerstandkollektiv ist dazu da, alle "Seattle-Menschen" zusammenzubringen. Wir wollen die Spaltung der Linken und Vereinzelung der AktivistInnen endlich überwinden. Viele denken, dass endlich etwas getan werden muss gegen die neoliberalen Angriffe, doch sie sind alleine. Das Kollektiv bringt uns zusammen. Es ist uns egal, ob jemand Anarchist, Sozialist, "Grüner" oder unorganisiert ist. Sicher gibt es unterschiedliche Meinungen aber wir haben ein gemeinsames Ziel: Der Kampf gegen Konzernherrschaft und Neoliberalismus. Die Konzerne sind mächtig, dagegen müssen wir gemeinsam kämpfen. Das war der Geist von Seattle und diesen Geist brauchen wir auch in Deutschland. Es geht um den Aufbau einer antikapitalistischen Bewegung in Deutschland. Das Kollektiv legt den Rahmen für eine Vernetzung. Gemeinsam sind wir stark!

Wie habt ihr Leute gefunden,die was machen wollen?
Das war gar nicht so schwer. Das wichtigste ist, nach außen zu gehen, du musst dich zeigen, präsent sein. Wir haben mit einzelnen Projekten wie der Mobilisierung zu den Protesten beim EU-Gipfel nach Nizza begonnen. Die Aktionen gegen Neoliberalismus haben wir mit den Protest gegen Bildungskürzungen vor Ort verbunden - das gehört ja zusammen und war sehr wirkungsvoll. Ein Seminar zum Beispiel ist immer total überfüllt, da sind wir einfach in die Vorlesungen rein und haben Flugblätter verteilt und Redebeiträge gemacht. Dadurch haben wir verschiedene Leute kennengelernt, die mit uns was machen wollen. So hat's angefangen - einfach loslegen war die Devise!

Wie sieht eure Arbeit konkret aus?
Wir organisieren verschiedene Mobilisierungsaktionen. Infostände zum Beispiel. Am erfogreichsten sind jedoch spektakuläre Aktionen. Aufklärung durch Aktion wirkt. Hier machn wir von Theateraktionen bis zu Teach In's in Vorlesungen alles, was uns so einfällt. Das Kollektiv hat zudem eine wöchentliche Routine. Uns geht es darum, mehr Menschen für den Aufbau einer antikapitalistischen Bewegung zu überzeugen, deswegen treffen wir uns einmal die Woche. Hier diskutieren wir über praktisches, wie "wer organsiert was" usw. Aber wir diskutieren dort auch grundsätzliche Fragen für die antikapitalisti-schc Arbeit an der Uni. Wie zum Beispiel die Bombardierung des Iraks durch Amerika, Alternative Energienutzung, Kapitalismus und Gesundheit, Widerstand gegen Bildungsklau in Südamerika etc. Politische Debatte ist total wichtig, denn, wenn du mobilisieren willst, brauchst du Argumente.

Was habt ihr für Material benutz und woher habt ihr es bekommen?
Wir haben das Material selber gemacht und gemeinsam in der Gruppe darüber diskutiert, was dort drauf soll. Für den Inhalt haben wir aber auch Aufrufe aus dem Internet zum Beispiel für Davos genutzt (und Flugis). Für Beiträge in Vorlesungen haben wir zum Beispiel die Strukturen des IWF's auf Folie produziert und es in der Vorlesung gezeigt.

Welche Tipps würdet ihr anderen Leuten geben?
Es ist wichtig für die Gruppe, dass gemeinsame Projekte oder Aktionen aus einer gemeinsamen Debatte entwickelt werden. Die Gruppe darf kein Selbstzweck sein, sondern muss den wirklichen Aufbau der antikapitalistischen Bewegung zum Ziel haben. Kampagnen werden nur gut, wenn jeder der mitarbeitet, eine entscheidene Rolle spielt. Die Gruppe braucht eine gemeinsame Systematik, wie sie mehr Leute werden können und die Vernetzung wachsen kann.

Wie gehts weiter?
Ich hoffe, dass die Idee der Kollektive sich weiter verbreitet, das, viele nach den Protest gegen die Castor-Transporte vor Ort anfangen sich zu vernetzen. Es ist einfach an der Zeit zu handeln! In Genua bei den Protesten1 gegen den G8 Gipfel im Juli werden ca. 100.000 Menschen erwartet. Über solche Proteste können wir die Strukturen vor Ort stärken, damit wir erfolgreich gegen die neoliberalen Attacken kämpfen können.
Es gibt nur eine Alternative: Widerstand!

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