Betrieb & Gewerkschaft 
Von Kollegen für Kollegen
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 07. April  2016

04/2016

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Von Kollegen für Kollegen...

Berlin bleibt Berlin!

Wir sind ja nicht vom Baufach, deshalb wundert es uns schon. Unsere Datscha planen wir vor dem Bau. Wie groß, wie hoch, wo kommt das Klo hin, das Gäste-WC usw.? Es folgt der Abgleich mit dem Konto und dann zum Bauamt, um den leidigen Papierkram zur Genehmigung zu erledigen. Dann Baumaterialien einkaufen, Kumpels nerven und los geht es mit den Bauarbeiten. Bei einem Fast-Neubau eines Klinikums, ach was sagen wir, des Klinikums schlechthin, scheint es anders zu sein. Erst hieß es warten, bis der Kasten fast einfiel, dann Planung ohne auf einen finanziellen Rahmen zu achten. Dann wilde Anpassung der Planung an den zuerkannten Etat, der weit unter dem geforderten blieb. Dann bauen. Nicht mit Kumpels, aber mit Anteilspartnern bei der größten Tochter, gemeint ist hier Vamed. Und dann kurz vor Schluss holt man sich die Genehmigung ein für all die vielen zu beachtenden Dinge, wenn eben nicht eine Datscha, sondern ein großes Krankenhaus gebaut wird. Und wenn es sich bei dem Bauherren um die Charité handelt, kann man sicher sein, selbst diese nachholende Genehmigung wird verspätet eingeholt. Wie gesagt, wir sind ja nicht vom Fach.

Der Charité laufen die Ärzte davon!

Die Gründe sind nicht bekannt. Aber man munkelt, die Pflege steht auch schon in den Startlöchern und: Die Arbeitsbedingungen sind schuld. Die Vorgaben zur Behandlung von Patienten_innen werden vom Vorstand immer mehr nach den Regeln des Marktes gesetzt. Die Zustände im Hause seien unhaltbar und die Ausbeutung von Patienten_innen und Personal dürfen nicht so weitergehen. Ein Vertrauensverlust auch bei der Bevölkerung ist spürbar. Der Vorstand sagt dazu: Ist alles nicht so schlimm, wir haben ja neue Ärzte bekommen und ein hervorragendes BGM. Einen Widerspruch zwischen ärztlichen und ökonomischen Erwägungen kann er
nicht sehen. Zudem sei das alles in anderen Kliniken noch viel ausgeprägter… Gut, wir lösen es auf. Es handelt sich bei der Klinik, über die hier wirklich gesprochen wird, um das Helios Klinikum Schleswig. Aber wäre es aufgefallen?

Nur ne Frage!

Es heißt der Tarifvertrag ist fertig. Es soll sich ja unter anderem deshalb hingezogen haben, weil die Charité auch Servicekräfte und nicht ausgebildetes Personal als Pflegekräfte auf die Mindestbesetzung anrechnen möchte. Gehen wir also richtig in der Annahme, dass die Charité dieses Ansinnen nun fallen lassen hat?

Los geht’s!

Am 19. April gibt es ab 17 Uhr eine CFM Mitgliederversammlung im verdi Haus (Paula-Thiede-Ufer 10, Raum: Aida- Othello). Bei dem Treffen soll vor allem über die aktuelle Situation an der CFM, sowie über die nächsten Schritte für einen Tarifvertrag diskutiert werden. Und das ist dringend nötig! Wir spüren schon lange die Verschlechterungen am eigenen Leib und es wird Zeit, dass sich endlich etwas verändert. Warum auch nicht gleich die kommende Tarifbewegung von Charité und Vivantes nutzen?

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"