Am 1. Mai auf die Straße!

Initiative für einen kämpferischen 1.Mai Villingen-Schwenningen

04-2015

trend
onlinezeitung

Für eine solidarische Gesellschaft, für eine sichere Zukunft! – Gegen die Herrschaft des Kapitals!

 Seit mehr als 100 Jahren ist der 1. Mai der bedeutendste Kampftag der internationalen ArbeiterInnenbewegung. Er geht zurück auf die Haymarket Riots 1886 in Chicago. Dabei kamen mehrere Streikende durch Angriffe der Polizei ums Leben oder wurden in der Folge hingerichtet. Bis heute tragen am 1. Mai Millionen von Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Forderung nach gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Teilhabe auf die Straße. Auch in Deutschland, einem der bedeutendsten und aggressivsten kapitalistischen Staaten der Welt, hat der 1. Mai nichts von seiner Bedeutung verloren. Wir gehen am 1. Mai auf die Straße um den zunehmenden Angriffen des Kapitals und der Entpolitisierung der deutschen Arbeiterbewegung eine entschlossene Absage zu erteilen.

Der Klassenkampf von Oben wird währenddessen mit immer neuen Mitteln und immer größerer Härte geführt. In Europa sind davon besonders unsere Kolleginnen und Kollegen in den von der Troika terrorisierten Ländern betroffen wo Stück für Stück alle erkämpften sozialen Errungenschaften der Arbeiterschaft zerstört werden. Konkret heißt das Arbeitslosigkeit, Entlassungen, Lohn und Rentenkürzungen und Angriffe auf Grundrechte wie Gesundheit und Bildung. Am massivsten betroffen ist dabei die Bevölkerung Griechenlands, wo mit Milliardensummen Staatsschulden beglichen werden, während den Lohnabhängigen Stück für Stück die Lebensgrundlage entzogen wird .

Aber auch bei uns wird die Luft immer noch dünner für den Großteil der lohnabhängigen Menschen. Die Mieten steigen, das Gesundheitssystem teilt sich weiter in zwei Klassen, immer mehr Menschen werden in prekäre Arbeitsverhältnisse gedrängt und die Forderungen nach einer Einschränkung der Koalitionsfreiheit und Streikrechtes ziehen weite gesellschaftliche Kreise.

Die Verantwortung dafür trägt aber auch die Gewerkschaftsbewegung. Denn das Modell der Sozialpartnerschaft, bei dem Unternehmern und Arbeitern gleiche Interessen unterstellt werden, findet immer noch breite Zustimmung. Ohne Frage konnten mit dieser Strategie in wirtschaftlich sicheren Zeiten teilweise gute Tarifabschlüsse erzielt werden, diese Zeiten sind jedoch längst Geschichte. Immer deutlicher wird klar, dass die einzige Partnerschaft die das Kapital jemals eingehen wird, die mit dem Profit ist. Die Folge ist eine Arbeiterbewegung, die kaum noch in der Lage ist, auf die Angriffe von Oben angemessen zu reagieren.

Die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen, Produktionsauslagerungen, die zunehmend normalisierte Praxis von Leih- und Zeitarbeit sind Angriffe auf die gesamte ArbeiterInnenklasse. Die Zeit ist mehr als reif um die Spaltung zwischen Ost und Westdeutschland, Nord- und Südeuropa, Hilfskraft und Facharbeiter, Leih- und Stammbelegschaft zu überwinden und als Arbeiterbewegung gemeinsam zu kämpfen.

Rassistische Stimmungsmache und Rechtspopulismus sind dabei nur ein weiteres Mittel zur Spaltung der Arbeiterschaft, dem wir keinen Raum bieten dürfen. Die Angst vor dem sozialen Abstieg darf nicht länger zu einer Entsolidarisierung der Gesellschaft führen.

Unsere Solidarität stellen wir dem ewigen „nach Oben buckeln nach Unten treten“ entgegen. Wir lassen uns nicht länger gegeneinander ausspielen.

Am 1. Mai auf die Straße!!!

1.Mai-Demonstration: 10 Uhr | Bahnhof | VS-Schwenningen

 

Quelle: https://erstermaivs.wordpress.com/aufruf/