Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 16. April 2015

04-2015

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Von Kollegen für Kollegen...

Bei unseren Nachbarn tut sich was

Auch in Österreich ist die Pflege am Boden. Und es soll noch schlimmer werden. Großes Vorbild für kommende „Reformen“ ist natürlich Deutschland. Doch vor allem die Ärzte wehren sich dagegen. Es gab Betriebsversammlungen, Demonstrationen und in Kärnten und Wien sogar Streiks. Gefordert wurden ca. 30 % mehr Lohn und Veränderungen der Arbeitsgestaltung. Nachdem sich die ÄrztInnen von den etablierten Gewerkschaften nicht vertreten gesehen haben, wurde die kämpferische ÄrztInnengewerkschaft Asklepios gegründet. Es ist nachvollziehbar, dass sich die ÄrztInnen im ÖGB (der DGB Österreichs) nicht vertreten gesehen haben, da dieser vor allem durch seine Inaktivität augefallen ist. Mit der Gründung der neuen ÄrztInnengewerkschaft besteht allerdings die Gefahr, die Solidarität mit den anderen Berufsgruppen auf der Strecke zu lassen. Damit das nicht passiert, versuchen immer mehr Pflegende sich in diesem Kampf eine Stimme und Gehör zu verschaffen und die Kämpfe zu verbinden. Mit der Initiative „CARE Revolution Wien“ scheint ein erster Schritt in diese Richtung gemacht worden zu sein. (mehr Infos: www.carerevolution.wordpress.com)

Eine Frage hätten wir da noch…

Verdi Vivantes hatte Ende letzten Jahres von den von der Ausgründung betroffenen KollegInnen den Auftrag bekommen, alles Mögliche zu versuchen, das Vorhaben der Geschäftsführung zu verhindern.“ Laut Verdi wurde das auch „mit vielen Aktionen, Gesprächen mit verantwortlichen Politikern, Pressearbeit und anderem versucht.“ Jetzt ist es ja schön und gut, dass es für die KollegInnen einen „Personalüberleitungstarifvertrag“ gibt. Besser jedenfalls als sie einfach so auszugründen. Jedoch drängt sich mal wieder die Frage auf, ob solch ein Tarifvertrag nicht erst recht faktenschaffend ist. Der einzige (und nie gegangene) Weg gegen Ausgliederung, Ausgründung etc. ist der Streik aller Beschäftigten dagegen! Alles Bitten und Betteln hat in der Vergangenheit noch nie geholfen… Und unter „alles Mögliche versuchen“ hätte der Arbeitskampf doch ruhig mit dabei sein können, oder?

Bravo!

Wir schließen uns der Meinung von Frau Gastmeier (Charité Hygiene und Umweltmedizin) an, dass der Fokus vor allem auf der Reduzierung der Infektionszahlen – unabhängig davon ob multiresistent oder nicht - liegen muss! Also, her mit der Hygiene – und zwar ernsthaft!

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"