Zu
demonstrieren, sich den
öffentlichen Raum zu nehmen
und unsere Meinung kund zu
tun, ist ein fundamentales
Recht. Ein Recht, welches
sich unsere Klasse lange und
hart erkämpft hat. Ein
Recht, auf welchem wir
bestehen. Der diesjährige 1.
Mai hat darum für uns eine
besondere Bedeutung. Wir
können und wollen nicht zu
lassen, dass uns dieses
Recht genommen wird. Wir
werden nicht zulassen, dass
das Rad der Geschichte
zurück gedreht wird.
Es wird aber
versucht die
Covid-19-Pandemie genau dazu
zu nutzen. Mit Hilfe der
Gummiparagraphen des
Infektionsschutzgesetzes
werden uns himmelschreiende
Unzumutbarkeiten auferlegt.
Eine in keiner Weise
demokratisch legitimierte
Institution übernimmt das
Heft des Handelns. Die
selbstauferlegten Pflichten,
wie der Schutz der
persönlichen, politischen
und religiösen Freiheiten,
werden durch diesen Staat
mit einem Federstrich
annulliert. Und wir sollten
dabei widerstandslos
zuschauen? Nicht trotz,
sondern gerade wegen der
Corona-Krise, die die
Arbeiterklasse am härtesten
trifft, müssen wir auf die
Straße, insbesondere an
diesem 1. Mai!
Wir wollen
den 1. Mai feiern und wir
werden den 1. Mai feiern.
Wir wollen unsere Fahne
nicht senken und wir werden
unsere Fahne nicht senken.
Wir wollen, dass an gerade
diesem 1. Mai die rote Fahne
unsere Klasse besonders hoch
weht und wir werden unsere
Fahne weiter hochhalten. Wir
wollen an diesem Tag die
Füße nicht hochlegen und wir
werden an diesen Tag nicht
die Füße hochlegen. Wir
wollen hingegen zeigen, dass
es so nicht weiter gehen
kann, dass ihr
Ausnahmezustand nicht
unserer ist und das werden
wir tun.
Wir wollen
einen Anlaufpunkt schaffen,
für alle diejenigen, die
ebenso wie wir der Meinung
sind, dass wir uns unsere
demokratischen Rechte nicht
einfach wegnehmen lassen
dürfen, die wie wir der
Meinung sind, dass der 1.
Mai nicht einfach so ins
Wasser fallen darf, die wie
wir nicht einverstanden
damit sind, dass der DGB und
die Gewerkschaften leider
genau dies tun.
Der 1. Mai
wird in allen Ländern als
Kampf- und Feiertag von
unserer Klasse begangen. An
diesem Tag, an dem wir als
eine Kraft überall auf der
Welt gemeinsam stehen,
spüren wir unsere
Verbundenheit ganz
besonders. Der 1. Mai ist
auch und gerade in Hamburg
eine ganz besondere Sache.
Jedes Jahr gehen und stehen
hier tausende auf der
Straße: Arbeiter und
Angestellte, Migranten und
Einheimische, Frauen und
Männer, Junge und Alte.
Zusammen waren und sind wir
alle der 1. Mai. Wir haben
hier in dieser Stadt für die
Rechte unserer Klasse
gestritten. Wir haben uns
hier in dieser Stadt den
Aufmärschen der Nazis
entgegengestellt. Das alles
kann nicht per Verordnung in
Nichts aufgelöst werden,
gerade nicht heute, wo uns
bereits angekündigt wurde,
dass die Lasten der Krise
auf die Schultern der
Werktätigen abgewälzt
werden, wo die großen
Monopole Milliarden bekommen
und wir Kurzarbeitergeld, wo
die da oben in ihren Villen
im Luxus schwelgen und wir
auf engstem Raum
eingepfercht sind. Wir sind
dagegen und das muss gesagt
werden, das wird gesagt
werden - Am 1. Mai, in
Hamburg, auf der Straße.
Wir können
und dürfen nicht
irgendwelchen
Verschwörungstheoretikern,
die die Gefahr des Virus
völlig herunterspielen,
einfach das Feld überlassen
indem wir es räumen. Solche
Leute diskreditieren jede
kritische Meinung mit ihren
wirren Lügenmärchen. Wir
müssen und wir werden
notwendige
Sicherheitsmaßnahmen
einhalten und dafür Formen
finden. Wir werden alles in
unser Macht stehende tun, um
die Gesundheit der
Teilnehmer der 1. Mai
Demonstration zu
gewährleisten. Aber wir
können uns den drakonischen
Angriffen auf unsere
Freiheiten nicht einfach
beugen.
Der 1. Mai
lässt sich nicht verbieten!
Verteidigt
die demokratischen Rechte
und Freiheiten!
1. Mai 12 Uhr U-Bahn
Feldstraße
Bündnis
1. Mai 2020 Hamburg
Quelle:
https://1mai2020hamburg.blogspot.com/
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