Kapitalismus macht uns krank!
#nichtaufunseremRücken
Seit Beginn des Jahres
verbreitet sich das Corona-Virus
weltweit grassierend. Dabei
macht es keinen Halt vor
Ländergrenzen und eine Infektion
mit dem neuartigen Virus kann
alle Menschen treffen. Trotzdem
muss uns bewusst sein, dass wir
nicht, wie oftmals von der
Politik skandiert, „alle im
selben Boot sitzen". Sowohl die
Infektionsgefahr als auch die
Maßnahmen zur Eindämmung der
Pandemie treffen uns als
Lohnabhängige bei weitem härter
als die Gewinner*innen und
Profiteur*innen des
kapitalistischen Systems.
Während in der Freizeit das
höchste Gebot social distancing
lautet und man sich hier nur
noch zu zweit in der
Öffentlichkeit bewegen darf,
arbeiten in den Betrieben immer
noch hunderte Menschen zusammen,
um den Profit der
Eigentümer*innen zu steigern und
Bonuszahlungen für das
Management zu
gewährleisten.Schulen und Kitas
werden geschlossen, aber wie
eine alleinerziehende Mutter
Kinderbetreuung und Lohnarbeit
unter einen Hut bringen soll,
das interessiert niemanden.
#stayathome funktioniert für
alle, die ein festes Zuhause und
ein gesichertes Einkommen haben.
Für alle anderen, die nun wegen
der Schließung von Geschäften,
Restaurants und Bars zur
Kurzarbeit gezwungen sind oder
gleich ihren Job verlieren und
jetzt nicht mehr wissen, wie sie
ihren Lebensunterhalt bestreiten
sollen, bedeutet es die
Bedrohung ihrer Existenz. Nicht
zu vergessen all diejenigen, die
schon vor Corona unter
unmenschlichen Bedingungen in
den Lagern der EU-Außengrenzen
ausharren müssen und in den
vollkommen überfüllten Camps
keine
Möglichkeit haben sich vor einer
Infektion mit dem Virus zu
schützen.
Die COVID19-Pandemie ist nicht
nur eine Gesundheitskrise,
sondern wirkt als
Brandbeschleuniger für die Krise
des kapitalistischen Systems. Es
zeigt sich einmal mehr, dass
dieses System keine sozialen
Antworten auf solch eine Krise
hat. Viel mehr werden in der
aktuellen Situation enorme
Klassenwidersprüche deutlich:
Anstatt alle Betriebe, die nicht
zur Bewältigung der
gesundheitlichen Krise
notwendig sind herunterzufahren,
bewirft die Regierung
Großkonzerne geradezu mit Geld,
gleichzeitig werden Angestellte
in Kurzarbeit geschickt oder
gekündigt. Hingegen müssen
beispielsweise Tafeln
schließen, da eine
Essensverteilung an
Einkommensschwache tatsächlich
nicht notwendig (profitabel) zu
sein scheint. Wir müssen uns
darüber im Klaren sein, dass es
in diesem System immer die
ohnehin schon
Privilegierten sein werden,
denen der Staat tatkräftig zur
Seite steht. Für alle
Lohnabhängigen, Arbeitslosen und
Abgehängten, hat er höchstens
ein paar warme Worte über.
Es ist auch kaum verwunderlich,
dass ein Gesundheitssystem, das
seit Jahren kaputtgespart und
privatisiert wird, im
schlimmsten Fall keine
ausreichende Versorgung aller
bieten kann. Auch wenn die
Situation hier vergleichsweise
zu Italien oder Spanien
entspannter ist, ändert sich an
diesem Umstand nichts. Mit
Fallpauschalen und schlecht
bezahlten Pflegekräften wird
selbst in einem
überlebenswichtigen
Sektor profitorientiert
gewirtschaftet und unsere
Gesundheit zur Ware.
Es
gilt zwar die Ausbreitung des
Virus so gut es geht zu
verlangsamen, trotzdem dürfen
wir uns Ausbeutung und
Krisenabwälzung auf unserem
Rücken nicht länger gefallen
lassen.
Nehmen wir uns am 1. Mai
gemeinsam die Straße. Ab 12 Uhr
wird es Kundgebungen und
Aktionen geben, genaue Orte
geben wir noch rechtzeitig
bekannt. Demonstriert mit uns
für eine Gesellschaft der
Menschen und nicht der Profite.
Gemeinsam als Klasse kämpfen!
Für eine solidarische Zukunft,
jenseits des Kapitalismus.
Wir achten auf einen Schutz vor
Virus-Ansteckungen und gehen
verantwortungsvoll mit den 1.
Mai Aktionen um. Tragt daher
Schutzmasken und haltet
ausreichend Abstand zueinander.
Antikapitalistisches Bündnis zum
1. Mai in Karlsruhe
Quelle:
https://erstermaika.wordpress.com/aufruf-2/
Editorische Hinweise
Wir
veröffentlichen
die
Stellungnahmen und Aufrufe zu dokumentarischen
Zwecken. Sie geben nicht unbedingt die Meinung von
Redaktion und Herausgeber wieder. Sie dienen der
freien Meinungsäußerung und stehen in der
Verantwortung des/der Verfasser/in.
Für die
Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.
|