Unsere Perspektiven: Solidarität und Klassenkampf

von Initiative für einen antikapitalistischen 1. Mai
/ Mannheim

04/2017

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Überall auf der Welt gehen am 1. Mai Menschen auf die Straße, um gegen Ausbeutung und Unterdrückung und für eine lebenswerte Zukunft zu demonstrieren. Wenn Angriffe auf geflüchtete Menschen zum Alltag gehören, Natur für Profite zerstört wird und immer mehr Menschen verarmen, gibt es genug Gründe an diesem Tag auf die Straße zu gehen. In Mannheim ruft deshalb das Antikapitalistische Bündnis seit 2012 dazu auf, am 1. Mai mit einem antikapitalistischen Block ein Zeichen gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu setzen. 

Widerstand gegen die Angriffe des Kapitals! 

Der Kapitalismus hat für uns nichts zu bieten außer einer Zukunft mit sich stets verschlechternden Lebensbedingungen, Armut, Hunger und Krieg. Dies können wir täglich aus nahezu allen Regionen und Ländern der Welt wahrnehmen. Das herrschende kapitalistische System versucht seit jeher mit Kürzungen bei Löhnen und Renten, sowie mit dem stetigen Abbau sozialer Sicherungssysteme wie der Gesundheitsversorgung, seine Interessen durchzusetzen. Immer mehr Menschen können sich  steigende Mieten und Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten und verarmen. 

Die BRD erzielt jedes Jahr Milliarden von Euro an Überschüssen. Alleine in 2016 lag der Haushaltsüberschuss bei 6,2 Milliarden Euro. Während immer mehr Menschen in diesem Land verarmen, wird dieses Geld in den Schuldenabbau, Militär und Bankenrettung statt in Gesundheitsversorgung, Bildung und soziale Sicherung investiert.   

Währenddessen findet hierzulande ein dreckiger Kampf der Unternehmen gegen die lohnabhängige Bevölkerung statt. Tarifflucht, „Union Busting“, Massenentlassungen – auch in Mannheim sind hunderte Menschen direkt von den Angriffen betroffen, nicht zuletzt durch die Zerschlagung des General Electric-Standortes in Käfertal und dem damit einhergehenden massiven Stellenabbau. Hinter diesem Stellenabbau steht nichts anderes als das kapitalistische Profitinteresse des multinationalen Konzerns General Electric. Durch das Engagement der Gewerkschaften können diese Angriffe gegen die Lebens- und Arbeitsbedingungen zwar abgedämpft werden, der Interessensgegensatz zwischen Kapitalbesitzenden, also den Unternehmen, und den lohnabhängig Beschäftigten bleibt dennoch bestehen. Solange dieses kapitalistische Prinzip am Leben gehalten wird, sind ArbeitnehmerInnen immer der Gefahr ausgesetzt ihren Job zu verlieren, was eine Verschlechterung der Lebensbedingungen nach sich zieht. 

Gegen Nationalismus und Rassismus – Perspektiven statt Alternativen!

Deutsche Rüstungskonzerne exportieren munter in andere Länder und machen sich für unzählige Kriege mitverantwortlich. Dies wiederum verursacht Flüchtlinge, die lediglich an friedlichen und guten Lebensbedingungen interessiert sind. Mit nationalistischen Parolen wird jedoch versucht die ausgebeuteten und verfolgten Menschen der einzelnen Länder gegeneinander aufzuhetzen und die verarmten und von Armut gefährdeten Bevölkerungsschichten zu spalten. Die Ursachen von Flucht und Armut, nämlich seit Jahrzehnten geführte kapitalistische Kriege werden nicht genannt. Stattdessen wird gegen die Leidtragenden der Kriege massiv in der Öffentlichkeit gehetzt und Stimmung gemacht. Ideologische Brandstifter wie die selbsternannte „Alternative für Deutschland“ (AfD) geben terroristischen Neonazis dabei den ideologischen Rückhalt. Alleine in 2016 fanden ca. 1000 rassistisch motivierte Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und über 2500 fremdenfeindliche Angriffe auf Geflüchtete in der BRD statt. Und auch sonst herrschen bei der Unterbringung der vor Hunger und Krieg geflohenen Menschen miserable Zustände. Viele von ihnen schaffen es nicht durch die EU-Grenzzäune nach Deutschland zu gelangen und wenn doch erwartet sie hier rassistische Gewalt und Behördenschikane bis hin zu Massenabschiebungen ethnisch und politisch verfolgter Minderheiten in ihre vermeintlich sicheren Herkunftsländer. Obdachlose, erschöpfte und verzweifelte Menschen prägen das Stadtbild vieler deutscher Großstädte und Bahnhofsvorplätze. Dies ist das Resultat einer ausbeuterischen und menschenfeindlichen Politik wie wir sie seit Jahren in der BRD und der EU erleben. Während in den Medien seitens der Bundesregierung stets eine „Wir schaffen das!“-Atmosphäre vorgespielt wird, werden mit dem türkischen Regime völkerrechtswidrige Finanzgeschäfte und Verträge geschlossen die einen Zuzug von Flüchtlingen nach Europa eindämmen sollen.

Für eine solidarische Welt! 

Die Überwindung dieses profitorientierten kapitalistischen Systems ist eine notwendige Voraussetzung für die Gestaltung einer an den Bedürfnissen aller Menschen orientierten Gesellschaft. Der kapitalistischen Logik, welche Armut, Krieg und Ausbeutung verursacht, müssen wir ein neues Gesellschaftsmodell entgegensetzen. Eine Gesellschaft die auf Solidarität und Menschlichkeit basiert statt auf Profite und Kriege. Die aktuellen Verhältnisse müssen geändert werden: Lasst uns daher am 1. Mai ein kämpferisches Zeichen auf der Straße setzen.  

Aber auch darüber hinaus gilt es sich gegen die Angriffe des Kapitals zu organisieren und für eine bessere Welt ohne Krieg, Krise und Kapitalismus zu kämpfen! 

Treffpunkt: 10 Uhr (pünktlich) auf dem Hans-Böckler-Platz vor dem Gewerkschaftshaus Mannheim.

VORBEREITUNGSTREFFEN 

Auch ihr könnt euch an der Organisierung der Demonstration beteiligen:

Hierzu wird es am 19.04. ein Vorbereitungstreffen geben. Es wird einen kurzen Rückblick und Ausblick geben. Außerdem könnt ihr euch mit euren Ideen und Vorschlägen für einen kreativen antikapitalistischen Block einbringen. Gemeinsam werden wir hier Schilder, Fahnen und Transparente basteln.

Wann? 19.04.17, 19 Uhr
Wo? Wird noch bekanntgegeben 

FLYER/POSTER/UNTERSTÜTZUNG

Ihr wollt euch aktiv an der Mobilisierung beteiligen und die Initiative unterstützen? Dann schreibt uns einfach eine Nachricht an: antikap-mannheim@gmx.de
 

Quelle: linksunten.indymedia.org vom 3.4.2017