14 Uhr Platz der
alten Synagoge
Bereits seit mehreren Wochen
können wir die Auswirkungen der
sogenannten “Corona-Krise”
spüren. Wir Arbeiter verlieren
unsere Jobs, werden in
Kurzarbeit geschickt und müssen
uns oft die Frage stellen, wie
wir unsere nächste Miete zahlen
können. Arbeitsrechte werden
genauso außer Kraft gesetzt wie
grundlegende demokratische
Rechte. Diese Rechte haben die
Unterdrückten in hartem Kampf
erobert und unsere Aufgabe ist
es, sie mit genauso großen
Anstrengungen zu verteidigen.
Die BRD wird de facto per Dekret
regiert und gleichzeitig will
man uns verbieten, gegen die
verordneten Maßnahmen auf die
Straße zu gehen. Auch die gelben
Gewerkschaften des DGB haben
alle 1. Mai Demonstrationen
einfach abgesagt und zeigen
einmal mehr ihr wahres Gesicht.
Unsere Leute werden gekündigt
und wissen nicht, wo auf einmal
ihre Kohle herkommen soll und
was machen diese Verräter? Sie
wollen den Kampftag der
Arbeiterklasse einfach absagen.
Und als Vorwand für alles wird
dann die sogenannte
“Corona-Krise” vorgeschoben.
Hierzu muss folgendes gesagt
werden:
Die Krise ist nicht eingetreten
wegen Corona. Tatsächlich
befinden wir uns in einer frühen
Phase einer kapitalistischen
Überproduktionskrise, die auch
von den Ökonomen des
Finanzkapitals bereits seit
Jahren vorausgesagt wurde. Jetzt
kommt die Krise und auf einmal
soll Corona schuld sein?
Auch sind die katastrophalen
Folgen, die die Ausbreitung der
Corona-Pandemie bereits in
vielen Ländern hervorgebracht
hat, das Ergebnis bewusster
politischer Entscheidungen. Zum
einen wurde das
Gesundheitssystem jahrzehntelang
kaputt gespart, was dazu führt,
dass die Krankenversorgung kurz
vor dem Zusammenbruch steht und
Kollegen in der Pflege, die es
ohnehin schon hart genug haben
die ganze Last der Pandemie
tragen sollen. Außerdem haben
die Imperialisten bis zuletzt
verweigert, Maßnahmen zu
ergreifen, um die Gesundheit des
Volkes zu garantieren. Als die
Epidemie in China ausbrach, war
ihre größte Sorge, dass die
internationalen Lieferketten
nicht unterbrochen werden.
Deshalb unternahmen sie keine
Anstrengungen, um die
Ausbreitung der Krankheit zu
verhindern. Als klar war, dass
die Epidemie zur Pandemie werden
würde, sollten die Luftfahrt-
und Tourismusunternehmen weiter
Profite erwirtschaften können.
Und als letztendlich Westeuropa
betroffen war, schlossen sie
zwar die Schulen, ließen aber
die Restaurants und Bordelle
offen. Das alles unter dem
Vorwand, die kleinen Unternehmer
zu schützen, wobei es
tatsächlich aber nur um die
Profite der Franchise- und
Einzelhandelsmonopole ging. Es
geht ihnen nicht um die
Gesundheit der Massen, sondern
um die Profite ihrer Monopole.
Wie wenig sich die Herrschenden
um unsere Gesundheit scheren
beweist auch die erneute Öffnung
der Schulen am 4. Mai. Während
weiterhin eine Kontaktsperre und
Ausgangsbeschränkung gilt,
sollen Schüler ihre Abiprüfungen
schreiben, obwohl überhaupt
nicht für ihre Gesundheit
garantiert werden kann. Auch in
den Fabriken und auf dem Weg zur
Arbeit stehen die Leute dicht an
dicht, aber wenn eine
alleinerziehende Mutter mit
ihren Kindern auf den Spielplatz
geht, ist sie auf einmal
kriminell und egoistisch. Gerade
Freiburg ist in dieser Sache ein
Paradebeispiel. So konnten trotz
der Corona-Pandemie tausende
Gastarbeiter eingeflogen werden,
um in Deutschland Spargel zu
stechen, die dann nach einem
12-Stunden Arbeitstag in einem
Container mit 10 Leuten wohnen
müssen. Dass hier keine Rede von
“Social-Distancing” sein kann,
versteht wohl jeder und so ist
auch bereits ein Gastarbeiter in
der Region durch das
Corona-Virus gestorben.
Gerade heute ist es also von
besonderer Bedeutung, die
Heuchelei der Imperialisten zu
denunzieren und sich nicht von
ihren scheinheiligen Maßnahmen
einschränken zu lassen.
Besonders die aktuelle Situation
verlangt, dass wir unsere
demokratischen Rechte
verteidigen und den 1. Mai auch
dieses Jahr als Kampftag
hochhalten.
Der 1. Mai ist der Tag der
Arbeiterklasse, ein Tag an dem
wir dieses Jahr zum 130. Mal
gegen Ausbeutung und
Unterdrückung auf die Straße
gehen. Ein Tag an dem Millionen
von Menschen sich die Straße
nehmen. An dem die Jugend in
Banlieues in Paris gegen
Polizeischikane, Frauen in
Indien für ihre Emanzipation,
Arbeiter in den USA für ihre
Forderungen, arme Bauern in
Brasilien für Land und die
Massen überall auf der Welt
rebellieren. Die Herrschenden
wollen die Krise auf unseren
Rücken abwälzen und unseren
Widerstand verhindern. Damit
werden sie nicht durchkommen!
Der 1. Mai ist unser Kampftag
und er lässt sich nicht
verbieten! Der einzige Ausweg
für die Massen aus der Hölle des
Imperialismus und seinen immer
wiederkehrenden Krisen ist die
proletarische Weltrevolution.
Diejenigen, die bereits
unzählige Menschenleben auf dem
Gewissen haben sind diejenigen,
die unsere Rechte per Dekret
abschaffen wollen: die
Imperialisten. Uns geht es
keineswegs darum, die reale
Gefahr, die COVID-19 für die
Massen darstellt
herunterzuspielen und so werden
wir bei allen Aktivitäten alles
mögliche dafür tun, die
Gesundheit aller Teilnehmer zu
gewährleisten. Also lasst uns an
unserem Kampftag gemeinsam auf
die Straße gehen!
Kommt am 1. Mai um 14 Uhr zum
Platz der Alten Synagoge!
Der 1. Mai lässt sich nicht
verbieten!
Verteidigt die demokratischen
Rechte und Freiheiten!
Quelle:
https://proletarischelinke.wordpress.com/2020/04/26/1-mai-kampftag-fur-unsere-rechte-14-uhr-platz-der-alten-synagoge/
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